Gemeinderat,
57. Sitzung vom 28.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 73 von 116
von dem ich auch sehr erfreut bin, dass es so erfolgreich läuft. Denn was wir vermutet haben, sie werden quasi nur beschimpft, stellt sich als nicht zutreffend heraus. Den meisten Leuten ist es unglaublich unangenehm, darauf angesprochen zu werden. Die Mitarbeiter sagen mir dann, zurückblickend auf den Park sehen sie dieselben dann das mit dem Hundekotsackerl wieder wegräumen. Ich glaube, in diese Richtung sollten wir weiterdenken, wenn wir dieses Problem in den Griff kriegen wollen. Wir müssen einfach die Mentalität in Wien ändern, nämlich in die Richtung. Da ist jeder von Ihnen aufgefordert, aktiv zu werden, nämlich in die Richtung, dass die Leute, die Hundebesitzer und Hundebesitzerinnen, dazu erzogen werden, das im Sinne der Eigenverantwortung selbst wegzuräumen.
Genauso wollen wir auch mit der Sauberkeitskampagne
in diese Richtung arbeiten, zu sagen, wir haben ein großartiges Angebot. Wir haben
Tausende von Trennkübeln auf der Straße, wo wir Müll sammeln. Wir haben
19 Mistplätze. Wir haben über 40 Problemstoffsammelstellen. Es ist
daher von den einzelnen Bürgern nicht zu viel verlangt, wenn sie ihre Sachen
dort abgeben und sie nicht einfach auf der Straße fallen lassen. Das ist unser
Ziel, die Eigenverantwortung wieder zu fördern, weil wir es uns nicht leisten
können werden, für jeden Bürger der Stadt einen Mitarbeiter der MA 48
abzustellen, der hinter ihm herräumt.
Zum Thema "Kids Town": Dazu möchte ich
schon noch anmerken, ich habe mich gefreut, dass wir es mit großer Mehrheit im
Ausschuss beschließen konnten. Ich glaube, Herr Kollege Klucsarits, genau mit
solchen Investitionen investieren wir eben, dass Kinder lernen, warum
Sauberkeit in der Stadt wichtig ist, warum Mülltrennung wichtig ist. Es werden
dort die Kinder - unter Anführungszeichen - quasi als Müllfahrer eingesetzt.
Sie tauschen die Mülltonnen aus, schauen dann hinein und sehen, in der
Glastonne ist nicht nur Glas drinnen, wie halt im richtigen Leben, weil die
Leute oft Fehlwürfe machen. Wir profitieren dann erstens von den Kindern, die
wissen, warum es wichtig ist, dass man Dinge nicht einfach auf die Straßen haut
und dass man richtig Mülltrennung macht, und diese Kinder erziehen sehr oft
auch ihre Eltern. Das heißt, wir haben einen doppelten Nutzungseffekt. Ich
glaube, wenn wir in solche Institutionen wie "Kids Town" im Sinne der
MA 48 und der MA 30, die dort beteiligt sind, investieren, dann ist das
wirklich eine gute Investition in die Zukunft, weil die Kinder dann quasi am
eigenen Leib einmal sehen können, wie das ist, wenn man eben falsch getrennten
Müll sortieren muss. Es ist natürlich nicht richtiger Müll, sondern - unter
Anführungszeichen - nur ein Spielmüll, der selbstverständlich sauber ist.
Der Klimaschutz ist schon erwähnt worden. Wien ist an
sich im Klimaschutzbereich gegen den Bundestrend sehr gut unterwegs. Wir haben
minus 3 Prozent. 17 Prozent plus hat der Bund bei der CO2-Entwicklung.
Ich glaube, dass wir wirklich gut unterwegs sind, aber wir sollen die Hände
nicht in den Schoß legen, das ist überhaupt keine Frage. Das ist wie der
Feinstaub eine Herausforderung, die uns sicherlich noch über längere Jahre
begleiten wird.
