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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 27.06.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 75 von 96

 

vorzuwerfen, wie der Herr Gerstl das ab und zu tut, das ist schon ein extrem starkes Stück, aber es passt so in die Vorbereitung, die er getroffen hat, nämlich in eine höchst unvollständige. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Und, Frau Kollegin Gretner oder die grüne Fraktion, wenn es wirklich so darauf ankommt, gemeinsam mit der ÖVP zu gehen (Widerspruch bei den GRÜNEN.), dann schauen Sie sich doch an, welchen Antrag der Herr Gerstl heute gestellt hat. Schauen Sie sich das doch an, was der Herr Gerstl heute beantragt. Er beantragt nämlich, dass Sie morgen oder wann auch immer die alte Flächenwidmung beschließen, die jetzt Gültigkeit hätte. Die beantragt er wieder, dass wir sie aufnehmen sollen in den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan. Und Sie wissen, was das bedeutet. Sie wissen, dass wir dann dort die Bauklasse III flächendeckend wieder drauf hätten. Das ist das, was der Kollege Gerstl, was die ÖVP dort will. (GR Mag Wolfgang Gerstl: Und BZ!) Das BZ nützt Ihnen eineinhalb Jahre was. Das wissen Sie ganz genau. Und Sie wissen ganz genau, dass die Absiedlung des Spitals dort und der Spitalseinrichtungen von diesem Areal erst dann möglich sind, wenn das neue Floridsdorfer Spital steht. (GR Mag Wolfgang Gerstl: Nach dem Masterplan einen neuen Flächenwidmungsplan!) Und das werden auch Sie nicht glauben, dass innerhalb von eineinhalb Jahren ein ganz neues Spital errichtet werden kann. Das wissen Sie. Daher ist das, was Sie hier immer den Menschen im 14. und im 16. Bezirk einreden wollen, vollkommen falsch. Es widerspricht den Tatsachen. Es ist denkunmöglich und funktioniert nicht. Was Sie wollen, ist ein Zurück zu einer komplettflächigen Bebauung in der Bauklasse III. Und dann Gute Nacht dieser Baumgartner Höhe, wenn das in die Realität kommt, was sich der Herr Gerstl da heute mit dem Antrag gewünscht hat.

 

Wir haben ein paar andere Punkte, die auch bemerkenswert sind, heute gehört. Zum Beispiel zum Flugfeld Aspern. Beim Flugfeld Aspern habe ich da mitbekommen, dass es dort offensichtlich eine Planung gibt, mit der die Stadtplanung nichts zu tun hat. – Richtet dem Kollegen Hoch aus, das Fußballmatch muss so spannend sein, dass er noch immer nicht da ist. (GR Mag Rüdiger Maresch: 1:0 für Brasilien!)

 

1:0 für Brasilien. Na gut, dann braucht er ja eh nicht mehr zu warten. Seine Fans werden ihm das ja hoffentlich sagen.

 

Der Kollege Hoch braucht also nicht bei dieser Diskussion hier zu sein. Der Kollege Hoch behauptet aber, dass die Stadtplanung am Flugfeld Aspern nichts zu tun hat oder nichts tut. Wissen Sie, meine Herren von der ÖVP-Fraktion, genau das Gegenteil ist doch wahr! Am Flugfeld Aspern ist ein international ausgelobter Wettbewerb begonnen worden im vergangenen Jahr, der von der Stadtplanung Wien ausgerichtet wird. Der internationale Wettbewerb hat einen Architekten, einen Städtebauer erbracht, der jetzt daran arbeitet, dort das städtebauliche Konzept so zustande zu bringen, dass die Vorgaben, die von der Stadt wiederum gesetzt worden sind seinerzeit, auch in die Tat umgesetzt werden können, nämlich 25 000 Menschen dort Platz zu bieten, 25 000 Arbeitsplätze dorthin zu bekommen, die U-Bahn unterzubringen, Grünland zu schaffen, und zwar den Grünraum schon, bevor dort die Bautätigkeit beginnt, und eine spannende Architektur zuzulassen und damit den dritten Ortskern, den dritten Stadtteil der Donaustadt, endgültig das dritte Zentrum der Donaustadt auszubauen. Darum geht es dort und nicht darum, werte Kollegen von der ÖVP, dort auf der grünen Wiese ein paar Häuser hinzustellen und dazu Campusuniversität zu sagen. Eine Campusuniversität im klassischen Sinne ist etwas, wo wenige Häuser auf viel Grün stehen. Und damit hätten Sie mit zwei Universitäten, so wie das Ihr Parteiobmann vorgeschlagen hat, das ganze Flugfeld gefüllt. Und dazu ist mir dieses Flugfeld zu schade. Wir haben auf diesem Flugfeld die Schaffung des dritten Zentrums der Donaustadt vor. Wir haben vor, dass sowohl Forschung dort geschehen kann (GR Ing Mag Bernhard Dworak: Für Universitäten ist Ihnen das zu schade?) – genau! – als auch ausreichend Menschen dort wohnen können und auch Firmen wie General Motors entsprechende Vorteile ziehen können. Was wir dort vorhaben, ist, dass wir mit den Österreichischen Bundesbahnen einen VOR-Bahnhof von Wien zustande bekommen, sodass das Flugfeld Aspern der VOR-Bahnhof von Wien auch ist. So wie Ihr Hütteldorf, Herr Gerstl, weil Sie jetzt so verzweifelt schauen, was denn das sei. Es ist so wie Hütteldorf, nur zur Erklärung, damit Sie nicht nachfragen müssen.

 

Wir haben dort vor, einen der modernsten Stadtteile zusammenzubringen und eine Verbindung, eine Verknüpfung zu schaffen mit Bratislava, mit dem Automobilcluster auf der slowakischen Seite. Alles das ist von diesem Standort aus möglich, und es ist auch möglich, Kollege Mahdalik, dass wir die Erdwärme, die dort ja fraglos vorhanden ist, nutzen. Wir werden sie nicht für ein Thermalbad nutzen können, weil da die Analysen zeigen, dass es nicht ganz so sinnvoll ist, aber wir wollen es für geothermische Maßnahmen nutzen, wir wollen dort auch einen Stadtteil haben, der, was die Geothermie betrifft, hervorragende Chancen und zukunftsweisende Projekte hat.

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Es gibt eine Fülle von Projekten, die man noch erwähnen könnte. Es gibt eine Fülle von Fragen, die hier von der einen oder anderen Rede, die gehalten wurde, in komplett falsches Licht gerückt wurden.

 

Lassen Sie mich aber eines nur richtig stellen: Wenn seitens der ÖVP, von einem der ÖVP-Redner, behauptet wird, dass der Gürtel verslumt, so frage ich mich, wo dieser Herr den Gürtel denn kennt? Er kennt ihn offensichtlich überhaupt nicht, denn die Veränderungen, die am Gürtel passiert sind, die Transformation, die am Gürtel passiert, dieses weg vom Rotlichtmilieu hin zu einem Wissensstandort mit der Zentralbücherei, hin zu einem Einkaufsstandort mit den vielen Geschäften, die neu entstanden sind, hin zur Unterhaltungsmeile, hin zu einem attraktiven Bereich, der jetzt auch rund um den Westbahnhof entstehen wird, das ist ganz eine andere Gegend als eine verslumte Gegend. Ich lade diesen Kollegen ein, er soll einmal in eine Stadt fahren, wo es

 

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