Gemeinderat,
10. Sitzung vom 26.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 23 von 118
sage ich all jenen, die hier vom Bankrott oder sonst
irgendetwas sprechen. Herr Strache, hätten Sie sich ein bisschen mehr mit dem
Rechnungsabschluss auseinander gesetzt und nicht mit irgendwelchen blindwütigen
Verschwörungstheorien (GR Heinz-Christian Strache: So wie Sie beim ÖGB!)
und schon gar nicht mit der Desavouierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des Magistrats (GR Heinz-Christian Strache: Lassen Sie die Mitarbeiter!
Beschäftigen Sie sich mit dem ÖGB!), wenn sie eine Woche im Krankenstand
sind. Aber das sind wir ja gewohnt von Ihnen. Hätten Sie sich ein wenig mehr
mit dem Rechnungsabschluss auseinander gesetzt, würden Sie diese Leistungen
sehen können. Wir machen da nicht mit, und ich glaube, es ist auch zutiefst
verabscheuungswürdig, dass hier tatsächlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des Magistrats, die hervorragende Arbeit leisten, ganz egal, ob sie in Stadtratbüros
oder in den verschiedensten anderen Abteilungen sind, von Ihnen desavouiert
werden. Wenn jemand krank ist, dann ist er krank und dann werden auch Sie das
Gott sei Dank zur Kenntnis nehmen müssen. (Beifall bei der SPÖ. – GR
Heinz-Christian Strache: Gibt es eine Weisung von oben?) Machen Sie da die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Magistrats nicht schlecht, Herr Strache. (Beifall
bei der SPÖ. – GR Heinz-Christian Strache: Das sind Ihre Verantwortungsträger!)
Und wenn Sie sich mit dem Rechnungsabschluss
auseinander gesetzt hätten, dann würden Sie feststellen, dass Wien eben keine
neuen Schulden macht und dass Wien vor allem auch seine budgetpolitischen
Verpflichtungen gegenüber dem Bund erfüllt. Es ist nicht immer einfach, aber
mit einer umsichtigen Finanzwirtschaft und Arbeitsmarktpolitik ist uns das
gelungen. Und für diese Leistungen, meine sehr geehrten Damen und Herren, gilt
es einfach auch, unseren Dank und unsere Anerkennung auszusprechen, gerade auch
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Magistrats, die das mit
hervorragender Arbeit möglich gemacht haben. (Beifall bei der SPÖ.)
Die Kollegin Vassilakou hat darauf hingewiesen, die
Rechnungsabschlussdebatte ist immer wieder etwas zum Thema Anwesenheit. Wir
werden das die nächsten Tage auch mitverfolgen, wie die Anwesenheit tatsächlich
im Grünen Klub ist. Aber das macht ja nichts, man kann es ihr auch ausrichten.
Es ist so ein bisschen "Täglich grüßt das Murmeltier".
Also ich erinnere mich an die sehr ausführlichen
Erläuterungen, ich glaube, der Kollege Chorherr war es, der einmal da gestanden
ist und gesagt hat: Worum geht es in dem Film tatsächlich? Es geht nämlich in
dem Film auch darum, dass sich nicht immer alles wiederholt, sondern dass man
gerade aus Wiederholungen lernen kann und einen Erkenntnisgewinn hat. Und
insofern ist die Rechnungsabschlussdebatte hier auch immer wieder für uns ein
gewisser Grund, wo es vielleicht doch einmal einen gewissen Erkenntnisgewinn
bei den anderen Parteien gibt. Daher stellen wir uns dieser Debatte sehr gerne.
Dass das an einigen vorübergeht und man immer nur an die Wiederholung denkt,
vielleicht hat man den Film nicht richtig verfolgt (StR DDr Eduard Schock:
Immer das gleiche Märchen! Ein Märchenfilm ist das! Ein Märchenfilm, Herr
Kollege!), aber Tatsache ist, darum geht es auch. Und daher führen wir
diese Debatte, weil wir durchaus durch vielleicht immer wieder geführte
Debatten und Diskussionen, wo es um Arbeitsmarktpolitik geht, wo es um
Wirtschaftspolitik geht, wo es um Bildungspolitik in dieser Stadt geht, wo es
um Finanzpolitik geht, doch auch zu einem gewissen tatsächlichen
Erkenntnisgewinn kommen. Und wenn wir uns ansehen, was da alles prognostiziert
wurde im Zuge der Budgetdebatte für dieses Budget, das wir heute in Form des
Rechnungsabschlusses diskutieren, so kann man schon einmal mehr feststellen:
All diese Prophezeiungen, die damals gesagt wurden, finden sich einfach nicht
und haben nicht stattgefunden. Auch wenn sie hier wiederholt werden zum
Beispiel vom Kollegen Strache. Er hat damals gesagt: Die Wiener Finanzpolitik
hat genau im sensibelsten Bereich, dem Sozialbereich, den Rotstift angesetzt. –
Na, schauen Sie sich den Rechnungsabschluss an. Schauen Sie sich tatsächlich
die Zahlen an. Was ist das Ergebnis? Im Bereich der Zuschüsse zur
Gesundheitspolitik haben wir zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt von
14,1 Prozent. Im Bereich der Sozialhilfeausgaben ist es nicht zu Kürzungen
gekommen. Nein, ganz im Gegenteil, wir haben zusätzliches Geld zur Verfügung
gestellt im Ausmaß von 10 Prozent.
Und da gebe ich dem Kollegen Tschirf schon Recht. –
Im Übrigen dürfte die ÖVP auch beim Donauinselfest gewesen sein, wenn ich mir
die zwei Anwesenden da anschaue. Freut uns. Wir freuen uns immer über
zahlreiche Besucherinnen und Besucher am Donauinselfest. – Natürlich könnte man
im Sozialhilfebereich einiges einsparen, nämlich dann, wenn Menschen wieder in
Beschäftigung kommen. Und hier versagt diese Bundesregierung, und daher haben
wir einfach die Verpflichtung als Kommune, zusätzliches Geld zur Verfügung zu
stellen, und wir tun das aus reiner Überzeugung, als soziales Gewissen in
dieser Stadt, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)
Die Kollegin Vassilakou hat festgestellt bei der
Budgetdebatte für das Jahr 2005, dass es im Vollzug zu massiven Sparmaßnahmen
kommen wird. Na, schauen wir uns auch hier den Rechnungsabschluss an.
Überprüfen wir Ihre These, die Sie damals gesagt haben. Tatsache ist, dass im
Zuge des Vollzuges die Investitionen gestiegen sind im Ausmaß von plus
12 Prozent. Keine Rede davon, dass im Vollzug gespart wurde. Nein, wir
haben gerade in diesem wichtigen Bereich, eben weil sich das österreichische
Investitionsniveau auf einem Tiefstand befindet, zusätzliches Geld zur
Verfügung gestellt. Wir haben im Gesundheitsbereich zusätzliches Geld zur
Verfügung gestellt. Ich habe es schon angeführt: Zusätzliche 14,1 Prozent,
die in diesem Bereich an Zuschüssen inklusive der privaten Träger geleistet
wurden, weil wir einfach diese sozialpolitische Verantwortung wahrnehmen.
Im Bereich der Sozialmaßnahmen haben wir allein für die
direkten Transferleistungen im Bereich der allgemeinen Sozialhilfe
15 Millionen EUR oder die schon
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