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Gemeinderat, 57. Sitzung vom 27.06.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 92 von 136

 

haben eine Reihe von Einrichtungen in unseren geriatrischen Zentren. Wir haben die eigene Gerontopsychiatrie mit dem ausgezeichneten Prof Zotter im Rahmen des Psychosozialen Dienstes. Wir haben gerade jetzt auch eine Kampagne laufen, wo wir auf das Pflegenetzwerk der Stadt Wien aufmerksam machen. Wir haben ein völlig klares Ziel, das wir auch schon umgesetzt haben, die ambulante Betreuung auszubauen. Die Tageszentren haben Sie selber erwähnt. Es gibt gerade für Demenzerkrankte auch Angehörigengruppen, die wir unterstützen

 

Ich denke, dass natürlich alles immer noch besser und intensiver werden muss, denn wir alle wissen, dass die Betreuung der ältern Menschen – abgesehen davon, dass die, von denen wir hier reden, dann wir sein werden – immer mehr und mehr im Mittelpunkt stehen wird, und insofern müssen wir natürlich hier auch neue Schritte gehen. Sie wissen vermutlich – wenn nicht, sage ich es hier noch einmal –, dass alternative Formen, neue innovative Formen mir persönlich ein ganz großes Anliegen sind, weil ich glaube, dass wir hier neue Wege gehen müssen. Gerade auch mit meinem Kollegen Werner Faymann habe ich unlängst eine Reihe von intergenerativen Wohnmodellen für betreutes Wohnen vorgestellt. Also hier tut sich sehr viel, aber ich stehe nicht an zu sagen, dass noch sehr viele weitere Dinge zu tun sind.

 

Auch hier nur noch eine Fachinformation: Diese 3-Stunden-Obergrenze, die Sie erwähnt haben für die tägliche Betreuung, ist keine absolute Obergrenze der Betreuung, sondern das ist jene Grenze, die eine Krankenschwester, die in unserem geriatrischen Bereich ambulant tätig ist, alleine entscheiden darf. Wenn es darüber hinaus geht, muss sie das im Team besprechen, dann ist es eine Teamentscheidung. Aber es gibt – und es ist mir wichtig, das hier festzuhalten – keine Obergrenze, schon gar keine drei Stunden. Diese drei Stunden beziehen sich nur auf die alleinige Entscheidungskompetenz, die dann die Krankenschwester alleine, ohne sich im Team abzusprechen, entscheiden darf.

 

Zum Kollegen Pfeiffer, der der letzte Redner war, habe ich schon gesagt, dass ich in der Präventionsfrage natürlich hundertprozentig der Ansicht bin, dass das ein ganz, ganz wichtiges Thema ist, denn wie es so schön in einem alten Sprichwort heißt – wobei Sprichwörter ja meistens viel Wahrheit in sich haben –: Vorbeugen ist besser als Heilen. In unserem Fall ist es besser, Prävention zu machen als im Nachhinein dann mit viel menschlichem Leid und großem Aufwand versuchen zu müssen, die meist jungen Menschen wieder aus diesem Teufelskreis herauszuholen.

 

Dazu gehören unsere vielen Maßnahmen, dazu gehört zum Beispiel – Sie erlauben mir schon, dass ich das jetzt sage – unsere Beratungseinrichtung für junge Menschen, die wir ganz speziell in Favoriten eingerichtet haben und worüber wir ja eine Diskussion im letzten Ausschuss hatten. Aber ich denke, dass diese Einrichtung plus den 25 Präventionsprojekten, die wir in Wien laufen haben, ein sehr, sehr gutes Beispiel dafür sind, was hier alles passiert.

 

Mein Lieblingsprojekt – die, die mich kennen, wissen, dass ich es bei jeder Gelegenheit erzähle – ist eine unserer Maßnahmen, die schon im Kindergarten ansetzt. Kinder erleben einige Monate hindurch einen spielzeugfreien Kindergarten, wodurch die sozialen Verhältnisse, der soziale Kontakt, die Kommunikation der Kinder völlig verändert wird und ihnen gezeigt wird, dass man auch ohne von außen vorgefertigte Hilfe ein sehr erfülltes Leben und in jedem Fall eben Spiel haben kann. Das ist nur eines von vielen, vielen Projekten.

 

Zum Schluss noch zwei grundsätzliche Bemerkungen, sehr verehrte Damen und Herren. Es hat sich durch verschiedene Diskussionsbeiträge durchgezogen, im vergangenen Jahr ist sehr viel angekündigt worden, aber zuwenig passiert. Ich verstehe schon, dass eine Opposition natürlich einen Rechnungsabschluss zum Anlass nehmen muss, ihre Kritik anzubringen. Ich würde mir aber doch wünschen, dass man diese Kritik an dem ansetzt, was da ist. Und es ist sehr viel da, es ist sehr viel passiert. Ich darf Ihnen ganz konkret nur einige Beispiele, die mir jetzt während des Zuhörens eingefallen sind, aufzählen, was alles passiert ist und was diesen Vorwurf, es würde nur in der Theorie, aber nichts in der Praxis passieren, denke ich, mehr als deutlich widerlegt.

 

Wir haben in diesem vergangenen Jahr das Heimgesetz geschaffen. Wir haben die Aktion "Helfen Sie helfen" mit den freiwilligen Helfern umgesetzt. Wir haben die Geriatriezulage umgesetzt. Wir haben unser Pflegepersonal höherqualifiziert und zusätzliche Pflegehelfer aufgenommen. Wir haben die Zahl der Betten im Geriatriezentrum Am Wienerwald nicht nur reduziert, sondern auch die Qualität verbessert.

 

Wir haben den hohen Standard unserer Spitäler in der spitzenmedizinischen Versorgung gesichert, vor allem im Allgemeinen Krankenhaus durch diesen wirklich richtungweisenden und, wie ich glaube, historischen Abschluss mit dem Bund, der auf Jahre hinaus die Existenz des AKH sichert. Wir haben eine Reihe von organisatorischen Maßnahmen, Reformmaßnahmen in den Spitälern gesetzt, etwa durch die Verstärkung von Wochenkliniken oder durch interdisziplinäre Belegungen. Wir werden heuer durch bessere Kooperationen zum ersten Mal Einrichtungen effizienter nutzen und dadurch Sommersperren durchführen können. Wir haben Kooperationen mit Privaten, die es bisher nicht gegeben hat, zum Beispiel mit dem Hartmannspital. Wir haben sehr viel renoviert und neue Einrichtungen geschaffen. Wir haben einen neuen Pavillon im Geriatriezentrum Baumgarten errichtet, den wir in den nächsten Wochen eröffnen werden.

 

Wir haben sehr viel getan – vor allem der Herr Generaldirektor, der das zu seinem persönlichen Anliegen gemacht hat –, um die Turnusausbildung zu verbessern, und zwar mit den Betroffenen gemeinsam. Was überhaupt bei allen Veränderungen unser Prinzip ist, indem zum Beispiel Fortbildungsbeauftragte eingerichtet wurden.

 

Wir haben eine Reihe von neuen Abteilungen errichtet, wie zum Beispiel die neue Orthopädie im Otto-Wagner-Spital, die eine Qualität hat, sehr verehrte Damen und Herren, dass ich Sie nur einladen kann, diese einmal

 

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