Gemeinderat,
22. Sitzung vom 25.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 71 von 140
Gewalt finden vor allem statt seitens der
Migrantenkinder gegen unsere österreichischen Kinder, und dagegen treten wir
Freiheitliche auf. (Beifall bei der FPÖ.)
Soweit ist es eben schon gekommen, dass die
österreichischen Kinder in der Minderheit sind und sich an die Wand drängen
lassen müssen. Sie müssen von der Schule abgeholt werden, sie müssen
hingebracht werden, oder sie trauen sich gar nicht mehr in die Schule, weil sie
Gewalt befürchten. Aber das erkennen natürlich Leute, die auf dem linken Auge
blind sind, nicht.
Wir Freiheitliche werden dieses Thema in Zukunft auf
jeden Fall noch mehr bearbeiten und werden die Situation beobachten, eben auch
die Tatsache, dass eine Verrohung und eine starke Amerikanisierung in den
Schulklassen stattfindet. Das wissen die Schüler, das wissen die Eltern. Die
Lehrer wissen es, sie dürfen es aber nicht sagen, denn es gibt diesen bekannten
Maulkorberlass, und man muss Repressionen fürchten im roten Wien. Die Politiker
wissen es auch. Die schweigen dazu. Das Problem wird totgeschwiegen, und auf
der Strecke bleiben im Endeffekt die Kinder und Schüler in Wien.
Und natürlich gibt es ein Thema, das heute sicherlich
auch angesprochen werden muss, das Thema der Gesamtschule. Sie werden nicht
müde, weiter die Gesamtschule zu fordern, wobei mittlerweile schon jeder Mensch
weiß, dass die Gesamtschule ein völlig irriges Projekt ist. Um jeden Preis soll
diese Gesamtschule, diese Eintopfschule eingeführt werden. Es ist Ihnen
vollkommen egal, dass in Deutschland in Bundesländern, in denen die
Gesamtschule existiert, die PISA-Studie viel schlechter ausgefallen ist. Es ist
Ihnen auch vollkommen egal, dass in den meisten Ländern, die Gesamtschule
haben, das PISA-Ergebnis schlechter ausgefallen ist als das österreichische.
Das ist Ihnen vollkommen egal. Es ist Ihnen auch egal, dass Frau Eva Scholik,
Vorsitzende der Gewerkschaft der AHS-Lehrer, gesagt hat: „Ich bin erstaunt, wie
StRin Laska so etwas ankündigen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die
Lehrer dem zustimmen.“
Es ist Ihnen anscheinend auch egal, dass der Großteil
der Bevölkerung – das sagen viele Umfragen – gegen die Gesamtschule ist, weil
Sie sich eben einfach mit diesem linkslinken Projekt verwirklichen wollen, aber
die Schüler auf der Strecke bleiben werden.
Dass eine Flucht in die Privatschulen stattfindet,
scheint Ihnen auch vollkommen egal zu sein. Diese Flucht findet schon jetzt
statt, wird aber bei Einführung der Gesamtschule natürlich verstärkt
stattfinden.
Wir lehnen die Gesamtschule, wir lehnen dieses irrige
Projekt der Gesamtschule ab. Wir Freiheitliche sind im Gegenteil für die
Beibehaltung der Unterstufe der AHS, wir sind für die Beibehaltung der
Hauptschule, wir sind für ein differenziertes Schulsystem, wir sind für die
Förderung von Lernschwachen, aber auch für die Förderung von Talenten. Und ganz
zentral: Wir sind für die Forderung von Leistungen und nicht für die
Nivellierung nach unten.
Wir lassen uns sicherlich nicht von all diesen Ideen
irritieren und werden auf jeden Fall als Freiheitliche weiter mit der
Bevölkerung gemeinsam gegen dieses Projekt der Gesamtschule kämpfen.
Ein weiteres Thema – Sie wissen, mein Lieblingsthema
–, das Thema Sprachdefizite, ein großes Manko in den Wiener Pflichtschulen.
Deswegen hat die FPÖ eine Antwort gefunden, die wir vor einigen Wochen
veröffentlicht haben, nämlich das Wiener Schulmodell, eine Antwort auf die
Sprachdefizite in der Volksschule, weil es ja oftmals passiert, dass Schüler,
die der deutschen Sprache nicht wirklich mächtig sind, Schüler mit
Migrantenhintergrund, wie es so schön heißt, mitgeschleift werden, und im
Endeffekt die ganze Klasse darunter leiden muss. Das Ergebnis ist klar: Es
kommen viele Schüler mit 14 Jahren aus der Schule und sind noch immer sehr
schlecht ausgebildet.
Deswegen fordern wir ein verpflichtendes
Integrationsjahr mit intensivem Deutschunterricht, damit die ausländischen
Schüler auf den Unterricht, der natürlich in deutscher Sprache im
Regelunterricht erfolgt, vorbereitet sind. Erst nach Erwerb ausreichender
Sprachkenntnisse dürfen diese Schüler an dem Regelunterricht teilnehmen.
Wir sind der Meinung, dass dies allen nützt. Das
nützt nämlich denjenigen, die Deutsch als Muttersprache haben, weil der
Unterricht weitergeht und wieder Deutsch gesprochen werden kann im Unterricht
und in der Pause, es gibt keine Verständigungsprobleme mehr, es nützt aber auch
vor allem denjenigen, die erst Deutsch lernen müssen, weil die gezielt in einem
Jahr geschult werden und dann auch alle Möglichkeiten haben. Wir reden immer
von echter Chancengleichheit. Ich glaube, das ist genau ein richtiges Beispiel
für echte Chancengleichheit, die immer eingefordert wird.
Ich stelle daher folgenden Beschlussantrag. Die
Gemeinderäte der FPÖ fordern im folgenden Beschlussantrag:
„Parallel zu Regelklassen soll es jeweils eine
Integrationsklasse geben, in der die Kinder mit mangelnden Deutschkenntnisse
dieses Defizit beheben, um danach am Regelunterricht teilnehmen zu können. Der
Umstieg in die 1. Schulstufe des Regelunterrichts sollte nach einem Jahr
möglich sein, bei besonders begabten Kindern auch schon fließend während des
Schuljahres.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt.“ (Beifall bei der FPÖ.)
Das ist unser Wiener Schulmodell. Wir lehnen aber zum
Beispiel ein verpflichtendes Vorschuljahr für alle Schüler ab, weil damit im
Endeffekt die Probleme, die vorhanden sind, nur ein Jahr nach vorne verlagert
und nicht gelöst werden. Das wird von uns entschieden abgelehnt.
Es gibt recht gute Beispiele, wie zum Beispiel in
Neunkirchen. Das wurde von der Frau Brandsteidl natürlich sofort abgelehnt. Wie
kann es auch anders sein? Es gibt zum Beispiel auch in Hessen in Deutschland
ein paar recht gute Ideen, wo man sich zumindest einiges abschauen kann oder
das diskutieren kann, aber die Verantwortlichen hier im roten Wien sind ja
diesen Lösungsvorschlägen nicht zugänglich und nicht bereit, sich darüber
Gedanken zu machen, wie man es besser machen könnte.
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