Zum GR Blind nur wirklich eine ganz generelle
Anmerkung: Wissen Sie, Herr Gemeinderat, ich habe es hier schon einmal gesagt,
wenn Sie irgendwelche Probleme mit meinem Ressort haben, dann kann ich Sie nur
bitten, suchen Sie die politische Auseinandersetzung, aber hören Sie auf, hier
einzelne Beamte und Mitarbeiter meines Ressorts persönlich zu attackieren. Das
ist ein Niveau, das sich dieser Gemeinderat hier nicht verdient hat. Meine
Beamten können nicht hier herauskommen und sich wehren. (GR Kurth-Bodo Blind: Nicht einzelne Beamte, sondern einen einzelnen!) Die
machen wirklich gute Arbeit! (Beifall bei
der SPÖ. - GR Kurth-Bodo Blind: Nicht die Mehrzahl verwenden!)
Die machen gute Arbeit und ich möchte mich wirklich
dafür bedanken. Ich möchte mich dagegen verwehren, dass Sie hier Abteilungsleiter
aus meinen Abteilungen negativ darstellen, attackieren. Das, finde ich, ist
einfach ein schlechter Stil. (Beifall bei
der SPÖ.)
Ich möchte hier Ihre Erinnerung ebenfalls
auffrischen. Am 7. September, haben Sie gesagt, habe ich die Hochwassersteuerung
versprochen. Wir haben kurz darauf einen Vortrag, und zwar einen sehr
ausführlichen, der MA 45 in unserem Ausschuss darüber gehabt, einerseits
natürlich zum Thema "Wienflussbäche" und andererseits zum Thema
"Hochwassersteuerung". Ich weiß nicht, vielleicht waren Sie da nicht
da. Ich habe ihn gehört und habe ihn sehr aufschlussreich gefunden. (GR
Kurth-Bodo Blind: Sie haben gesagt, wir machen das vor Ort!) Vielleicht
waren Sie in einem anderen Parallelausschuss, keine Ahnung. (GR Kurth-Bodo
Blind: "Vor Ort" haben Sie gesagt, liebe Frau Stadträtin! Darüber
haben wir ein Protokoll!) Können wir uns darauf einigen? Das haben Sie auch
gehört. Wir haben im Ausschuss einen Vortrag über Hochwassersteuerung gehabt.
An das können Sie sich hoffentlich schon noch erinnern. (GR Kurth-Bodo
Blind: Und sie haben mir "vor Ort" versprochen!)
Zum Thema “Karlsplatz“: Herr Gemeinderat, Sichtachsen
haben nichts mit Sicherheit zu tun. Sichtachsen haben damit zu tun, dass die
wunderbaren historischen Gebäude, die am Karlsplatz sind, frei sichtbar sind,
dass man von der Karlskirche hinüberschauen kann. Deswegen fällt Ihre
Drogenstrauchtheorie sozusagen ein bisschen in sich zusammen. (GR Kurth-Bodo Blind: Die Sicht braucht
nicht gut zu sein!) Ich wollte das einfach nur einmal aufklärend erklären,
warum wir diese Sichtachsen machen. Das hat sozusagen eher etwas mit
historischen Gegebenheiten und stadtplanerischen Dingen zu tun. Ich kann Ihnen
nur sagen, ich persönlich stehe zu einer neuen und modernen Parkgestaltung. Es
tut mir für Sie sehr Leid, wenn Sie es nicht tun! (Beifall bei der SPÖ.)
Abschließend,
meine Damen und Herren, nur ein Satz noch zum Kollegen Parzer, der gesagt hat,
das sind alles Algen. Es tut mir Leid, ich kann es mir als Biologin nicht
verkneifen, ich muss Ihnen das jetzt noch einmal ganz kurz, wirklich kurz,
erklären. Algen sind das, was wir nicht wollen. Da kippt das Wasser und dann
kann man nicht zum Baden hineingehen. Makrophyten, die
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