Gemeinderat,
19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 61 von 71
und zwar, weil wir glauben, dass die Einrichtung
eines solchen Kompetenzzentrums beim Bürgerdienst sehr gut angesiedelt ist. Der
Bürgerdienst ist niederschwellig zugänglich für alle Bürgerinnen und Bürger,
hat Zugriff zu allen Magistratsabteilungen der Stadt Wien und kann dort Dinge
veranlassen, die notwendig sind. Zum Zweiten soll dieses Kompetenzzentrum
Erstberatung in Bezug auf barrierefreie Maßnahmen anbieten, wenn notwendig auch
Lokalaugenscheine vornehmen. Das macht der Bürgerdienst letzten Endes auch. Es
wundert mich, warum gerade die GRÜNEN, die sozusagen immer Bürgernähe auf ihre
Fahnen heften, eigentlich nicht dem Bürgerdienst zutrauen wollen, eine solche
Kompetenz wahrzunehmen.
Natürlich muss dort auch die Ausstattung stimmen, es müssen
dort Expertinnen und Experten vorhanden sein, die auch das fachliche Wissen
haben. Letzten Endes kann man natürlich auch Expertinnen und Experten zukaufen,
die dann für verschiedene Problembereiche eingesetzt werden. Diese Beratung
kann für betroffene Einzelpersonen erfolgen, wie eben auch bei
Wohnungsadaptierungen. Man kann also vor Ort gehen, kann sich die Sanitärräume
anschauen, kann hinsichtlich Liften beraten und so weiter. Es können sich
natürlich auch Bauherren, Trägerorganisationen, Wohneinrichtungen für
behinderte Menschen, aber auch einzelne Magistratsabteilungen an diese
Beratungsstelle wenden. Das muss dann eben so konstruiert sein, dass das auch
möglich ist.
Letzten Endes sollen natürlich auch Projekte oder
geförderte Projekte der Stadt Wien dem Prinzip der Barrierefreiheit
entsprechen. Man muss also versuchen, auch hier die Schwerpunkte zu setzen.
Wir wünschen uns eine solche Beratungsstelle,
angesiedelt beim Bürgerdienst. Es wäre dadurch gewährleistet, dass wirklich
alle Wienerinnen und Wiener, nachdem das entsprechend öffentlich gemacht wird,
den Zugang zu dieser Beratungsstelle haben.
Deswegen bringen wir einen eigenen Beschluss- und
Resolutionsantrag ein: „Der Wiener Gemeinderat tritt für die Schaffung eines
Kompetenzzentrums für barrierefreies, behinderten- und
generationsgerechtes" - auch das ist mir sehr wichtig – „Bauen ein,
vorzugsweise beim Bürgerdienst der Stadt Wien, weil dieser bürgernah,
niederschwellig und in engem Kontakt mit allen betreffenden Dienststellen des
Magistrats ist."
Ich ersuche Sie um Zustimmung zu diesem Antrag. (Beifall bei der SPÖ. - GR Dr Herbert
Madejski: Warum erst nach 20 Jahren?)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zum Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr
Berichterstatter verzichtet auf sein Schlusswort. Wir kommen gleich zur
Abstimmung.
Es wurde der Antrag auf getrennte Abstimmung
gestellt. Die Subventionsliste ist in Höhe von insgesamt
100 170,12 EUR. Sie teilt sich folgendermaßen auf:
Ich bitte um Zustimmung für 36 072,12 EUR
für die Wiener Psychoanalytische Vereinigung.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. - Das ist einstimmig.
Und 64 098 EUR für den Verein Wiener
Wohnberatung.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. - Das ist, ohne FPÖ und ohne GRÜNE, mehrheitlich angenommen.
Es liegen mir zwei Anträge vor, und zwar der erste
von den GRÜNEN. Hier soll eine Fachstelle, Referat barrierefreies Planen und
Bauen, eingerichtet werden. Es soll die Zuweisung erfolgen.
Wer da zustimmen kann, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. - ÖVP, FPÖ und GRÜNE, das hat keine Mehrheit.
Es liegt mir ein zweiter
Antrag vor, von der SPÖ: „Der Wiener Gemeinderat tritt für die Schaffung eines
Kompetenzzentrums für barrierefreies, behinderten- und generationsgerechtes
Bauen ein, vorzugsweise beim Bürgerdienst."
Wer dem seine Zustimmung gibt, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. - SPÖ und FPÖ, somit ist dieser Antrag angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 18. Sie betrifft eine Subvention
an den Verein „Forum Wien Arena". Ich bitte den Kollegen Baxant, die
Berichterstattung durchzuführen.
Berichterstatter GR Petr Baxant: Frau Vorsitzende! Meine Damen und
Herren!
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Gudenus. Ich
erteile es ihm.
GR Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine lieben Kolleginnen und
Kollegen!
Es geht hier um eine Förderung an den Verein „Forum
Wien Arena" in der Höhe von 225 000 EUR für das Jahr 2007.
Die Wiener Freiheitlichen sind traditionell gegen die Förderung für diesen
Verein.
564 000 EUR wurden vom Verein beantragt. In
der Kostenaufstellung sieht man, dass mehr als die Hälfte der Kosten für
Personalkosten und nur wenig für Aktionen aufgewendet werden soll. Im Akt
steht, und wir wissen schon von anderen Akten, dass diese Formulierungen immer
sehr harmlos sind, es handelt sich bei der „Arena" um die älteste autonome
Veranstaltungs- und Kommunikationszentrale in Wien, über die Grenzen Wiens und
Österreichs ist die „Arena" bekannt, es herrscht dort eine
basisdemokratische Selbstverwaltung und es gibt dort 78 Mitglieder.
Ganz besonders interessant ist,
dass im Statut des Vereins steht, als Mitglieder gelten jene Menschen, die sich
ständig in einer ihnen gemäßen Form für die Erreichung der Vereinsziele
einsetzen. Das ist wohl etwas mehr als spanisch. Das heißt, der Mitgliederkreis
ist gar nicht genauer definiert. Da steht zwar „78 Mitglieder", aber
keiner weiß eigentlich, wer da Mitglied ist, weil die Formulierung so unklar
ist. Da fragt man sich, woran gemessen wird, wann ein Mitglied im Verein
„Arena" aufgenommen worden ist oder nicht, eher wohl nicht, weil es gibt
keinen eindeutigen Aufnahmeakt. Wie kommt
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular