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Gemeinderat, 21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 32 von 105

 

in einer U-Bahn-Station, wo wir halt Ausgrabungen aus diesem Gebiet beispielsweise herzeigen, sei kein Geld da. Das soll es nicht und darf es nicht geben.

 

Und natürlich soll auch – das weiß ich schon, da hat nicht jeder den gleichen Zugang zur geschichtlichen Entwicklung, zu Autorennen auf dem Flughafen, und leider muss dann auch auf kriegerische Ereignisse in dem Gebiet eingegangen werden. Geschichte soll man aber nicht leugnen, aus der Geschichte soll man lernen, und das alles soll in irgendeiner Form hergezeigt werden.

 

Und weil das auch so der Zeitplan ist, wie sich das entwickelt hat und weil das Jahr 1991, hat Kollege Walter gesagt, es war aber in Wahrheit 1992, wo das erste Expertenverfahren stattgefunden hat, so sieht man, dass es in der Stadtplanung auch - und ich stehe nicht an, das auch hier so zu formulieren - durchaus gut sein kann, wenn man zunächst einmal drauflos plant, und wenn man die Planung fertig hat, dann auch die weise Einsicht aufbringt und sagt, lassen wir uns noch Zeit ein bisschen und überdenken wir das noch einmal.

 

Das hat sich in diesem Fall als positiv herausgestellt, und möglicherweise wären die Planungen nicht so gut und so schön gewesen, wenn man damals gleich drauflosgebaut hätte. Das mag sein, ganz werden wir es aber wahrscheinlich im Nachhinein nie feststellen können. Ich gebe aber zu - ich habe ja damals im Bezirk auch schon mitgearbeitet -, mir hat dieses Projekt mit den Sichtkorridoren von Architekt Rainer damals eigentlich auch schon gut gefallen.

 

Den öffentlichen Raum habe ich schon erwähnt, nun die Rolle in der Region: Hier möchte ich noch einmal betonen, dass es nicht nur wichtig ist, das Gebiet dort möglicherweise sozusagen international zu bereichern oder dem Gebiet einen internationalen Touch zu geben, wenn dort eine Universität ist, und wenn dort zum General-Motors-Werk auch noch andere, internationale und auch österreichische Betriebe hinkommen, sondern ich glaube, dass das gelebte Leben in der Region CENTROPE nicht nur vom wirtschaftlichen Bereich, nicht nur vom Planen und von Politikern aus gesehen wird. Es scheint mir im Moment, dass die einen es mehr tun, die anderen weniger, auch in unseren eigenen Reihen, ja in allen Reihen, in allen Fraktionen ist es so. Ich glaube, wichtig ist, dass es in alle Lebensbereiche greift, dass es eben dann weiter geht in die Lebensbereiche Kultur, dass alle Generationen daran teilnehmen, und dass vor allen Dingen die Menschen aus den benachbarten Regionen, aus Bratislava, aus Györ, von wo auch immer, dieses Gebiet besuchen.

 

Und ich wünsche mir eigentlich jetzt schon in der Detailplanung, dass wir hier mit unseren CENTROPE-Städten in den Nachbarländern Patenschaften machen. Das könnte, wie gesagt, auf dem Gebiet der Kultur und des Sports sicher zu einer Bereicherung führen.

 

Ein wesentliches Thema bei einem so großen Planungsgebiet ist natürlich die Verkehrsangelegenheit. Ich sagte schon, wie kurz die Wege dann nach Bratislava werden, zum Stephansplatz, zum Praterstern, wohin auch immer, wo es zugegebenermaßen aus diesem Gebiet auch jetzt - das wissen wir alle - beim öffentlichen Verkehr die berühmten weißen Flecken auf der Landkarte gibt, und die Betriebszeiten und die Intervalle nicht immer die besten sind. Das wird sich schlagartig ändern und ich habe das auch in der Bezirksvertretung in vielen Diskussionen gesagt und betone es heute wieder, wir müssen in Zukunft bei Stadtentwicklungsgebieten, und bei diesem ist es natürlich ganz besonders auch angebracht, den Anrainern, nicht wie manche das tun, Angst machen, sondern den Anrainern auch sagen, jawohl, es wird verkehrsmäßig Belastungen geben, jawohl, während der Bauzeit wird es Belastungen geben. Das soll man alles nicht leugnen, man soll aber auch dazusagen, dass es dann Infrastrukturen geben wird, die es jetzt in diesem Gebiet, in Aspern und im Randbereich von Aspern und auch in Eßling, und beispielsweise in einer anderen Nachbargemeinde in der Donaustadt, nicht gibt. Insbesondere im Verkehrsbereich, aber auch bei anderen Bereichen, glaube ich, wird das dort positiv gesehen.

 

Ganz besonders möchte ich noch etwas hervorheben, weil das in einer Verkehrsplanung eines neuen Stadtentwicklungsgebietes nicht alltäglich ist, und es wurde leider von StR Walter auch irgendwie - zumindest habe ich es so aufgefasst - negativ verstanden: Also, ich bin jetzt schon ein Fan dieser Ringstraße, ich freue mich schon, ich freue mich sogar noch mehr und ich wiederhole jetzt das, was ich in der Stadtentwicklungskommission mehrmals gesagt habe: Da kann man so schön dimensionieren, dass alle Verkehrsteilnehmer gut Platz haben, da kann man so gut dimensionieren, dass für Straßenbegleitgrün noch Platz bleibt, da muss man nicht sauteure Ampelanlagen bauen, da kann man beispielsweise auch Kreisverkehre in die Landschaft setzen. In diesen Kreisverkehren kann man Kunst im öffentlichen Raum machen, Skulpturen beispielsweise. Also, was es in Lanzarote, auf einer Insel, von Caesar Manrique gibt, das kann es auch in Wien, in Aspern, geben. Das sind für mich die positiven Herausforderungen.

 

Mag sein, dass jetzt irgendeiner sagt, nun ja, wegen der Kleinigkeit hält er uns jetzt da auf, aber genau das sind die Dinge, die die Leute dann täglich sehen, die die Leute dann auch begeistern, weil man halt nachgewiesenermaßen, wenn man ein bisschen Auto fahren kann, in einem Kreisverkehr besser weiterkommt als bei einer Verkehrsregelung mit Ampeln, wenn man zwei Ampelphasen bei Rot steht. Und das ist jetzt egal, ob man Autofahrer, Fußgänger oder sogar Radfahrer ist.

 

Sehr ehrgeizig sind die Ziele auch beim öffentlichen Verkehr, das soll nicht geleugnet werden, was sozusagen das Umdrehen, das völlige Umdrehen des Modal-Split ist, nämlich der Verkehrsaufteilung.

 

Wenn wir jetzt in der Planung gesagt haben, 30 Prozent soll Rad- und Fußgängerverkehr werden, so kann natürlich jetzt jemand, der pessimistisch denkt, da herausgehen, oder anderswo, und sagen, das erreicht ihr nie. Ich würde sagen, probieren wir es. Die Voraussetzungen von der Planung sind da, wenn man sagt, wir schauen, dass dort, wenn alle öffentlichen Verkehrsmittel

 

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