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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 25.01.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 27 von 78

 

ke, dass man dem Prinzip „Tue Gutes und rede darüber" folgen sollte, aber wenn du darüber redest und nicht darüber geschrieben wird und nichts gebracht wird, hast du auch nichts davon. Daher herzlichen Dank für die Weiterverbreitung dieser Sachen!

 

Ich möchte, meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie werden das gestatten, auch meiner Familie danken, die auf der Zuschauertribüne sitzt. Dieser Platz, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist eigentlich symbolisch für das Schicksal vieler Familienangehöriger von Politikern. Wenn es nämlich darum geht, etwas Positives, Erfolg, Erlebnisse zu haben, dann sitzt die Familie ziemlich weit weg und hat relativ wenig von diesen positiven Erfolgen. Wenn es um die Blessuren und die Schmerzen geht, dann sitzen sie nicht auf der Zuschauertribüne, sondern entweder im Sanitätssaal dabei oder mitten drunter. Ich finde, das verdient an sich, schon einmal darüber nachzudenken, was wir unseren Angehörigen und Familien eigentlich verdanken. Es gehört auch dazu, meine persönliche Situation zu sagen, denn meine Frau und ich sind 40 Jahre verheiratet, aber wenn ich davon abrechne, wie viele Stunden von diesem Zeitraum wir eigentlich für uns gehabt haben, dann bleibt von den 40 Jahren nur relativ wenig übrig. Diese vielen Stunden sind wichtige, schöne Stunden gewesen, aber sie sind Stunden gewesen, von denen ich egoistisch profitiert habe, jedenfalls meine Familie nichts davon gehabt habt.

 

Ich bedanke mich also für das Verständnis, die Geduld, den Zuspruch und gelegentliche Ordnungsrufe, die ich auch bekommen habe (Allgemeine Heiterkeit.), weil Sie haben mir das Leben wirklich spannend gemacht.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, mir ist wichtig zu sagen, ich gehe mit sauberen Händen und gehe mit dem guten Gefühl, das Beste mit vollem Herzen und mit voller Liebe für diese großartige Stadt getan zu haben. Das ist etwas Schönes, wenn man so gehen kann, und es ist ein Teil, wo man auch Glück haben muss, dass es so ist. Ich gehe aber auch mit der festen Zuversicht, dass das Schicksal der Zukunft dieser Stadt in besten Händen ist und wünsche Ihnen allen dazu weiterhin viel Erfolg!

 

Dem Vorsitzenden, der Ihnen so wie ich abhanden kommt, wünsche ich auf seinem Weg Glück auf. Alles Gute, lieber Rudi! (Lang anhaltender allgemeiner Beifall mit Standing Ovations.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Lieber Sepp!

 

Bevor ich dem Herrn Bürgermeister das Wort erteile, seien mir zwei sehr persönliche Sätze gestattet: Ich danke dir für den Dank, denn, was nicht viele in diesem Hause wissen, wir haben eine tiefe Gemeinsamkeit, wir sind fast im gleichen Monat in die Wiener Kommunalpolitik aktiv eingestiegen, geprägt von einem damals sehr tragischen Ereignis für das Wiener Gesundheitswesen. Wir haben damals fast im gleichen Zeitraum begonnen, hier gemeinsam zu arbeiten.

 

Ich möchte dir recht herzlichen danken und wünsche dir für die nächsten 40, 50 Jahre beste Gesundheit, alles andere kommt von allein. In diesem Sinne nochmals recht herzlichen Dank! (Allgemeiner Beifall. - VBgm Dr Sepp Rieder: Danke, Rudi!)

 

Bgm Dr Michael Häupl: Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Lieber Sepp!

 

Lass dir „zurückdanken“. Es wird sicherlich Gelegenheit sein, wo wir deine Leistungen ausführlich darstellen und sohin auch würdigen können. Ich will dir heute dafür danken, dass du als absoluter Vollblutpolitiker, der thematisch universell einsetzbar gewesen ist, deine Arbeit hier gemacht hast. Eigentlich ein für die Justizpolitik prädestinierter Staatsanwalt, der die Gesundheitspolitik gemacht hat, als wäre er ein erfahrener Primararzt und der die Finanz- und Wirtschaftspolitik in dieser Stadt gemacht hat, als ob er jahrelang einen Betrieb geführt hätte und aus diesem reichhaltigen Schatz der Erfahrung diese Arbeit hier gemacht hat. Das spricht für deine unglaubliche Identifikation, nicht nur für dein „Hineinwissen“ in die jeweilige Sachthematik, sondern auch für dein „Hineinleben“. Du hast das gelebt, was du getan hast. Das kann man mit Sicherheit nicht von allen sagen und es ist für uns alle zweifelsohne ein großes Privileg, hier mit dir gearbeitet haben zu können.

 

Wofür ich dir aber zweifelsohne in besonderem Ausmaß auch danken möchte, ist deine persönliche Loyalität und Freundschaft. Es ist in der heutigen modernen Welt nicht mehr so selbstverständlich, dass man in einer Familie zusammensteht, dass man tatsächlich mit jemandem, zu dem man eine intensive Arbeitsbeziehung hat, auch freundschaftlich verbunden ist. Zu dieser Freundschaft gehört das kritische Wort unter vier Augen ebenso wie die Loyalität bei Konflikten. Für beides danke ich dir.

 

Du bist jener Freund, den man sehr gern hat, der zu einem kommt, sagt: „Ich muss mit dir reden.", dann sagt, was er meint und wo man dann gemeinsam in guter Form über das Gesagte nachdenken kann.

 

Du bist auf der anderen Seite, wenn man in schwierigen Situationen gestanden ist, einer, der völlig unerschütterlich, nie einen Zweifel an seiner Position lassend, an der Seite gestanden ist. Dafür danke ich dir persönlich ganz herzlich!

 

Du hast Recht, lieber Sepp, wir waren befreundet, bevor wir einander in der Wiener Kommunalpolitik getroffen haben, bevor wir diesen langen Weg in der Landesregierung und im Wiener Stadtsenat gemeinsam gehen konnten. Unsere Freundschaft ist nicht funktionsgebunden. Sie wird selbstverständlich auch nach deinem Ausscheiden aus der Wiener Kommunalpolitik erhalten bleiben.

 

Ich bin sicher, dass wir alle, die wir an der Weiterentwicklung und dem Wohlergehen dieser Stadt arbeiten, uns dein Wissen, deine Erfahrungen, deine, vor allem internationalen, Beziehungen nicht so ohne Weiteres entgehen lassen und dies auch für die Zukunft zu nutzen wissen, sodass sich unsere künftigen Kontakte auf der privaten, der freundschaftlichen Ebene ebenso wie auf der beruflichen fortsetzen werden.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen Sie mich aber auch bei zwei weiteren Mitgliedern des Stadtsenats sehr herzlich bedanken, die nicht in Pension

 

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