Gemeinderat,
18. Sitzung vom 02.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 95 von 104
Jahre bestehen bleibend -, dass es auch eine
Zusammenarbeit verschiedener Träger der Erwachsenenbildung gibt und auch das
verstärkte Bestreben, zertifizierte Ausbildungen und Zeugnisse auszustellen.
In formeller Hinsicht verlangen wir die sofortige
Abstimmung. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Vettermann. Ich erteile es ihm.
GR Heinz Vettermann (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Herr Vorsitzender! Frau
Berichterstatterin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Zwei, drei Bemerkungen zum Vorredner. Das eine ist:
In der Liebe zur Volksbildung wird uns die ÖVP schwer übertreffen. Denn wie Sie
sich da zumindest in der Vergangenheit um Finanzierungen bemüht haben, was den
Bund betrifft, war mehr als schwach. Wir haben das ja durchgetragen und auch
das jetzige Budget mit dem Verband der Wiener Volksbildung abgestimmt. - Das
ist nur das Erste.
Das Zweite ist: Durch die Haftungserklärungen, die
wir heute beschließen werden und worüber ich positiverweise gehört habe, dass
Sie auch zustimmen werden, wird ja gerade die Möglichkeit gegeben, im
Einzelfall dort, wo es notwendig ist, auf Rücklagen zuzugreifen, um Projekte
auch zu finanzieren. Dadurch ist die Finanzierung jetzt wiederum
sichergestellt. Daher ist es einfach nur billig zu sagen: Na gut, dann
beschließen wir irgendeine Summe x, ohne genau zu wissen, wofür wir sie
brauchen, einfach nur, um auch wieder mehr zu fordern.
Alles andere, was Sie fordern, geschieht ja schon und
brauchen wir deshalb auch nicht anzunehmen. Ich weiß, dass die Gremien jetzt
darüber diskutieren, wie die zukünftigen Strukturen aufgebaut werden sollen.
Aber man muss sagen - und Sie haben es ja auch erwähnt -, dass das unabhängige
Vereine sind. Die ÖVP ist ja - oder Sie sind ja - ein Freund von allen
möglichen Entwicklungsplänen, auch hier soll wieder einer kommen. Es wird also
diskutiert, aber parallel dazu haben sich die unabhängigen Vereinsvorstände
damit auseinandergesetzt.
Die Kooperationen gibt es natürlich! Ich sage nur:
„University Meets Public." Also hier gibt es an universitären
Forschungseinrichtungen auch Zusammenarbeit, mit der MA 17 bei den
Sprachkursen. Da sind wir auch schon bei den Zertifikaten. Auch diese
Zertifikate finden ja statt bei Sprachen, sie finden statt im EDV-Bereich, sie
finden statt bei Soft Skills und eben auch bei der MA 17.
Weil Sie sagen, das wäre europaweit zu machen, muss
ich sagen: Wir sind europaweit einzigartig, wenn man sich anschaut, welche
Stadt wie viel für die eigene Volksbildung als Stadt, als Kommune und als Land
bezahlt. In der Beziehung brauchen wir uns wirklich nicht zu genieren.
Alles in allem fordert der Antrag also Dinge, die zu
einem großen Teil schon geschehen oder einfach lizitatorisch sind, und ist
daher abzulehnen. - Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort, wir können gleich abstimmen.
Wer für die Postnummer 27 ist, bitte ich um ein
Zeichen der Zustimmung. - Das ist einstimmig so beschlossen.
Es kommt nun der Beschluss- und Resolutionsantrag der
ÖVP betreffend Aufstockung des Budgets für Volksbildung zur Abstimmung. In
formeller Hinsicht ist sofortige Abstimmung beantragt.
Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen der
Zustimmung. - Dieser Antrag hat nicht die notwendige Mehrheit gefunden, gegen
Freiheitliche und SPÖ.
Wir kommen nun zu dem Verlangen, dass die von den
GRen Dr Tschirf, Dkfm Dr Aichinger und Mag Feldmann eingebrachte, an
den Herrn Bürgermeister gerichtete Dringliche Anfrage betreffend „Schließung
der Landstraßer Markthalle - Anschlag auf die Nahversorgung und das
Kleinunternehmertum" von den Fragestellern begründet wird und auch eine
Debatte über den Gegenstand stattfindet.
Auf die Verlesung der Dringlichen Anfrage wird
verzichtet. - Danke schön.
Für die Begründung der Dringlichen Anfrage gibt es
eine Redezeit von 20 Minuten. Herr Klubobmann Dr Tschirf wird sie
begründen. - Bitte.
GR Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wie sollen wir das hinaufgeben? (Der Redner stellt
einen Stapel von Schriftstücken aufs Rednerpult. - GR Godwin Schuster: O je!)
Herr Bürgermeister! (GR Harry Kopietz: Ja, bitte!
- Heiterkeit bei der SPÖ.) Bevor ich die heutige Presseaussendung von Ihnen
gesehen habe, habe ich noch eine Hoffnung gehabt, nämlich die Hoffnung, dass
auch dem Wiener Bürgermeister, dem immer Volksnähe nachgesagt wird,
Einrichtungen, die für die Nahversorgung nicht nur eines Bezirks oder eines
Teils eine besondere Rolle spielen, ein Anliegen wären. Ich habe die Hoffnung
gehabt und ich werde dann einige - einen Teil nur - der Unterschriften hierher
geben. Das ist das, was die Menschen dort empfinden! Und das sind nicht
irgendwelche; immerhin handelt es sich dort um 70 Stände - davon sind rund
50, 55 tatsächlich als Stände genutzt - und 300 Arbeitsplätze, um die es
hier geht.
Wer wie ich in den letzten Tagen
und Wochen viele, viele Gespräche am Landstraßer Markt geführt hat, weiß, dass
das mehr ist als nur eine gute Tradition; ich füge hinzu: europäische
Tradition. Es ist bei einem anderen Tagesordnungspunkt heute um die Mittagszeit
schon darüber gesprochen worden, dass Märkte etwas typisch Europäisches sind
und dass das eben eine andere Kultur ist als riesige Einkaufszentren möglichst
am Stadtrand, die man nur mit dem Auto anfahren kann. Dieser Landstraßer Markt
ist einer der am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossenen:
U-Bahn-Linien, Schnellbahn, es ist aber auch die Anbindung an ein
Hochleistungsverkehrsmittel, den CAT, vorhanden, eben
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular