Gemeinderat,
6. Sitzung vom 28.02.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 67 von 82
die Frau Kollegin Cortolezis-Schlager noch immer nicht das Angebot vom VBgm Rieder gelesen, weil die 120 Millionen EUR sind ja nicht frei verfügbare Mittel, sondern zum Teil auch Gebäude.
Wir werden diesem Antrag nicht zustimmen und hoffen,
dass es zumindest, wenn Sie unseren Antrag zuweisen, eine ausführliche Debatte
in den beiden Ausschüssen zur Förderung von exzellenten WissenschaftlerInnen an
den Universitäten geben wird. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr GR Dr Franz
Ferdinand Wolf. Bitte schön.
GR Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich mache es kurz. Ich bringe jenen Antrag ein, gegen
den sich meine Vorrednerin gerade ausgesprochen hat. Täte ich das nicht, wäre
sie eine arbeitslose Widersacherin, und das wäre peinlich.
Ich bringe daher einen Beschlussantrag ein:
„Der Bürgermeister der Bundeshauptstadt Wien wird
aufgefordert, zum Zweck der Förderung von Forschung und Wissenschaft in Wien
ein landeseigenes, mit qualitativen und quantitativen Standards versehenes
Forschungsschwerpunktprogramm erarbeiten zu lassen und dieses jährlich mit
120 Millionen EUR zu dotieren. Darüber hinaus möge er durch die
Bereitstellung weiterer 50 Millionen EUR pro Jahr die Einführung der
neuen, europaweit gültigen Doktoratsprogramme an Wiener Universitäten
unterstützen.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt.“ – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr
Wolfgang Ulm: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Damit ist die
Debatte geschlossen. Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Dr Michael Ludwig: Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Der vorliegende Akt beschäftigt sich mit der
Förderung junger hochqualifizierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
durch die Vergabe von Wissenschaftsstipendien. Es geht dabei um die Durchführung
Wien-bezogener Projekte. Es ist zweifellos in der Einzelförderung kein so hoher
Betrag, wie die Kollegin Smolik angesprochen hat, aber es ist ein Betrag, der
insbesondere jungen Akademikerinnen und Akademikern helfen soll, den ersten
Schritt in den Wissenschaftsbetrieb zu finden. Es geht primär auch darum,
kleinere Forschungsprojekte zu unterstützen, die beispielsweise ein Themenfeld
beschreiben, den aktuellen Forschungsstand zu einer Frage zusammenfassen oder
auch Arbeitsschritte im Rahmen eines größeren wissenschaftlichen Vorhabens zu
leisten. Wenn man so will, soll das der Beginn und die Startinitiative der
Stadt Wien sein für diese jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, ihre
Fühler im wissenschaftlichen Tätigkeitsbereich auszustrecken und hier eine
Verankerung im Wissenschaftsbetrieb zu finden.
Deshalb ersuche ich um Zustimmung zum vorliegenden
Akt.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ich
lasse über den Antrag des Berichterstatters abstimmen.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Dieser Antrag ist einstimmig angenommen.
Ich komme nun zu den eingebrachten Beschluss- und
Resolutionsanträgen.
Zunächst komme ich zur Abstimmung über den Antrag der
GRÜNEN betreffend Einrichtung von Graduiertenkollegs und Exzellenzclustern an
den Wiener Universitäten.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Dieser Antrag ist nicht angenommen, weil er nur von der
FPÖ und den GRÜNEN unterstützt ist.
Ich komme nun zur Abstimmung über den Beschluss- und
Resolutionsantrag der ÖVP betreffend Erarbeitung eines landeseigenen
Forschungsschwerpunktprogrammes für Wien.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Ich stelle eine Zustimmung nur bei ÖVP und FPÖ fest.
Damit ist dieser Antrag nicht angenommen.
Es ist mittlerweile 16 Uhr geworden, daher ist
die Dringliche Initiative anzugehen. Wir fahren dann nach Erledigung der
Dringlichen Initiative in der Tagesordnung fort.
Wir kommen daher zu dem Verlangen, dass der von den
GRen Strache, Herzog und Lasar eingebrachte, an den Herrn Bürgermeister
gerichtete Dringliche Antrag betreffend "Zukünftige Wohnungsvergabe im
sozialen Wohnbau sowie Zugang zu Sozialleistungen in Wien" gemäß § 38
Abs 2 der Geschäftsordnung verlesen und hierauf mündlich begründet werde.
Ich bitte daher den Schriftführer um Verlesung dieses
Dringlichen Antrags.
Schriftführer GR David Lasar:
„Dringlicher Antrag der FPÖ-Gemeinderäte Heinz-Christian Strache, Johann Herzog
und David Lasar an den Herrn Bürgermeister betreffend zukünftige
Wohnungsvergabe im sozialen Wohnbau sowie Zugang zu Sozialleistungen in Wien,
eingebracht in der Sitzung des Wiener Gemeinderates am
28. Februar 2006.
Österreich wurde verpflichtet, drei EU-Richtlinien
umzusetzen, die primär darauf abzielen, das Aufenthaltsrecht, die Ausübung der
Arbeitnehmerfreizügigkeit sowie das Recht auf Familiennachzug von Unionsbürgern
und von Drittstaatsangehörigen sowie deren Zugang zur selbstständigen und unselbstständigen
Erwerbstätigkeit zu vereinheitlichen.
Konkret handelt es sich um folgende Richtlinien:
- Richtlinie 2003/86/EG des Rates vom
22. September 2003 betreffend das Recht auf Familienzusammenführung,
- Richtlinie 2004/38/EG des Europäischen
Parlaments und des Rates vom 29. April 2004 über das Recht der
Unionsbürger und ihrer Familienangehörigen, sich im
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