Gemeinderat,
57. Sitzung vom 27.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 23 von 136
der städtischen Kindergärten bis 250 EUR.
Und man muss es immer wieder vorbringen, wir sind
heute die familienfeindlichste Stadt, das familienfeindlichste Bundesland in Österreich,
durch eine sozialistische Politik, wo die Menschen, die Familien, belastet
werden im Kindergarten und teilweise 250 EUR pro Kind im Monat auf den
Tisch legen müssen. Das können sich die Familien nicht leisten, wenn man zwei
Kinder hat, die in den Kindergarten gehen müssen, und 500 EUR nur für den
Kindergarten schon heute hinlegen muss, oder 400 EUR, dann ist das ein
unglaublich hoher Betrag, wo viele wirklich gar nicht mehr zum Atmen kommen auf
Grund dieser Belastung.
Sie haben bei den WIENER LINIEN eine Erhöhung
gemacht, Sie haben bei den Strom- und Gaspreisen noch einmal eine Erhöhung
gemacht und das kann man jetzt endlos fortsetzen. Ich will das gar nicht, ich
will nur ein Beispiel aufzeigen, das Beispiel einer Durchschnittsfamilie. Ein
Beispiel einer Durchschnittsfamilie in Wien, beide Elternteile verdienen, zwei
Kinder stehen im Kindergartenalter, sie wohnen in einer 80 m²
Genossenschaftswohnung. Durch Ihre Belastungen, und die zähle ich Ihnen jetzt
auf, durch die Erhöhung der Wasser-, Kanal- und Müllgebühren haben die im Jahr
plus 110 EUR zu bezahlen, durch Ihr Parkpickerl ein Plus von 105 EUR,
durch die Kürzung der Wohnbauförderungsmittel und damit Verteuerung der Miete
plus 480 EUR, durch die Verteuerung der Fahrscheine im öffentlichen Bereich
plus 30 EUR. Höhere Bädertarife plus 15 EUR, wenn man einmal baden
geht mit der Familie, höhere Kindergartengebühren plus 168 EUR, Erhöhung
der Strom- und Gaspreise plus 150 EUR.
In Summe eine Mehrbelastung im Jahr von 1 058
EUR, wo die Menschen heute wissen, danke SPÖ, ihr seid die Belastungsritter
dieser Stadt. Wir müssen schauen, dass wir da etwas ändern, liebe Freunde. (Beifall bei der FPÖ.)
Deshalb sind Sie auch jene Partei, ja die SPÖ ist heute
jene Partei, die ein sozial schlechtes Gewissen haben muss. Ein schlechtes
Gewissen müssen Sie haben, weil Sie hätten alles in Ihrer Macht Stehende
gehabt, Sie hätten die Möglichkeit gehabt, in den letzten Jahren hier in dieser
Stadt alles besser zu machen und zum Besseren zu wenden. Es hätte Sie niemand
daran hindern können, weil Sie eine absolute Mehrheit haben. Wer hat Sie denn
daran gehindert, Ihre absolute Mehrheit hier einzusetzen und für die Menschen
dieser Stadt aufzuwenden? Niemand. Sie selbst haben sich daran gehindert, und
das durchschauen die Menschen und deshalb werden Sie auch nicht durchkommen mit
der Trickserei, die Sie vorhaben.
Und ich verstehe schon, und ich habe das einmal
verglichen mit dem Beispiel auch des Boxsports, wo ich gesagt habe, ich weiß
schon, der Titelverteidiger kommt immer aus der roten Ecke im Boxsport, aber
der Herausforderer kommt immer aus der blauen Ecke beim Boxsport. Da gibt es
keine grünen oder schwarzen Ecken, da gibt es nur eine rote und eine blaue
Ecke. Und ich habe gesagt, ich möchte fair sein, ich will nicht unter die
Gürtellinie schlagen und ich weiß schon, der Bürgermeister ist wirklich im
Vergleich zu mir ein Schwergewicht. Das gestehe ich ein, ja, das gestehe ich
ein. Aber der hat mich unterschätzt. Er hat sich gedacht, na, was will denn der
Junge da, jetzt kommt er da in den Ring, fordert mich heraus, den schlage ich
doch in der zweiten oder dritten Runde k.o., hat er sich gedacht. Den schlage
ich doch in der zweiten oder dritten Runde k.o., und auf einmal war die dritte
Runde vorbei und der Bürgermeister hat zum Schwitzen angefangen und hat sich
gedacht: Na bum, den haben wir unterschätzt, der hat eine gute Beinarbeit, eine
gute Kondition. Und jetzt versucht er, die 15 Runden, die er in Wirklichkeit durchzustehen
hätte, auf 10 Runden zu verkürzen, weil er es von seiner Kondition nicht
aushält. Ich verstehe das schon, aber wir, wir werden Sie in dieser Stadt
herausfordern, denn es braucht eine Partei, die alle Probleme dieser Stadt
anspricht, wo andere schweigen und letztlich auch mit Ihnen mitspielen, um Sie
zu decken. Da sind wir, (Redner unterbricht, um zu husten. - Beifall bei der
FPÖ. – GR Harry Kopietz zur FPÖ: Jedesmal husten, dann applaudieren, bitte!) da sind wir im Asylmissbrauchsbereich
die einzige Partei, die auch aufzeigt, was sich in dieser Stadt abspielt, wo
Sie zudecken, und wo Sie in Wirklichkeit auch verschleiern.
Oder beim Beispiel Winkläckerweg, da fährt man
einfach über die Bürger hinweg in Floridsdorf. Da gibt es keine Bürgerinformation,
da redet man nicht mit den Bürgern. Da schafft man einfach Fakten und dann lädt
man die Bürger ein und wundert sich dann, dass die Bürger aufgeregt sind, dass
die Bürger sagen, und das waren sozialdemokratische Parteimitglieder - Sie
brauchen das nicht zu verneinen, das waren sozialdemokratische
Parteimitglieder, die dort gesessen sind -, die gesagt haben, ich haue mein
Parteibüchel weg, ihr geht mit uns schlecht um, ihr überfahrt uns in dieser
Stadt, ihr hört nicht auf uns, ihr setzt uns da einfach ein Heim hin ohne
Vorinformation und beschwindelt uns auch noch in allen Punkten. Und wenn wir
uns aufregen als Bürger, dann hören wir von einem Genossen, und ich zitiere
ihn: „Halt’s die Goschn“. Das hat der gesagt, der Chef, der Präsident des
Arbeiter-Samariter-Bundes.
Ja, da wundere ich mich. Was ist denn das für eine
Präpotenz, dass man so mit den Bürgern dieser Stadt redet? Das verbitte ich mir
und da werden wir auch der Schutzherr der Bürger dieser Stadt sein. (Beifall
bei der FPÖ. – GR Harry Kopietz: Spitze!)
Natürlich, da werden wir uns vor
die Bürger dieser Stadt stellen, denn so redet man mit Menschen nicht. Da sieht
man auch, was für eine Präpotenz der Macht Sie heute haben. Wenn man so mit den
Bürgern spricht und die Bürger so abschätzig herunterdodelt, das ist wirklich
letztklassig. Das ist letztklassig, denn man hat die Sorgen der Menschen ernst
zu nehmen und man hat ihre Probleme gerade in diesem Bereich auch ernst zu
nehmen und sie nicht herunterzudodeln und in dieser brüsken Art und Weise
diesen Problemen zu begegnen. Und natürlich ist es so, dass wir in allen
Statistiken, auch gerade bei der Kriminalstatistik, leider Gottes sehen
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