Gemeinderat,
8. Sitzung vom 24.04.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 33 von 57
derzeitigen
Geriatriezentrums dem heutigen Stand nicht mehr entsprechen.
Im Zuge dieses Neubaues des Geriatriezentrums Liesing wird der Fonds
Soziales Wien auch ein neues geriatrisches Tageszentrum einrichten und damit
einen weiteren Beitrag dafür leisten, dass das Ziel erreicht werden kann, dass
Menschen möglichst lange zu Hause in ihrer eigenen Wohnung verbleiben können.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zum Spitalskonzept gibt es
natürlich auch ein Pflegekonzept, über das wir hier in diesem Hause, aber auch
in den einzelnen Ausschusssitzungen schon umfassend diskutiert haben. Daher
verweise ich hier auf die 17-seitige Anfragebeantwortung vom 30. Dezember
2005 durch die amtsf StRin Renate Brauner, in der alle einzelnen
Planungsschritte, aber auch konkrete Umsetzungen detailliert angeführt sind.
Aber das wissen Sie ja ohnehin.
Die Fertigstellung des AKH – das AKH ist ja in einigen Wortmeldungen
heute angesprochen worden – ist auch Bestandteil einer Vereinbarung zwischen
der Republik Österreich und der Stadt Wien in einem Gesamtpaket bis 2015
in der Höhe von 1,2 Milliarden EUR, womit Investitionen im AKH, aber auch
Leistungen für den klinischen Mehraufwand abgedeckt sind und auch die
gemeinsamen finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Interesse des
Gesundheitswesens langfristig sichergestellt werden.
Ein Finanzabkommen zwischen der Stadt Wien und dem Wiener
Krankenanstaltenverbund sichert einen Ausgabenrahmen bis 2009 in der Höhe von
10,8 Milliarden EUR. Die hohe Qualität der medizinischen Versorgung
wird dadurch nicht nur erhalten, sondern durch eine in Österreich beispiellose
Investitionsoffensive weiter ausgebaut. Und das ist auch ein wesentlicher
Unterschied zum Bund, wo Investitionen österreichweit reduziert, zurückgefahren
und damit eigentlich Länder und Gemeinden geschädigt werden.
Darüber hinaus, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist der
Krankenanstaltenverbund auch der größte Ausbildner im Gesundheits- und
Krankenpflegebereich sowie im medizinisch-technischen Dienst.
Zur Wortmeldung der Frau Kollegin Pilz möchte ich anmerken, dass dort, wo
Probleme existieren oder Fehlentwicklungen aufgezeigt werden, diese auch sehr
rasch behoben werden. Wichtig wäre, dass Sie Ihre Informationen auch ebenso
rasch weiterleiten. Darauf sind Sie in den Ausschusssitzungen immer wieder
angesprochen und hingewiesen worden. Dafür tragen Sie eigentlich auch die
politische Verantwortung (Ironische
Heiterkeit bei GRin Dr Sigrid Pilz.), wenn Sie Informationen über Fehler
zurückhalten und diese nicht weitergeben. Denn sobald Fehlentwicklungen bekannt
sind, werden diese natürlich sofort behoben. Das steht außer Frage. (GRin Dr Sigrid Pilz: Ich habe oft schon
Fehlentwicklungen aufgezeigt!)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ebenfalls auf der heutigen
Tagesordnung des Gemeinderates – zwar nicht extra zur Verhandlung aufgerufen,
aber ein ganz wesentlicher Schritt, auf den die Vertreter der Opposition in
ihrer Wortmeldung nicht eingegangen sind – ist die Errichtung einer Wiener
Dialysezentrum GmbH, denn österreichweit und auch im Versorgungsbereich von
Wien ist mit einer steigenden Anzahl an Dialysepatientinnen und -patienten –
man rechnet mit mindestens 7 Prozent jährlich – zu rechnen. Daher sollen
zeitgerecht die erforderlichen Kapazitäten an ambulanten Dialyseplätzen
ausgebaut werden.
Sie sehen, auch hier gibt es einen Plan, auch hier gibt es ein Konzept,
das auch in Umsetzung ist. Der Wiener Krankenanstaltenverbund plant die
Errichtung und den Betrieb eines neuen Hämodialysezentrums gemeinsam mit der
Wiener Gebietskrankenkassa und dem Konvent der Barmherzigen Brüder in Form
einer GmbH mit einer Beteiligung von 49 zu 49 zu 2 Prozent. Auf diese
Weise stellen sowohl der Krankenanstaltenverbund als auch die Wiener
Gebietskrankenkassa den Ausbau von Dialyseplätzen als gemeinsam finanzierte
öffentliche Aufgabe sicher und übernehmen auch die Kosten gemeinsam, sowohl für
die Errichtung als auch für den Betrieb von bis zu 72 Dialyseplätzen,
sodass in einem Dreischichtbetrieb rund 400 Patientinnen und Patienten
versorgt werden können. Alleine durch diese Maßnahme ist die Versorgung für die
nächsten fünf bis zehn Jahre gesichert.
Auch darauf hätten Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, hinweisen
können, weil es ein hervorragendes Beispiel dafür ist, wie in Wien gemeinsam
und organisationsübergreifend innovative Projekte geschaffen werden, um den
Bedarf an einer qualitätsvollen Versorgung zu decken und damit den betroffenen
Wienerinnen und Wienern langfristig auch eine qualitativ hochwertige
medizinische und pflegerische Versorgung zu garantieren.
Die Betriebsführung übernehmen die Barmherzigen Brüder, die ab Frühjahr
2007 die ersten 12 Betten an ihrem Krankenhausstandort führen werden. Auf
dem Areal des Donauspitals werden bis zum Jahr 2009 bis zu 60 Betten
errichtet.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zur Diskussion über eine
Einrichtung für zahlungskräftige Kunden aus dem Ausland, etwa auf dem Gelände
des AKH, hat letzte Woche Gesundheitsstadträtin Renate Brauner ganz klar
festgestellt, dass es sich um eine von vielen Ideen handelt, dass die Frage –
so wie andere Fragen in diesem Zusammenhang – noch nicht entscheidungsreif ist.
Es gibt viele andere Überlegungen auch, weil es grundsätzlich natürlich positiv
ist und für die Einrichtung des AKH spricht, wenn es Interessenten gibt, die
Kooperationen eingehen möchten. Diese sind im Einzelnen zu prüfen und auch zu
bewerten. Aus reiner Unternehmenssicht – und dem werden Sie ja vermutlich auch
Ihre Zustimmung geben – ist es natürlich legitim, auch darüber nachzudenken,
wie es möglich wäre, weitere Einnahmen zu erzielen, weil es auch ein gutes
Zeichen ist, dass die Leistungen des AKH auch international so anerkannt sind.
Dem ist allerdings insofern nichts hinzuzufügen, als die
oberste Prämisse einer sozialdemokratischen
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