Gemeinderat,
9. Sitzung vom 24.05.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 88 von 108
Drogenkriminalität, und es gibt ein Ansteigen in den Bereichen Beschaffungskriminalität, Raubüberfälle auf Passanten und Trafiken, Einbrüche in Fahrzeuge und andere Objekte sowie Zunahme der Gelegenheitsdiebstähle, die stattfinden. Ebenso wurde im Bericht eine relativ große Nachfrage nach Drogenersatzmitteln dokumentiert und festgehalten.
Das alles sind erschütternde Zahlen, sodass man
eigentlich meinen sollte, dass man jetzt handelt und dass man aufwacht, wenn
man diese Zahlen liest. Aber das vernehmen wir nicht. Wir haben zwar vor der
Wiener Wahl sehr publikumswirksam erlebt, dass sich der rote Bgm Michael Häupl
mit der schwarzen Innenministerin Liesl Prokop zusammengesetzt hat und dass ein
Sicherheitskonzept für Wien vorgestellt wurde, aber da muss man sagen, das war
wirklich der größte Flop, den wir in dem Bereich bisher erleben mussten!
Es verdient den Namen Sicherheit überhaupt nicht,
wenn man hergeht und ein paar Büsche auslichtet, zwei Plätze in Wien zu einer
so genannten Schutzzone umgestaltet, es dabei belässt, ein paar Kameras zu
montieren, und dann sagt: Das ist jetzt das tolle Sicherheitskonzept für Wien.
Da muss ich sagen: Huch, die Drogendealer fürchten sich maßlos vor solchen
drastischen Maßnahmen, die da eingeführt werden, sie haben wirklich große
Angst! Wenn man glaubt, mit solchen unsinnigen Maßnahmen, die man als
Sicherheitskonzept darstellt, erfolgreich sein zu können, dann wird man
scheitern müssen, und dann wird die Problematik weiter ansteigen und anwachsen.
Aktionen wie solche Schutzzonen oder das Auslichten von Sträuchern sind
wirklich eine Schrebergärtnerei gegen die Drogenkriminalität und sind nicht
sinnvoll. (Beifall bei der FPÖ.)
Wenn schon, dann muss man wirklich hergehen und
sagen: Wir wollen den Kampf gegen die Drogenkriminalität aufnehmen! Wir wollen
nicht zusehen, wie auf Wiens Straßen und Plätzen, in U-Bahnen und öffentlichen
Verkehrsmitteln offen gedealt wird. Wir erklären Wien zu einer Schutzzone. Wir
sind bereit, endlich die freiheitliche Forderung - die wir seit Jahren erheben
und die Sie immer wegwerfen und wegstoßen - nach einer U-Bahn-Polizei, nach
einer öffentlichen Verkehrspolizei umzusetzen und mit zu unterstützen. Wir sind
bereit, endlich das zu tun, was die Freiheitlichen auch seit Jahren fordern,
nämlich eine Sicherheitswacht in Wien einzusetzen, um eben gegen Drogendealerei
auf Plätzen und Straßen vorgehen zu können. Dies mit solchen Maßnahmen
verstärkt sicherstellen zu können, wäre eine richtige Vorgangsweise.
Aber bei der SPÖ will man diese Probleme nicht
erkennen. Da will man die Problematik von Drogenmissbrauch offensichtlich
weiter schön reden und herunterreden. Das sieht man auch, wenn man den
Drogenkoordinator hernimmt, der da sagt: Es ist eine reine Erfolgsstatistik der
Polizei, die da gemacht wird. Er nimmt überhaupt nicht zur Kenntnis, dass es
hier überall drastische Anstiege gibt, sondern er redet von einer reinen
Erfolgsstatistik, spielt das wieder einmal herunter und verharmlost, statt dass
er es ernst nimmt und auch sich selbst als jemanden versteht, der die
Drogenbekämpfung und eine Hilfe für Betroffene in Angriff zu nehmen hat.
Stattdessen versucht er offenbar, das zu verharmlosen. Das ist aber die Methodik,
die wir seit Jahren, ja seit über einem Jahrzehnt in dieser Stadt leider Gottes
erkennen müssen. Da legt man die Hände in den Schoß und behauptet frech, es ist
ohnehin alles in Ordnung, und lässt in Wirklichkeit diesem Missbrauch weiterhin
Tür und Tor offen.
Wir erleben es ja, dass immer mehr Kinder und
Jugendliche, immer mehr Studenten und Lehrlinge mit Drogen in Kontakt kommen,
auch das sagt der Drogenbericht. Überall steigen dort auch die Zahlen von
Menschen, die mit Suchtmitteln letztlich missbräuchlich in Kontakt gekommen
sind und aufgegriffen worden sind, sodass man feststellen muss, das ist einfach
etwas, weswegen man wirklich Alarm schreien muss und auch handeln muss.
Der Bund, dem man auch vieles vorwerfen kann, hat
zumindest im Bereich des Drogenmissbrauchs Minimalerfordernisse durch
Drogenkontrollen im Straßenverkehr sichergestellt. Damals haben Sie auch
geschrien; ich kann mich noch genau erinnern an das SPÖ-Geschrei in diese
Richtung und daran, dass Sie damals gesagt haben, das alles gibt es ja nicht,
das ist Unsinn, das alles kann man nicht kontrollieren, und es gibt quasi
keinen im Straßenverkehr! - Aber heute kommt man drauf, dass bei Kontrollen
schon mehr erwischt werden, die illegale Drogen genommen haben, als
Alkoholmissbrauch am Lenkrad im Straßenverkehr stattfindet. Das sind
interessante Dinge, und da möchte ich schon in Erinnerung rufen, dass Sie auch
hier falsch gelegen sind.
Drogenkontrollen im Straßenverkehr und auch höhere
Strafobergrenzen, das sind richtige Vorgangsweisen gegen Verbrecher. Das sagt
sogar die Europäische Union! Wir fordern seit Jahren, dass die Strafrahmen
erhöht werden, und jetzt kommt sogar die Europäische Union daher und sagt, dass
das, was die Freiheitlichen seit Jahren in Österreich und in Wien verlangen,
jetzt umgesetzt werden muss, weil wir zu niedrige Strafgrenzen haben. Das alles
ist wirklich toll, und ich kann mich auch an Ihr Geschrei in diesem Bereich
erinnern, als Sie gesagt haben: Nein, Strafgrenzen kann man doch nicht erhöhen,
und wir liegen da richtig!
Prävention erlebe ich in dieser Stadt bis heute
nicht. Da müsste man in der Volksschule und darüber hinausgehend ansetzen, eben
rechtzeitig bei Kindern und Jugendlichen. Wo ist da die viel gepriesene Prävention,
die notwendig wäre, um das zu verhindern? Ich erlebe leider Gottes überhaupt
keine Evaluierung in Wien, die gibt es in dieser Stadt nicht, die ist nicht
existent. (Beifall bei der FPÖ.)
Da wird von irgendwelchen
Konzepten gesprochen, die überhaupt nicht überprüft werden - Larifari-Konzepte,
genauso wie das Sicherheitskonzept für Wien, das der Herr Bürgermeister mit
seiner schwarzen Kollegin, Frau Innenministerin Liesl Prokop, vor der Wien-Wahl
so großartig angekündigt hat und das wir eigentlich als etwas erleben müssen,
was reinster Holler ist. Aber so zieht sich das wie ein langer Faden durch, mit
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