Gemeinderat,
18. Sitzung vom 02.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 104
gebaut werden, egal, ob das Projekt fertiggestellt
wird, angefangen wird oder nicht. Die A24 ist ein entscheidender Straßenzug zur
Entlastung der Nebenstraßen in Favoriten, ist eine der wichtigen ... (Aufregung
bei GR Mag Rüdiger Maresch.) Sie sind überhaupt gegen Straßen. Sie wollen
ja überhaupt keine Straßen mehr und von Ihrer Vorbildorganisation
„Global 2000" lese ich heute, die wollen in Wien ab sofort überhaupt
nicht einmal mehr eine Straße, nicht einmal mehr ein Pflaster! (Weitere
große Aufregung bei GR Mag Rüdiger Maresch.) Ja, Sie kommen eh zum Wort.
Erzählen Sie uns dann Ihre Verkehrspolitik. Machen Sie das.
Die A24 ist für Favoriten entscheidend, S1, Tangente.
Das war immer unsere Forderung und das ist auch eine Forderung von uns, die wir
an die Wiener Stadtregierung, an den Herrn Bürgermeister stellen. Das ist hier
für Favoriten sehr wichtig. Entscheidend wird die U1-Verlängerung sein: Wo
positioniere ich sie ganz genau? Es könnte ein Umdenken stattfinden. Es wäre
sinnvoll - auch das habe ich im Ausschuss schon eingebracht und auch in einer
Presseaussendung, was auch der Öffentlichkeit kundgetan wurde -, die U1 so zu
positionieren, dass in Zukunft mittel- oder langfristig durchaus auch eine
Anbindung zur Schnellbahn und Pottendorfer Linie Richtung Wiener Neustadt
technisch möglich wäre. Das finde ich wegen der Pendler wichtig. Und wenn man
vom neuen Projekt „Thermenregion Oberlaa" weiß - wenn man das jetzt so
bezeichnet -, dann wird es auch wichtig sein, wo die U1 endet, um den so
geplanten Shuttledienst oder die geplante Führung Richtung der neuen Therme
Oberlaa zu garantieren, um hier für alle Anreisenden mit öffentlichen
Verkehrsmitteln - und das sind in Oberlaa sehr, sehr viele - optimale
Bedingungen zu schaffen.
Wichtig ist - und das ist auch ein Punkt, warum wir
für dieses Projekt sind -, dass Wien auf diesem Gebiet endlich etwas
unternimmt, denn es ist vielleicht nicht allen bekannt, aber die ecoplus in
Niederösterreich hat hier an der Landesgrenze sukzessive Grundstücke
aufgekauft, um sie weiterzugeben. Und wer die niederösterreichischen Politiker
kennt, weiß - entschuldigen Sie hier den harten Ausdruck -, der scheißt sich um
nichts. Die bauen bei der Shopping City ein Hochhaus mit 160 m. Na,
glauben Sie denn, dass die sich beeinflussen lassen, dass wir dort eine
Grünfläche haben, vielleicht auch einen Acker oder ein paar Felder? Genau
deswegen bauen sie nämlich dort, werden sie dort oder würden sie dort ihre
Einkaufszentren oder was anderes bauen.
