Gemeinderat,
21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 38 von 105
b) an Fläche ist, denn wir reden auch in Aspern - und
das muss auch einmal auf der Zunge zergehen - von immerhin 240 ha, meine
Damen und Herren, die dort verbaut werden, und das ist immerhin die Größe des
8. und noch eines Teiles des 7. Bezirks, also keine kleine Fläche,
die dort verbaut werden soll.
Unserer Meinung nach müsste es durch das Projekt zu
einer Art städtebaulichem Cluster-Bildungs-Ansatz kommen, in dem sich die
weitere Entwicklung des Bezirks zu einer vitalen Ausbaulinie Wiens ergeben
kann, die weg vom stadtplanerischen Mischmasch führt, das leider noch immer
unseren Bezirk dominiert.
Wenn wir den vorliegenden Masterplan in diesem Sinne
umsetzen, dann brauchen wir unser heutiges Ja nicht bereuen. Wir sollten uns
daher Gedanken machen, diesem Ja, das wir jetzt auf unserem Tisch liegen haben,
unsere Zustimmung zu geben.
Ich möchte aber noch einige Worte verlieren über
einen Vorredner, nämlich über Herrn GR Dampier, der ja ganz vehement meine
Einstellung zur Kirche oder meine gegenüber ihm geäußerte Einstellung zur
Kirche kritisiert. Ich möchte nur zwei Sätze dazu sagen: Wir haben in unserem
Klub einen Antrag gestellt, dass wir am Asperner Flugfeld gerne eine Kirche
hätten. Ich habe das auch damals in der „Kronen-Zeitung“ geschrieben und habe
jetzt, nachdem ich von Helsinki zurückgekommen bin, am Montag lesen müssen,
dass StR Schicker zu der Kritik aus den Reihen der Wiener ÖVP Stellung genommen
und gesagt hat, dass ein Kirchenbau beim neuen Stadtteil Flugfeld Aspern
vorgesehen ist. Ich kann nicht sagen, ob der Kirchenbau der Sakralbau gewesen ist,
den er im Ausschuss gemeint hat, oder ob das ein Bau ist mit verschiedenen
Kirchen, oder dass in einer Kirche verschiedengläubige Teilnehmer sein sollen.
Uns schwebt vor, wir hätten gerne eine christliche Kirche, die dort gebaut
wird, weil, ich sage es noch einmal, für dort nahezu 25 000,
30 000 Einwohner ist wahrscheinlich die eine Kirche schon sehr klein.
Wir sind jetzt in Eßling bei rund 12 000, 13 000 Einwohnern, und
diese Kirche ist sehr gut besucht. Ich gehe in die Kirche, lieber Karl Dampier,
ich weiß nicht, ich will dir nicht unterstellen, dass du nicht in die Kirche
gehst, ich möchte mich entschuldigen dafür, wenn du das so aufgefasst hast,
aber ich sage dir, ich gehe in die Kirche am Sonntag und ich weiß, wovon ich
rede, jedenfalls ist diese Kirche, vielleicht auf Grund der etwas dörflichen
Charakteristik unseres Gebietes, jedes Mal sehr gut oder sogar übergut besucht.
Und daher plädiere ich auch heute wieder dafür, dass wir dort in diesem großen
Gebiet eine Kirche bauen können, und wenn heute, wie ich so höre, auch die
Freiheitliche Partei einen Antrag bezüglich einer Kirche stellt, freut es mich,
dass - etwas verspätet - auch die Freiheitlichen in dem Fall der Kirche
zustimmen und in einem Antrag zeigen, dass sie einen Kirchenausbau haben wollen.
Aber, wie gesagt, wir haben das vor zwei Wochen schon gemacht, freut mich, dass
auch hier von den Freiheitlichen ein Antrag vorbereitet ist, der auch
hoffentlich von den Freiheitlichen dann eingebracht wird. Wir brauchen dem
Antrag nicht zustimmen, wir haben einen eigenen Antrag eingebracht, also ist
das eher illusorisch.
