Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 8 von 68
Verordnungstätigkeit ist eine Fülle von kleineren Veränderungswünschen von Grundeigentümern bisher nicht bearbeitet worden, weil hier eben aufgrund des Zehn-Jahres-Programms ein so hoher Arbeitsanfall zu verzeichnen war, aber auch das werden wir in den nächsten ein, zwei Jahren nachholen. Sie können also weiterhin damit rechnen, dass Sie von diesen beiden Abteilungen beschäftigt werden.
Vorsitzende
GRin Inge Zankl: Danke. - Nächste Zusatzfrage: Herr GR Hoch.
GR
Alfred Hoch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr
geehrter Herr Stadtrat!
Sie
haben in Ihrer Beantwortung der Anfrage gesagt, dass Sie bis Jahresende mit
allen Flächen fertig werden, die gewidmet werden mussten. Mich hätte da noch
interessiert: Nach welchen Kriterien wurden eigentlich in den letzten Jahren
die neu zu widmenden Flächen ausgewählt? Gab es eine Prioritätenliste - ja oder
nein?
Und
in diesem Zusammenhang hätte ich folgende Frage: Beim letzten
Gemeinderatsausschuss haben wir zugleich die Flächen Zentralbahnhof und auch
Arsenal gewidmet, und da hatte ich schon den Eindruck, dass diese beiden
Flächenwidmungen nicht aufeinander abgestimmt wurden. Es gibt zum Beispiel
keine direkte Verbindung zwischen dem geplanten Gewerbepark Arsenal und dem
geplanten Gewerbepark Zentralbahnhof oder Hauptbahnhof. Und da wollte ich
fragen, ob ein Grund dafür auch die Eile war, dass man das also jetzt noch vor
dem Jahreswechsel durchpeitschen wollte, damit man fertig wird. Oder gab es da
andere Gründe dafür?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf
StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Zunächst einmal: Natürlich gab es eine
Kriterienliste und eine Reihung der Gebiete, die zunächst zu bearbeiten sind.
Das Hauptkriterium war dabei: Unterscheidung zwischen dem Bereich, der Grünraum
bleiben soll, und dem, der Bauland ist. Und der zweite Bereich war: Dort, wo
die Entwicklungen fortgeschritten waren und wir wussten, was in der künftigen
Entwicklung auf uns zukommt, ist früher gewidmet worden als dort, wo die
Entwicklungen erst induziert werden mussten. Wenn ich daran denke, dass beim
Hauptbahnhof im Jahr 1996 niemand davon ausgehen konnte, dass dieser überhaupt
noch angedacht werden wird, weil die damalige Leitung der Österreichischen
Bundesbahnen der Meinung war, der Westbahnhof reiche aus, so ist das ein
typisches Projekt.
Was
Ihre Frage betrifft, Herr Gemeinderat, wie denn die beiden Widmungen abgestimmt
sind, so lade ich Sie dazu ein, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen - die
wir jedem Gemeinderat geben, der uns darum ersucht -, eine vertiefte
Information zu bekommen. Denn gerade hinsichtlich dessen, was Sie erwähnt
haben, nämlich dass es zwischen dem gewerblich-industriell genutzten Teil des
Arsenals und der künftigen Gewerbezone entlang der Ostbahngeleise auf der Seite
des 10. Bezirks keine Verbindung gäbe, hat Ihre Bezirksfraktion im
3. Bezirk massiv Kritik dahin gehend geübt, dass sie meinte, wir würden
dort eine Autobahn bauen. Sie haben das ja dann zumindest auch begrifflich
weiterverwendet, offensichtlich ohne den Plan richtig gelesen zu haben. Da gab
es die Anmutung, das wir dort eine Autobahn durch dieses Gebiet legen - was
natürlich ein aufgelegter Blödsinn ist, denn wir widmen dort eine breite
Möglichkeit für das öffentliche Gut, damit wir die Chance haben, dort in dem
Industrie- und Gewerbegebiet auch Natur hineinzubringen und eine Allee
hineinzubringen, auch Radwege hineinzubringen, und dann gibt es die berühmte,
im Bezirk - im 3. Bezirk zumindest - kritisierte Absbergbrücke, die dann
die Verbindung zwischen diesen beiden Teilen darstellen wird.
Ich
entnehme Ihrer Fragestellung, dass Sie im Unterschied zur ÖVP im 3. Bezirk
an dieser Brücke sehr interessiert sind. Aber vielleicht machen Sie das einmal
mit Ihrem Klubobmann, der aus dem 3. Bezirk kommt, aus.
Vorsitzende
GRin Inge Zankl: Danke, Herr Stadtrat. - Vierte und letzte
Zusatzfrage: Herr GR Niedermühlbichler. - Bitte.
GR Georg Niedermühlbichler (Sozialdemokratische Fraktion des
Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Du hast ja schon darauf hingewiesen, wie viel Arbeit
das für die Beamten in den letzten Jahren war, und im Gegensatz zu Kollegin
Gretner habe ich nicht die Befürchtung, dass die Beamten in Zukunft weniger zu
tun haben werden, denn es werden sicher neue Aufgaben auf die Stadt Wien und
damit auch auf die Mitarbeiter zukommen.
Meine Frage ist folgende: Du hast gesagt,
90 Prozent sind schon erledigt, der Rest wird noch erledigt werden. Aber
welche Plangebiete wurden beispielsweise nicht überarbeitet, und was sind die
Gründe dafür?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf
StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Herr
Gemeinderat! Ein großer Teil ist das landwirtschaftliche Gebiet im 21. und
22. Bezirk, weil wir dort der Meinung sind, dass es landwirtschaftliches
Gebiet bleiben soll. Daher sind Bauführungen dort die große Seltenheit, und es
macht nichts, wenn dort die Flächenwidmung etwas später erfolgt. Zudem war dort
zunächst ja noch die innenliegende Variante der Nordostumfahrung geplant, und
wir haben erst in den letzten Monaten dort auch einzelne Widmungen getätigt,
sodass die innenliegende Variante derzeit gar nicht mehr möglich wäre, weil wir
das Gebiet schon anders genutzt haben.
Ein
zweiter Bereich, wo wir noch nicht gewidmet haben, sind drei Zielgebiete. Das
eine ist das Zielgebiet Donaufeld, wo wir sozusagen ein Wohnbaureservegebiet
zur Verfügung haben, wo wir dann, wenn es notwendig ist, die Widmungen für den
Wohnbau vornehmen werden. Das zweite Zielgebiet ist das Flugfeld Aspern, ein
riesiges Areal, größer als der 8. Bezirk, wo derzeit gerade das
städtebauliche Verfahren in der Endphase ist. Und das dritte Gebiet ist
natürlich das Gebiet Rothneusiedl, wo wir ebenfalls ein Zielgebiet haben, das
gemeinsam mit dem Frachtenbahnhof Metzgerwerke Inzersdorf bearbeitet wird und
daher sowohl infrastrukturell, aber auch für den Wohnbau spannend ist, ganz
unabhängig
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