Gemeinderat,
54. Sitzung vom 01.04.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 57 von 67
tatsächlich von
selber aufgelöst hat - möglicherweise, es schaut ja danach aus, man kann sich
ja auch selber zugrunde richten... (GR Heinz-Christian Strache: Freuen Sie
sich nicht zu früh!) Wunderbar. Aber ich hoffe jedenfalls, dass nach der
nächsten Wahl die SPÖ diese Kameras wieder abbaut (GRin Mag Heidemarie
Unterreiner: Sagen Sie endlich eine Problemlösung! Was wollen Sie tun? – GR
Heinz-Christian Strache: Drogendealer schützen! Drogendealer schützen!),
wieder wegnimmt und sagt, haben wir ausprobiert, funktioniert nicht, tun wir
sie wieder weg und dass die Schutzzonen damit ebenfalls ad acta gelegt sind.
Ich hoffe das aus... (GR Günther Barnet: Was wollen Sie? - GR
Heinz-Christian Strache: Drogendealer nicht aus dem Verkehr ziehen!
Drogendealer nicht aus dem Verkehr ziehen! – GR Günther Barnet: Was wollen
Sie?)
Danke, wenn Sie
mich einmal fragen, was ich will. Na ja, endlich kommen wir zum zweiten Teil
meiner Rede. (GR Günther Barnet: Warum sagen Sie nicht gleich, was Sie
wollen? Was wollen Sie?) Herr Barnet, ich wäre Ihnen wahnsinnig dankbar,
wenn Sie das, womit ich beginne, immer noch mir überlassen. (GR Günther
Barnet: Eben, aber der zweite Teil interessiert mich!) Ich denke mir das
bei Ihren Reden oft: Vielleicht hätte er mit dem Ende anfangen sollen oder
vielleicht gar nicht. Aber ich sage es nicht laut. Ich denke es mir nur, weil
ich glaube, dass jeder Abgeordneter und jede Abgeordnete es immer noch im
eigenen Ermessen hat, was sie sagt, wann sie es sagt, in welcher Reihenfolge
sie es sagt und ob sie es sagt. Vor allem, ob sie es sagt!
Also
abschließend zu dem, was ich zu Ihnen sagen möchte, sage ich jetzt für die
GRÜNEN in der eindeutigst möglichen Art und Weise: Wir sind gegen eine
fortschreitende Kriminalisierung. Das Anzeigen von jeder und jedem, der da
irgendwann einmal mit Cannabis oder sonstwas zu tun hat, halte ich für einen
Blödsinn! Kriminalisierung - nein! (GR Günther Barnet: Sie sind fürs
Drogenverkaufen) Verfolgung - nein! (GR Heinz-Christian Strache:
Anzeigeverbot für Drogendealer!) Schutzzone - nein! Videoüberwachung -
nein! (GR Heinz-Christian Strache: Anzeigeverbot für Drogendealer!
Anzeigeverbot für Drogendealer, eine interessante Sicht!)
Und weil wir aber sehr wohl der Meinung sind, dass in
Wien innovative (GR Heinz-Christian Strache: Na bitte!) - kennen Sie das
Wort? (GR Günther Barnet: Was ist innovative Drogenpolitik?) –
Drogenpolitik auch gemacht werden sollte (GR Dr Herbert Madejski: Von den
Dealern!), sind wir daher der Meinung, dass diese Menschen, die sehr häufig
auch nicht einmal ein Zuhause haben, viele von denen sind ja obdachlos, erstens
einmal... (GR Dr Herbert Madejski: Die Dealer sind obdachlos?) Ich rede
über kranke Menschen, über Drogenkonsumenten und habe kein Wort von Dealern
gesagt! (GR Dr Herbert Madejski: Wir reden über Dealer! – GR Heinz-Christian
Strache: Um die geht es aber da! Um den Schutz für Dealer! Um den Schutz für
Dealer geht es da!)
Mir geht es jetzt um etwas anderes! Noch einmal, ich
rede, was ich will! Mir geht es um drogenkranke Menschen:
Erstens bin ich dafür, dass man sie nicht wie
Verbrecher behandelt und zweitens bin ich dafür, dass man auch nicht Verbrecher
zu ihnen sagt (GR Heinz-Christian Strache: Was machen wir jetzt mit den
Dealern?) und drittens bin ich dafür, dass man sie als Kranke anspricht und
als Kranke behandelt so wie jeden krebskranken Menschen auch.
Nachdem es sich (GR Heinz-Christian Strache: Was
wollen Sie jetzt mit den Dealern machen, Frau Jerusalem?) um Menschen
handelt, die in der Regel verelendet sind, muss ich dafür sorgen (GR
Heinz-Christian Strache: Was machen Sie mit den Dealern? Was machen Sie mit den
Dealern? Schützen Sie die?), dass diese Menschen erstens wohnen (GR
Heinz-Christian Strache: Schützen Sie die Dealer? Was machen Sie mit den
Dealern?), zweitens wo sein können, drittens nicht verwahrlost sind und
viertens auch ihre Gesundheit in irgendeiner Form in Betracht gezogen wird (GR
Heinz-Christian Strache: Wollen Sie die Dealer schützen oder nicht?), das
heißt, ich will Aufenthaltsräume und ich will Konsumräume.
Wenn sich der Drogenkoordinator und Drogenbeauftragte
der Stadt Wien auch bereits Konsumräume angesehen hat, so konnte er durchaus
feststellen, wie ich meine - Sie können mir ja widersprechen -, dass das in
vielen anderen Städten ein großer Erfolg ist und große Erleichterung gebracht
hat. Einerseits hat es als sozialpolitische Maßnahme für drogenkranke Menschen
einen Erfolg gebracht, aber es ist auch durchaus im Interesse der Anrainerinnen
und Anrainer und es hat Erleichterung auf der Straße gebracht. Vielleicht hat
es der Herr Barnet nicht gelesen. Ich kenne und schätze ihn ja deswegen, weil
er sehr viel liest. Vielleicht hat er auch was über Konsumräume... (GR
Günther Barnet: Ich war sogar schon in einem!) Haben Sie über etwas
Konsum... (GR Günther Barnet: Ich war in einem in Hamburg!) Bitte, ja,
in Hamburg waren Sie, gell, wunderbar!
Das heißt, ich gebe ja die Hoffnung nie auf, dass
vernünftige Dinge von allen Parteien erkannt werden und vielleicht nicht immer,
weil es wahlmäßig nicht opportun ist, ausgesprochen werden, dass man aber da
durchaus nachdenken sollte. Wien braucht mindestens zwei bis drei Konsumräume
und sollte diese auch möglichst rasch einrichten.
Nächster Punkt: (GR Heinz-Christian Strache:
Wahrscheinlich Verkaufszonen! Wollen Sie keine Verkaufszonen?) Herr Abg
Strache, wissen Sie was? Meine Redezeit ist eine beschränkte. Aber fragen Sie
Ihren Kollegen, den Herrn Barnet, der war dort. Ich schicke Ihnen gerne unser
Konsumraumprogramm. Da können Sie nämlich nachlesen, was ein Konsumraum ist,
was er bringt, was er nicht bringt, was man sich erwarten kann, was man sich
nicht erwarten kann und so weiter und so fort. Das ist eine sehr vernünftige
Maßnahme. (GR Heinz-Christian Strache: Ich will wissen: Wollen Sie
Verkaufsschutzzonen? Wollen Sie Dealerschutzzonen?)
Zweiter Punkt: Na,
selbstverständlich - und das gehört jetzt auch hierher - sind wir dafür, die
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