Gemeinderat,
57. Sitzung vom 27.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 120 von 136
Anlage, die gebaut werden soll und im Uhlir-Hof,
1020, gibt es einen Gemeindebau im zweiten Bezirk.
Beim Uhlir-Hof waren wir dort und haben uns das angeschaut.
Eigentlich sollte es dort Freiflächen geben. Die gibt es nicht. Das spielt
gesetzlich leider keine Rolle, wenn man dann innen Spielräume zur Verfügung
stellt. 13 sind vorgesehen. 13 Kinderspielräume sollten im Uhlir-Hof
genügen. Nur bei der Besichtigung und bei den Schreiben, die wir von dort
bekommen haben, sind diese 13 Räume leider nicht so gewidmet oder genützt,
wie wir es gerne hätten, sondern sind einmal das Lager eines Installateurs,
einmal gehören sie einem Tischtennisverein, einmal wird Billard gespielt und so
weiter. Wenn Sie glauben, ich komme am Schluss darauf, es sind fünf für die
Kinder übriggeblieben, tut es mir Leid, es bleibt genau kein einziger übrig. Alle
13 werden zweckentfremdet verwendet. Keine einzige dieser
13 Spielgelegenheiten kann als solche genützt werden.
In der Fuchsröhrenstraße im elften Bezirk wird ein
neues Areal gebaut. Jetzt hat man wieder überlegt, wie man dort die Kinder
spielen lassen kann. Eigentlich muss es einen Kinderspielplatz geben. Man hat
diesen Spielplatz weit weg gelegt, nämlich außerhalb von dort, wo die Eltern
zuschauen könnten, in einen benachbarten Park. Das Stadtgartenamt hat sich
dagegen ausgesprochen. Die Bedenken wurden ignoriert. Jetzt muss man halt als
Elternteil, wenn man die Kinder beim Spielen beobachten will, mitgehen, über
die Straße in den Park marschieren. Das ist nicht die Art und Weise, wie wir es
gern hätten, dass die Kinderproblematik, muss man in dem Fall fast sagen, in
den Gemeindebauten und auch außerhalb gelöst wird.
Ein ganz heikles Thema im letzten Jahr, und da muss
man immer sehr vorsichtig sein, weil mit den Wörtern "Korruption" und
"Unterschlagung" und Ähnlichem soll man nicht herumwerfen. Die Aufklärung
dieses Falles beim Wiener Wohnfonds hat ja gut geklappt, wo jemand scheinbar
110 000 EUR Planungshonorar mitgeschnitten hat. Es handelt sich,
zumindest haben wir das bislang auch nicht anders gehört, um einen Einzelfall.
Das klingt dann immer so, als ob die Opposition froh wäre mit unserer
Geschichte. Zu verkaufen ist es nicht schlecht und für die Medien ist es auch
gut. Es tut allen Beamten und Beamtinnen, die genau das nicht tun, natürlich
weh. Das ist nicht nur die Mehrzahl, sondern es sind natürlich nahezu alle,
weil sonst wären wir in einem ganz anderen Land. Ich hoffe, dass das auch ein
Einzelfall bleibt. Ich hoffe aber vor allem, dass man nicht versucht, jetzt
diesen einen Fall aufzuklären und dann nicht mehr hinzuschauen. Ich glaube,
dass man einfach gefährdet ist, wenn man in der Nähe von
Grundstückstransaktionen ist, wo sehr viel Geld fließt. Ich hoffe, dass
entsprechende Kontrollmechanismen eingezogen werden, damit nicht dem einen
Einzelfall irgendwann ein zweiter folgt, aber bis jetzt, ich möchte nichts
andeuten, im Gegenteil, bin ich darüber froh, dass es so gelöst wurde und bin
eigentlich auch darüber froh gewesen, dass es nachher keine Lawine geworden
ist, wiewohl das medial natürlich hervorragend auszuschlachten gewesen wäre.
Aber so kurzsichtig soll man nicht denken.
Ich habe schon einmal über die Kreuzgasse 91
erzählt. Es ist deswegen keine Wiederholung, weil sich die Probleme dort
fortsetzen und nicht nur wiederholen. Das ist ein neues Gebäude in der
Kreuzgasse 91, mittlerweile ist es doch zwei, drei Jahre alt, von der
GESIBA gebaut, mit ein paar Problemen. Gerade eben erst wurde auch dem Herrn
Faymann zugestellt, womöglich noch nicht gelesen, übrigens mit Datum
26. Juni, es ist ganz frisch, von der Mieterversammlung ein Protokoll von
letzter Woche. Das ist das Gebäude, das von den Bewohnern und Bewohnerinnen
selbst "Alcatraz" genannt wird. "Alcatraz", weil es überall
hineinschneit, weil vor jeder Wohnung gekehrt werden muss, es liegt Eis im
Winter, es müssen Matten ausgelegt werden, damit die Leute nicht
hinunterrutschen und es wird in der Innenstiege gesalzen, damit dort das Eis
weggeht. Die Leute haben dort teures Geld investiert und hätten das natürlich
gern anders.
Die schreiben da sehr ausführlich, was sie alles
verlangen, was alles passiert ist, was Ihnen alles zugesagt wurde:
Schimmelproblem, Achtung, neues Schimmelproblem, Silikonverfugungen passen
nicht, weil es eben überall hineinregnet, von den Sanierungsmaßnahmen haben ein
paar funktioniert, ein paar nicht, im ersten Obergeschoß ist jetzt wieder
Wasser, sind jetzt wieder Wasserlacken, das wird im Winter dann wieder Eis sein
und so weiter. Das Hauptanliegen nach den vielen Zusagen dieser sehr
umtriebigen Mieter und Mieterinnen, die man auch nicht überall findet, aber die
haben sich auf die Hinterbeine gestellt, das Hauptproblem für die Leute ist
jetzt und sie schreiben das genauso: „Wir Mieter haben diesen Bau weder geplant
noch bewilligt noch die Auswahl der verwendeten Baumaterialien
getroffen.", sondern sie haben nur gezahlt, „Wir sind eingezogen und
wohnen da. Trotzdem sollen wir laufend in diesem Neubau für die Instandhaltung
aufkommen, die natürlich teurer wird, wenn alles kaputt ist, sind der
grauslichen Optik des Stiegenhauses täglich ausgesetzt" - Das ist eine Geschmacksache,
aber es schaut schon ein bisschen, Al-catraz ist übertrieben, aber in die
Richtung geht es schon. - "und müssen die schlampige Bauausführung laufend
bezahlen."
Das ist ein Einzelfall und mit Einzelfällen kann man
leicht hantieren. Aber es stellt sich die Frage, wie kontrolliert wird, wenn
die GESIBA oder jemand anderes Förderungen bekommt und die natürlich nicht mehr
zurückzahlen muss. Die haben ja verschiedene Kriterien für jede einzelne
Förderung, die sie bekommen haben, erfüllen müssen und erfüllen sie sichtlich
nicht, so ähnlich wie in Floridsdorf bei der ziegelroten Jean-Nouvel-Siedlung,
wo seit vielen Jahren noch immer prozessiert wird, mittlerweile in der x-ten
Instanz, glaube ich, mit dem auch x-ten Anwalt, weil der öfter gewechselt
wurde, nicht vom Hause hier, sondern von den Mietern und Mieterinnen vor Ort.
Wie wird das Geld überhaupt überprüft, das weggeht und wo dann die
Förderungskriterien offensichtlich nicht eingehalten wurden? Eigentlich sollte
so jemand keine Förderung bekommen oder vielleicht das nächste Mal
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