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Gemeinderat, 21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 19 von 105

 

Kosten wären überschaubar: 130 000 EUR Anlaufkosten, etwa 50 000 EUR pro Jahr an laufenden Kosten für eine 20-Pferd-Einheit.

 

Dass sich freiheitliche Ideen auf Dauer immer wieder durchsetzen, das werden wir heute beim Flugfeld noch zur Genüge besprechen. Aber als ich heute die „Kronen Zeitung" aufgeschlagen haben, habe ich ein bisschen lachen müssen, weil dort dringestanden ist, dass vielleicht doch bald die Zahnradbahn auf den Kahlenberg fährt und dass sogar der ÖVP-Bezirksvorsteher Adolf Tiller von dieser Idee angetan ist. (StR David Ellensohn: Grillen am Kahlenberg ...!)

 

Ich habe deswegen lachen müssen, weil die Freiheitlichen das ja schon seit sieben, acht Jahren immer wieder aufs Tapet gebracht haben. Wir haben immer wieder gefordert oder den Vorschlag gemacht: Es wäre doch eine gute Idee, diese Zahnradbahn zu revitalisieren beziehungsweise wiederaufzubauen und eine Touristenattraktion zu schaffen, noch dazu eine umweltfreundliche. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)

 

Die Reaktion von Adolf Tiller damals, als wir das mit einer Linienführung in einer Pressekonferenz vorgeschlagen haben, war: kompletter Schwachsinn. Jetzt, Jahre später, hat er sich eines Besseren belehren lassen. Auch die Stadt Wien ist nicht mehr so abgeneigt, denn von der SPÖ kamen damals alles andere als positive Reaktionen auf unseren Vorschlag. (Neuerliche Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Deswegen glaube ich, dass sich unsere Linie - so wie bei anderen Themen in dieser Stadt - auch auf der Donauinsel schlussendlich als die richtige herausstellen wird.

 

Noch einmal zusammenfassend: Wir sind nicht gegen das Grillen. (Anhaltende Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Wir sind gegen exzessives Grillen in Grillzonen, die ausufern und schlussendlich nicht mehr eingehalten werden. Wir sind dagegen, dass die Wiener Bevölkerung dort nicht mehr Rad fahren kann. Wir sind dagegen, dass die ansässigen Insel-Gastronomen schwere finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Wir sind dagegen, dass die Donauinsel nach einem Wochenende ausschaut wie der Rautenweg, wie die Mülldeponie. Wir sind auch dagegen, dass das Wasser am nächsten Tag, weil dort all die Griller ausgewaschen werden, schwarz ist.

 

Wenn das den Umweltfreunden von den GRÜNEN - vom Feinstaub rede ich ja gar nicht - alles gefällt, ist das ihre Sache. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Ich glaube, unsere Linie ist die richtige: nicht gegen das Grillen, sondern nur gegen die Grillexzesse auf der Donauinsel und anderswo in Wien, meine Damen und Herren! - Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bevor ich in der Tagesordnung fortfahre, und für diejenigen, die neugierig sind: Vor dem Sitzungssaal habe ich ein Zwillingswagerl bemerkt. Jetzt wurde auch der Vater festgestellt: Wir freuen uns, Herrn StR Ellensohn zu Floyd und Quentin zu gratulieren, die am 19. April zur Welt gekommen und bereits im Gemeinderat sind. Herzlichen Glückwunsch! (Allgemeiner Beifall.) Das ist immer so nett: die Gemeinderatskinder, das gefällt mir immer. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Darf ich sie mir dann anschauen? (StR David Ellensohn: Ja!) Gut.

 

Für weitere Wortmeldungen bringe ich in Erinnerung, dass sich die Kolleginnen und Kollegen nur einmal zum Wort melden dürfen und ihre Redezeit mit fünf Minuten begrenzt ist.

 

Als nächste Rednerin bitte ich Frau GRin Mag Korun.

 

GRin Mag Alev Korun (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich komme ja, wie bekannt ist, selten in Versuchung, der FPÖ zu danken. Aber das möchte ich heute doch tun: Ein herzliches Dankeschön für dieses Kabarettstück, das Sie gerade aufgeführt haben! Man muss nicht einmal Eintritt zahlen dafür, dass wir im Wiener Rathaus solche Möglichkeiten bekommen, uns zu amüsieren über Reden, die ein „stranges" Sammelsurium sind: Man fängt an bei angeblichem illegalen Grillen, dann geht man weiter zur EURO, es geht um berittene Polizei, um die Zahnradbahn, ums Fischsterben. (GR Dr Herbert Madejski: Nicht „angeblich"! Es ist so! Sie haben keine Ahnung!)

 

Ich habe dann leider auch noch akustisch etwas falsch verstanden, habe geglaubt, Sie hätten von „Schweinestaub" geredet, und habe mir gedacht: Das meinen Sie wahrscheinlich, weil auf der Donauinsel so viel Schweinefleisch gegrillt wird. Das hätte eigentlich sehr gut zu dem witzigen Sammelsurium gepasst, das Sie uns da aufgeführt haben.

 

Als ich den Titel der Aktuellen Stunde gelesen habe, ist mir diese Künstler- und Künstlerinnengruppen eingefallen, die sich ja „Haben wir denn keine anderen Sorgen?" nennt. In Verbindung damit sind mir natürlich auch die angeblichen Gipfel-Halbmonde eingefallen, diese nette Geschichte, mit der diese KünstlerInnengruppe reüssiert hat und bekannt geworden ist. Die haben übrigens bei Ihrer Rede gefehlt, Herr Kollege! Da hätte ich mir erwartet, dass Sie auch gegen das so genannte untergehende Abendland beziehungsweise für das angeblich untergehende Abendland zu Felde ziehen und sagen: So kann das nicht sein, dass auf unseren Gipfeln Halbmonde aufgestellt werden, und so. Ihre Rede ist also verbesserungswürdig.

 

Aber abgesehen von diesen netten Elementen, mit denen Sie uns sehr amüsiert haben - danke vielmals, noch einmal! -, möchte ich trotzdem die Frage stellen: Hat unsere Stadt eigentlich wirklich keine anderen Probleme? (GRin Anica Matzka-Dojder: Eben nicht!) Ja, für manche Mitglieder dieses Hauses und für eine bestimmte Partei offensichtlich nicht!

 

Ich nehme ja, wie die Kolleginnen und Kollegen wissen, Ihren Rassismus und Ihre Fremdenfeindlichkeit immer sehr ernst, kritisiere das auch und scheue mich sicher nicht davor, die Dinge anzusprechen, die Gott sei Dank in Wien nicht so gehen, wie Sie sich das vorstellen und wie Sie sich das wünschen. Aber das, was Sie uns da unter „Aktuelle Stunde" präsentieren, ist wirklich jenseits von Gut und Böse! Das kann man, selbst wenn man die FPÖ immer wieder ernst nehmen will, wirklich

 

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