Und da muss ich Ihnen eines sagen: Die Angst vor den
Einkaufszentren, ich höre immer ununterbrochen „die Angst“. Da gibt es jetzt
rot-grüne Projekte für die Nahversorgung. Die Kollegin Vassilakou hat das heute
auch, glaube ich, in einem Interview in der „Presse", wenn ich mich jetzt
nicht täusche, gesagt. Bitte, meine Damen und Herren, „die Nahversorgung“ - das
höre ich ununterbrochen. Ich höre das bei Kammerwahlen ununterbrochen von
ÖVP-Funktionären, Wirtschaftsbundfunktionären, aber geschehen ist überhaupt
nichts. Die Nahversorgung ... (Aufregung bei der ÖVP.) Die Frau
Jank gibt heute in der Früh ein Interview im Radio und bei „Heute", wo sie
sagt, den meisten Geschäftsstraßen - seit 15 Jahren gibt es diesen Verein
„Einkauf" - geht es blendend und gut. Gleichzeitig gibt sie der
„Presse" ein Interview, wo sie sagt: Na ja, sehr viele Straßen haben schon
Probleme. Und dann hat sie die Wallensteinstraße, die Klosterneuburger Straße
aufgezählt und ich will jetzt nicht alle aufzählen, die es da gibt. Also was
stimmt denn jetzt? Sind fast alle gut, obwohl in den letzten 15 Jahren
unter Mitwirkung Ihrer schwarzen Kammer so viele Einkaufszentren und
Großflächen in Wien errichtet wurden? Da haben Sie sich nicht um die
Nahversorgung g’schert! Jetzt, weil es politisch opportun ist, kümmern Sie sich
um die Kleinen! Das ist in Wien wahrscheinlich zu spät. Da muss man neue
Konzepte machen, weil den Nahversorgungsgreißler, der in Ihrem Hirn herumspukt,
den gibt es ja gar nicht mehr! Wie wollen Sie denn den überzeugen? Dass er
vielleicht wieder eine Greißlerei aufmacht? Das sind ja alles veraltete
Konzepte, Herr Kollege Hoch und meine Kollegen von der ÖVP und vom
Wirtschaftsbund! Hier muss man neue Ideen einbringen. Ich bin gespannt auf das
rot-grüne Projekt, was ich jetzt lese, was da herauskommt. Ich bin allerdings
auch hier der Meinung, es wird nicht das Papier wert sein, auf dem es
geschrieben steht.
Wir haben selbstverständlich unsere Vorstellungen
auch der Wiener Stadtregierung mitgeteilt. Wenn man mit uns hier dieses Projekt
in den nächsten Jahren weiter durchziehen soll, wenn wir hinter diesem Projekt,
was wir auch wollen, stehen, wird es einige Bedingungen geben müssen und die
werde ich hier noch einmal präzisieren, obwohl sie ja schon bekannt sind. Aber
es ist immer wieder wichtig, sonst wirft man uns ja vor: Na, die haben keine
Ahnung, die wollen das nur aus irgendwelchen Gründen so. So ist es nicht.
Strategische Umweltprüfung habe ich schon gesagt.
Masterplan unbedingt, Flächenwidmungs-, Bebauungsplan, eine UVP. Das
Sportstadion unbedingt als multifunktionelle Arena. Es hat mich sehr gefreut,
dass der Herr Bürgermeister heute in der Anfrage in der Fragestunde sich dieser
Idee bereits durchaus angenommen hat. Also warum denn nicht? Vielleicht kann er
mit seinem Freund Stronach reden, dass man hier so wie auch bei Schalke eine
wirklich modernste multifunktionelle Arena bauen kann. U1-Verlängerung mit
Stadionbau. Bitte, meine Damen und Herren, Sie sitzen in der Regierung, Sie
haben den Finanzminister, Sie haben den Verkehrsminister. Schauen Sie, dass die
U1 relativ rasch synchron mit dem Stadionausbau gemacht wird. Die
A24-Verbindung, das habe ich jetzt schon angedeutet, ist auf jeden Fall ein
Fixum bei unseren Forderungen. Maximal 45 000 m² Bruttogeschoßfläche
für das EKZ. Detaillierte Arbeitsplatz-, Wohnstätten- und Grünraumvorgaben
seitens der Planer, die hier dann auch vollzogen werden müssen und eine
Einbindung der Opposition und der Bevölkerung dort ist eigentlich eine
Selbstverständlichkeit.
Wenn das von der Stadtregierung
eingehalten wird, was wir uns hier auch vorstellen, dann kann man mit uns
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