Gemeinderat,
21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 31 von 105
Vergangenheit auch schon geschehen, und ich vertraue
da der Regierung Gusenbauer, auch dem Finanzminister Molterer, ich sage das
ganz ehrlich, und vor allem auch dem Infrastrukturminister Faymann, dass all
die Dinge, wo wir heute noch keine konkrete Jahreszahl dazuschreiben können,
dass all die Dinge, tatsächlich alle Infrastrukturen, auch für das Rundherum
und für die Integration dieses Gebietes, rechtzeitig fertig sind.
Bei StR Walter habe ich mir eigentlich zu Beginn
gedacht, nun ja, er sagt eigentlich fast dasselbe wie ich. Er sprach von einem
historischen Datum, und dass die ÖVP ihre Zustimmung geben werde. Da war er
positiv optimistisch, aber zum Schluss ist er dann doch eher in das Raunzerimage
abgerutscht, was ich eher vom Heurigen kenne, wo man Lieder über den Tod singt,
und ich halte es eigentlich weniger originell, wenn das ein Wiener Stadtrat da
am Rednerpult des Rathauses macht, das sage ich ganz ehrlich. Ich möchte dazu
nur sagen, sich da herauszustellen und zu sagen, die Grünzüge links und recht -
also im Osten und Westen für die, die es nicht so genau wissen - sind eine
negative Barriere, da gehört also schon was dazu.
Auf die bin ich nämlich stolz, meine Damen und
Herren, und ich bin auch stolz, dass in weiser Voraussicht die Stadtverwaltung
im Osten den Gedächtnis-Himmelteich gemacht hat, und auch im Westen eine
Aufpflanzung stattgefunden hat. Nun, was kann es Schöneres geben, als wenn ein
Gebiet, wo man eigentlich erst zu bauen beginnt, jetzt schon mitten im Grünen
steht. Etwas Schöneres kann es ja gar nicht geben. Und wenn man die
Infrastruktur einer Eisenbahn und eines Autobahnanschlusses, noch dazu so
kreativ, wie es derzeit andiskutiert wird, bedenkt - ganz sind wir ja noch
nicht fertig mit der A23-Diskussion – und wenn man sich da heraus stellt und
das als negative Barriere bezeichnet, dann sage ich ganz ehrlich, ich verstehe
das eigentlich nicht. Und wie gesagt, was die Sache mit dem Bund betrifft, die
S1, die sehe ich zwar in der Ferne, manche wollen es gar nicht sehen oder in
anderer Variante sehen, aber ich bin da optimistisch.
Und was die Universitäten betrifft, möchte ich kurz
einiges sagen, und mich bei den Themen, auf die ich noch eingehen werde, und
die ich noch selbst bringen möchte, kürzer halten. Wir sind nicht aufgefordert,
uns da herauszustellen und zu jammern, keine Uni habe Interesse. Erstens einmal
stimmt es nicht ganz, es haben Direktoren - das weiß ich auch, meine
Information stammt aus der Stadtentwicklungskommission und weil ich mich in der
Stadt umhöre - eben keinen großen Löffel, um es auf Wienerisch zu sagen, nach
Aspern zu gehen. Sie formulieren halt leider immer noch altväterisch „da hinaus
an den Stadtrand“. Aber von „da hinaus an den Stadtrand“ kommt man, wenn das
fertig ist, in 28 Minuten mit dem Intercity nach Bratislava und in ein
paar Minuten mit der U-Bahn auf den Stephansplatz.
Die Studentenvertreter und die Studenten haben das
schon erkannt, denn da gibt es nämlich nicht wenige in Wien - und vor allen
Dingen, und ich habe mich umgehört - und auch in der Region CENTROPE, die ganz
gerne dort studieren würden, die ganz gerne dort eine Campus-Uni hätten und
ganz gerne mit einem öffentlichen Verkehrsmittel in einer halben Stunde oder 40 Minuten
zu Hause wären. Das soll unsere Denkweise sein, nicht hier hinausgehen, zwar
sagen, wir stimmen zu, und dann trotzdem ein bisschen zu jammern, fast wie
immer, hätte ich jetzt fast gesagt, aber nein, ich habe es wirklich gesagt,
sondern wir sollten positiv alle auffordern, damit dieser Prozess des Bauens
dann auch nach der Flächenwidmung recht schnell geht, denn eines steht für mich
fest: Die Wohnungen zu bauen, da haben die Stadt Wien und auch die Bauträger zu
viel Übung, da wird von der Zeit her nichts schief gehen. Aber jetzt ein großer
guter Startschuss mit einer beheimateten internationalen oder Wiener oder
privaten Universität, das wäre was. Das ist ungefähr so, wie die Münchner auf
Grund der olympischen Spiele ihre Stadtplanung um zehn Jahre vorangetrieben
haben. Genauso würden wir uns auch um Monate und Jahre, vom jetzigen Zeitlevel
her gesehen, nach vor schmeißen, wenn jetzt sozusagen der große Fisch, eine
Uni, anbeißen würde. Und da haben wir zu werben und nicht zu jammern, egal, ob
wir Regierung oder Opposition in Wien sind. So sehe das zumindest ich.
Ich habe schon eingangs erwähnt, dass die Geschichte
dieses Gebietes auch sehr viel mit meiner persönlichen Geschichte, die
mittlerweile auch 59 Jahre alt ist, zu tun hat und ich glaube - und da komme
ich zu dem zurück, was Kollegin Gretner auch gemeint hat mit dem öffentlichen
Raum -, dass man in der Stadt den Wohnungsbau gut planen kann, den
Betriebsstättenbau gut planen kann, und dann letztlich auch bauen und ausführen
kann. Das zeichnet ja Wien aus, das ist ja ganz normal.
Ich glaube aber, dass gerade in
einem solchen Gebiet, wo, jawohl, auf der grünen Wiese, die nächsten Jahre groß
gebaut wird, es ganz besonders wichtig ist - und da ist man ja in keinem
Platzkorsett drinnen mit dem öffentlichen Raum, wie vielfach anderswo in der
Stadt, die sich über Jahre und Jahrhunderte entwickelt hat -, dass man sich
planerisch zunächst einmal im positiven Sinne austoben kann. Das ist geschehen,
und da kann man tatsächlich auch was machen und gestalten. Und ich glaube, es
ist auch wieder für die Anrainer rundherum, für die, die schon lange
Donaustädterinnen und Donaustädter sind, und für die, die neue
Donaustädterinnen und Donaustädter werden, einfach für die zukünftige
Identität, für die Wahrnehmung dieses Gebietes als Nachbarstadt und auch für
die Wahrnehmung als Wohngebiet, ganz besonders wichtig, auf alle
geschichtlichen Ereignisse einzugehen. Ich will sie jetzt nicht bis zur
Jungsteinzeit zurück verfolgen und aufzeichnen, das ist ohnehin ganz hervorragend
in dem Masterplan alles beschrieben, und ich persönlich habe sehr viel
Erfahrung damit, weil ich seit Langem auch schon im Bezirksmuseum in der
Donaustadt mitarbeite, aber all das muss dort im öffentlichen Raum, oder soll
dort im öffentlichen Raum verewigt werden. Und da darf es dann nicht heißen,
für diese Kulturstätte oder für dieses Kleinmuseum
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