Eine zweite Sache: Ich hätte nur eine Bemerkung zu
diesem Projekt anzubringen, das von Frau Kollegin Puller in Bezug auf
Straßenbahn oder Expressbahn Eßling-Groß Enzersdorf erwähnt wurde. An und
für sich wäre der Gedanke der Errichtung einer Straßenbahnlinie von der
Wertigkeit des öffentlichen Verkehrsmittels her sicher ein guter, denn in einer
Straßenbahn kann man hundertprozentig mehr Leute transportieren als in einem
Autobus, da gebe ich dir schon recht. Aber, wenn wir uns die Gegebenheiten
ansehen, die wir haben, Eßling, Aspern, Groß-Enzersdorf, dann würde ich nur
sagen, wir müssen einen Tunnel bauen durch ganz Eßling, denn in Eßling wäre es
eine Katastrophe, eine Straßenbahn zu führen, und ich glaube, wenn wir die
U-Bahn in Aspern haben, finden wir mit einer guten Busverbindung, die dann über
die Buslinien führt, sehr wohl das Auslangen und ich glaube auch, dass hier die
Bevölkerung, und das weiß ich auch, weil ich sehr viel in dem Bezirk
herumkomme, sehr positiv reagieren und sich nicht für eine Straßenbahn
aussprechen würde. Daher bin ich eigentlich, ganz sicher sogar, gegen diesen
Antrag der GRÜNEN, eine eigene Straßenbahn nach Groß Enzersdorf zu führen.
Weiters bitte ich, jetzt beim Bau eines zu bedenken:
Es hat eine österreichische Tageszeitung geschrieben, dass immerhin - und das
soll jetzt nicht ausländerfeindlich klingen - dort 60 Prozent der neuen
Bevölkerung aus Migranten besteht. Da ist eine kleine Gefahr gegeben. Ich möchte
keine Ghettosiedlungen haben, und ich würde Sie bitten, auch das zu überdenken
und sich Gedanken zu machen, diese Siedlungen nicht auf Ghettosiedlung
auszubauen, denn wir müssen schauen, dass wir integrieren und nicht die Leute
in eine eigene Gruppe drängen. Dieser Ansatz wäre ganz falsch.
Weiters möchte ich noch sagen: Wir müssen, was ganz
wichtig für unser Gebiet dort ist - und ich habe es schon gesagt, es ist mit
240 ha ein riesiges Gebiet und sehr viele Anrainer sind ja schon vorhanden
-, uns mehr, vor allem, wenn zu bauen begonnen wird, mit den Anrainern
auseinandersetzen und den Anrainern sagen, was auf sie zukommt. Das wird sicher
nicht leicht sein, das brauche ich Ihnen nicht sagen. Auch ich bin Anrainer und
ich würde bitten, dass hier die Stadt Wien wirklich Aufklärung betreibt.
Betreibt insofern, dass sie die Anrainer wirklich unterrichtet, was kann man
tun, wie werden die Zustände sein, wie wird es mit dem öffentlichen Verkehr
sein, wie wird es mit dem Bau dieses ganzen Projektes sein, wo werden die
Bauarbeiten durchgeführt, wie werden die Abtransporte und die Hintransporte
sein.
Also, das darf man nicht so leicht nehmen, sondern
man muss bedenken, dass es ja eine Riesenbaustelle sein wird, die auf uns
zukommt.
Und noch einen Punkt, der auch
wichtig ist: Wir haben bis jetzt noch sehr wenig Investoren. Und das Wichtigste
an dem Ganzen sind die Investoren, die wir dort brauchen, denn in diesem
Gebiet, meine Damen und Herren, brauchen wir wirklich eine Wirtschaft, die dort
sehr viele Arbeitsplätze schafft, und das kann wieder nur
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