Gemeinderat,
20. Sitzung vom 27.04.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 108
ich hier an dieser Stelle schon auch betonen. Wenn
wir gestern in 140 Unternehmen 3 500 Mädchen gehabt haben, die
sich natürlich auch für nicht rollenspezifische Ausbildung und Berufe
interessiert haben, dann ist das ein ganz, ganz toller Erfolg. Ich war in
einigen Unternehmen und es war einfach ganz wunderschön, dort die Mädchen zu
beobachten.
Die ganz konkreten Sachen, die ganz konkreten
Maßnahmen, die wir setzen, und da sage ich „Hallo“ zum WAFF, sind natürlich,
dass wir auch auf die Lehrlinge schauen, dass wir auf die duale Ausbildung
schauen, dass wir mit verschiedensten Maßnahmen, die wir im WAFF anbieten,
Lehrstellenakquise betreiben. Wir schauen, wo es die Lehrstellen gibt, die für
unsere Jugendlichen gut sind und wie wir sie dorthin vermitteln können. Der
Lehrlings-Finder ist auch so eine Initiative, wo es darum geht, ein gutes Match
zwischen den Unternehmen, die Lehrlinge suchen und den Lehrlingen, die wiederum
ihren Job und ihre Unternehmen suchen, herzustellen.
Neu wird - und das ist auch ganz, ganz wichtig - die
Lehrstellenakquise in den ethnischen Ökonomien kommen, ein Meilenstein, eine
ganz wichtige Sache, ein großes Potential. Wir haben ganz viele ethnische
Ökonomien, fleißige Leute, die sich ihre Geschäfte aufgebaut haben. Sie
brauchen unsere Unterstützung und unsere Beratung: Wie macht man das, wie wird
man Ausbildner, wie kann man da sozusagen adäquate Lehrstellen schaffen? Selber
ausbilden ist eine ganz, ganz wichtige Sache.
Wir fördern natürlich auch die Kooperation zwischen
Schule und Wirtschaft. Ein entsprechendes Beispiel habe ich schon genannt, die
BOM im 21. Bezirk, berufsorientierende Mittelschulen.
Der WAFF setzt sich aber natürlich auch mit
verschiedenen Modellen für die Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft ein.
Es werden Leitfäden ausgearbeitet, wie man da ein lokales Netzwerk zwischen
Schule und Wirtschaft bilden kann. Alles im Hinblick darauf, den Jugendlichen
das Berufsleben oder ihr Weiterkommen, ihre Ausbildung - das mag auch eine
weiterführende Schule, die Universität, die Fachhochschule sein - frühzeitig zu
erläutern, sie einsteigen zu lassen, die Berufsbilder einmal zu sehen, zu
erkennen, sich selber zu orientieren, wo will ich hin, was entspricht meinen
Stärken, was möchte ich, denn was Arbeit sozusagen auch auf jeden Fall bringen
soll, ist natürlich auch Freude, es ist Sinnstiftung, es ist Freude. Wir
verbringen einen großen Teil unserer Zeit in der Arbeit und da muss das
natürlich auch Spaß machen und das ist insbesondere Jugendlichen vergönnt.
Was wir natürlich auch haben - das ist für die, die
es nicht so leicht haben -, das ist das Auffangnetz für Jugendliche. Wir haben
mit den JAS-Maßnahmen nach dem Jugendausbildungssicherungsgesetz mit dem
Schuljahr 2007/2008 4 100 Jugendliche, die in diesen Maßnahmen
stehen, wo auch geschaut wird, dass wir möglichst adäquate Lehrberufe anbieten,
mit denen man im ersten Arbeitsmarkt unterkommen kann, wo es eine gute
Anschlussfähigkeit gibt und wo die Jugendlichen was lernen. Auch da geht es
immer wieder um die Selbstwertsteigerung, um das Selbstbewusstsein, um den
eigenen Weg zu finden und dabei möglichst gut unterstützt zu werden. Vielleicht
kommen im Frühjahr dann auch noch ein paar Plätze in diesem JAS dazu. Das wird
flexibel gehandhabt. Wir sind dazu bereit, auch noch mehr zu unterstützen, wenn
es nötig ist. Das ist auf jeden Fall das Auffangnetz.
Aber lassen Sie mich gleich sagen: Im
Koalitionsabkommen steht auch die Ausbildungsgarantie. Dass das dort drinnen
steht, diese Ausbildungsgarantie für Jugendliche bis 18 Jahre, ist
natürlich ausschließlich auf uns zurückzuführen und wir werden von einem
Auffangnetz zu dieser Ausbildungsgarantie kommen. Sie können es als
hundertprozentig sicher annehmen, dass wir dahinter die treibende Kraft sein
werden. Soviel steht fest. (Beifall bei
der SPÖ.)
Ich sehe hier leider die Uhr und sie läuft mir davon,
weil es zu diesem Thema noch so viel zu sagen gibt. Eine Sache, zum Beispiel,
ist die Stadt Wien selber als Lehrlingsausbildnerin, eine ganz hervorragende
Ausbildungsstätte. 33 Berufe werden angeboten, über
1 000 Lehrlinge sind hier tätig. Das ist auf höchstem Niveau. Da
lernt man ganz viel. Man hat in den Dienststellen ein Radl. Die Jugendlichen
können sich alles Mögliche anschauen. Ein hoher Prozentsatz wird übernommen, um
da gleich ein paar Fragen vorweg zu nehmen. (GR
DDr Eduard Schock: Wie hoch ist er? Wie hoch?) Es sind 60 Prozent bei
den handwerklich-technischen Berufen. Es sind bei den kaufmännischen Berufen
90 Prozent. Die anderen sind so hervorragend ausgebildet, um am freien
Markt bestehen zu können. So eine Ausbildung finden Sie sonst nicht so bald.
Die letzten 59 Sekunden möchte ich dafür
verwenden, um den hervorragenden MitarbeiterInnen des Wiener ArbeitnehmerInnen
Förderungsfonds zu danken, den hervorragenden MitarbeiterInnen der Stadt Wien
zu danken, den AusbildnerInnen, die sich hier wirklich, wirklich einsetzen,
auch gestern bei den Maßnahmen zum Töchtertag. Ich war beim WFI und sie waren
ganz, ganz interessiert an den Jugendlichen, ganz, ganz interessiert auch an
der Persönlichkeit, weil wir ja wollen - und das schließe ich noch einmal an -,
dass sie wachsen, dass sie eine Zukunft haben, dass es ihnen gut geht und sie
ein selbstbestimmtes Leben führen können. Deswegen auch ein Danke an unsere
Lehrerinnen und Lehrer, die sich da total bemühen und mit denen diese
„gemeinsame Schule der Vielfalt“ erst möglich wird, ebenso an die
MitarbeiterInnen der Jugendarbeit, die sich hier auch einklinken und auch noch
an die Kollegen da drüben. Ein Beispiel dafür ist das Arthaberbad, wo die
Jugendlichen von A bis Z selber ihr Jugendzentrum geplant haben, gebaut haben,
in Maßnahmen waren und mit dabei waren. Das müssen Sie uns erst einmal
nachmachen!
Also alles für die Jugend und - hören wir einmal, was
Sie zu sagen haben! (Beifall und
Heiterkeit bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster:
Meine sehr
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