Gemeinderat,
56. Sitzung vom 24.05.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 17 von 104
sogenannten Mulis, das sind so Kleinladegeräte quasi an der Grenze zu Offroad-Geräten, auch einen Test durchführen, wie da Partikelfilter funktionieren und die MA 48 steckt da wirklich sehr viel Entwicklungsarbeit hinein.
Ja, Herr Gemeinderat, ich
glaube, ich kann relativ viel Positives berichten. Wir sind da schon seit
Monaten sehr hart dran, aber klar ist auch, dass wir einen Fuhrpark wie den der
Stadt Wien nicht zu 100 Prozent von heute auf morgen umstellen werden
können.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.
Wird eine Zusatzfrage gewünscht? Das war sehr umfangreich.
GR Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Ja.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte,
Herr Magister!
GR Mag Rüdiger Maresch: Natürlich
gibt es eine Zusatzfrage! Trotz dieses Umfanges gibt es natürlich die
Zusatzfrage und zwar: Die MA 42 und andere Dienststellen der Stadt Wien
besitzen Geräte, die nennen sich die so genannten Laubbläser und werden im
Herbst ein-gesetzt. Jetzt ist es sowieso erst einmal umstritten, ob solche
Geräte aus ökologischen Gründen überhaupt tauglich sind, dieses Material
irgendwie dahin zu befördern, wo es hingehört. Sie machen unglaublich viel Lärm
und wirbeln unglaublich viel Staub zu einem Zeitpunkt auf, wo Feinstaub in der
Stadt ein Problem ist. Ich habe mir angeschaut, die MA 48 zum Beispiel
besitzt einige Geräte, die auch im Rathauspark eingesetzt werden.
Deswegen meine Frage: Werden diese Geräte
grundsätzlich abgeschafft oder nicht?
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Also auch die Laubbläser-Geräte sind feinstaubmäßig schon
in meinem Visier, weil ich das auch selber auf den Straßen wahrgenommen habe
und aus den Bezirken auch solche Rückmeldungen bekommen habe. Wir haben das
gerade heute Vormittag noch einmal besprochen. Aus meiner Sicht ist in Zukunft
das Blasen oder die Verwendung dieser Geräte als Blasgeräte nicht mehr
vorstellbar. Wir werden bis Herbst eine Regelung finden. Was ich mir schon überlegt
habe, ist, dass man sie – und ich glaube, bei vielen Geräten ist das möglich –
weiterhin als Ansauggeräte verwendet, weil natürlich die MA 22 zurecht
ein-gewandt hat, jetzt alle mit einem Besen auszustatten, kann auch nicht die
Vision der Zukunft sein. Aber ich kann Sie beruhigen, ich sehe das genauso als
problematisch an.
Wenn wir alle gemeinsam in der Stadt versuchen,
Feinstaub und Staubentwicklungen zu bekämpfen, dann können wir nicht unsere eigenen
Mitarbeiter auf die Straße schicken und wir alle wissen, dass es bei diesen Geräten
zu einer ziemlichen Staubentwicklung kommt. Aber auch da sind wir schon dran.
Wir haben uns wirklich alle Facetten unseres Fuhrparks von der Handpflege bis
zum Rasenmäher und Caterpillar angeschaut.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke
schön.
Die nächste Zusatzfrage wird von Herrn GR Klucsarits
gestellt.
GR Rudolf Klucsarits (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Wir alle wissen, dass gerade Kinder durch die Feinstaubbelastung sehr
gefährdet sind. Daher meine Frage: Gibt es in Wien ein Messsystem, wo auf
Kinderhöhe gemessen wird?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Frau
Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Wir haben
bezüglich dieses Themas auch mit dem Umweltbundesamt und Experten Rücksprache
gehalten. Das Messsystem, mit dem wir messen, ist nicht etwas, was der
MA 22 eingefallen ist, sondern das wird in der EU-Richtlinie so
vorgeschrieben. Da gibt es ganz genau Abstandsregelungen, die wir einzuhalten haben.
Experten sagen uns, es macht keinen Unterschied, ob man jetzt weiter unten oder
weiter oben misst. Das, was wir machen, ist das, was allgemein von Experten als
aussagekräftig angesehen wird, weil es auch in der Richtlinie so vorgegeben
ist. Das heißt, wir dürften auch gar nicht anders messen, sonst würden wir gegen
die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben verstoßen.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.
Für die nächste Zufrage ist Herr GR Blind gemeldet.
GR Kurth-Bodo Blind (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Frau Umweltstadträtin!
Zu den Laubbläsern muss ich Ihnen schon sagen: Wie
ich Sie auf die Idee gebracht habe und gesagt habe, bitte verbieten wir diese
Geräte, haben Sie gesagt, es wird sich doch nicht jeder in Wien mit einem Besen
unter das Gebüsch bücken müssen und das Laub hervorholen und das bleibt und das
ist eine freiheitliche Idee, das ist Unsinn.
Zum Kollegen Maresch, der es heute in der Fragestunde
anzündet, muss ich eines sagen: Er hat es sich brav von mir im Umweltausschuss angehört
und jetzt ist er auf einmal gescheit. (Heiterkeit bei amtsf StRin Mag Ulli
Sima.) So geht es ja wirklich nicht, dass Sie und der Herr Maresch jetzt sagen
(Heiterkeit bei der SPÖ, der ÖVP und den GRÜNEN.), das mit den Laubbläsern, das
haben wir alles und das wird und so weiter. Das sind wieder sozialistische
Schmäh, die von den GRÜNEN verstärkt werden.
Aber ich komme jetzt einmal zum Feinstaub. Verkehr
verursacht Feinstaub. (GR Mag Christoph Chorherr: Wir hören ganz genau zu und
alles wird gestohlen! – Weitere Heiterkeit.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl (unterbrechend):
Eine Frage, bitte.
GR Kurth-Bodo Blind (fortsetzend):
Ja, ich höre den Kollegen. Er hat sicher wieder etwas Interessantes von
freiheitlichen Ideen zu verkünden (GR Mag Christoph Chorherr: Stimmt!), aber
ich höre dich nicht.
Verkehr verursacht Feinstaub. Frau Stadträtin, warum
sind Sie einerseits für eine Güterbim - da machen Sie sich jetzt in den Medien
ja groß und stark -, andererseits lassen Sie es zu, dass das Biokraftwerk in Simmering
ausschließlich durch LKWs beliefert wird, obwohl die Entfernung der Zulieferung
in der Regel 80 Kilometer ausmacht.
Sie haben im Umweltausschuss
wortwörtlich gesagt, dass sich ein Bahntransport angesichts der kurzen Distanz
von 80 Kilometer nicht auszahlt. Das haben Sie
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