Gemeinderat,
22. Sitzung vom 25.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 72 von 140
Festzustellen ist: Die Schul- und Bildungspolitik in
Wien ist gescheitert. Es gibt nicht den Willen, ernsthafte Lösungen zu finden.
Es herrscht eine Ideen- und eine Konzeptlosigkeit, und dieses Problem hat auch
einen Namen, nämlich Brandsteidl. Eigentlich fordern wir als Freiheitliche:
Frau Brandsteidl sollte zurücktreten. (Beifall bei der FPÖ.)
Ein weiteres Symptom, wie wichtig Bildung in Wien
ist, sind die desolaten Schulbauten. Das wird auch sehr viel schöngeredet.
Alles ist so super, es gibt wieder mehr Geld für die Schulen, für die Bezirke.
Da wurde auch sehr viele Jahre vieles vertuscht. Das Ganze ist erst dann
bekannt geworden, nachdem im wahrsten Sinn des Wortes die Schuldecke den
Schülern fast auf den Kopf gefallen ist.
Es findet in diesem Zusammenhang – das wurde heute
schon öfter erwähnt – eine Aushungerung der Bezirke statt. Das ist zu
kritisieren. Im Jahre 2005 war der Tiefpunkt der Schulsanierungen in Wien, da
wurden nur noch 8,6 Millionen EUR für die Schulsanierung in den
Bezirken ausgegeben – ein Vergleich: 2002 waren es noch
27,6 Millionen EUR –, und das Ergebnis dieses Rückganges sind eben
diese einstürzenden Schulbauten, die jetzt langsam saniert werden. Es ist
eigentlich eine Schande für Wien, dass es überhaupt so weit kommen konnte.
Es gibt jetzt zwei Notprogramme, trotzdem gibt es,
verglichen mit 2002, noch immer ein Minus von 14,6 Millionen EUR für
die Bezirke. 570 Millionen EUR zur Substanzsicherung sind natürlich
sehr schön, aber sie kommen erstens zu spät in den vielen Bereichen, zweitens
ist die Aushungerung der Bezirke vorhanden, denn die müssen 60 Prozent
durch Eigenfinanzierungsanteil beisteuern, und das können sich die meisten
Bezirke natürlich nicht leisten, weil 14 Bezirke in Wien oder mehr
verschuldet sind.
Das ist eben echte rote Misswirtschaft, und allein
das ist ein Grund, dem Rechnungsabschluss nicht zustimmen zu müssen. (Beifall
bei der FPÖ.)
Nochmals zurück zum Thema Kampf der Kulturen in den
Schulen, ein sehr wichtiges Thema, das wir heuer schon mehrmals angesprochen
haben. Eine Studie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat
ergeben, dass in Österreich die muslimische Bevölkerung am raschesten wächst.
Moslems werden zur Jahrhundertmitte ein Viertel der Bevölkerung ausmachen. Laut
Studie werden zur Jahrhundertmitte Moslems die größte Gruppe unter den
14-Jährigen stellen, sprich, den Schulpflichtigen. Also jeder zweite
Pflichtschüler wird dann islamischen Glaubens sein. Das sind so Aussichten laut
Akademie der Wissenschaften.
Es wird immer behauptet, dass der Islam europäischer
wird, dass er sich anpasst, dass er sich öffnet, aber wir können hier nur eines
feststellen: Dass eine Islamisierung der Heimat stattfindet und nicht eine Europäisierung
des Islam. Die Politik in Wien fördert genau dieses Klima, die Politik fördert
die Islamisierung in Wien; die Politik der Stadtregierung, aber auch die
Politik der GRÜNEN. Man glaubt manchmal, die Parteifarbe Grün ist nicht wegen
des Umweltschutzes gewählt, sondern deswegen, weil es die Farbe des Islam ist.
Dieses Eindruckes kann man sich nicht erwehren. Ihre Politik lässt diesen
Schluss auch zu.
Sie fördern durch Ihre Politik in Wirklichkeit so
Schauerlichkeiten wie Zwangsehen – wie es damals im Bericht der Kinder- und
Jugendanwaltschaft stand; heuer steht es nicht mehr drinnen –, Sie fördern zum
Beispiel die Unterdrückung der Frau, Sie fördern mit Ihrer Politik auch die
Untergrabung der Verfassung und der Grundrechte durch eine Förderung der islamischen
Bewegung in Österreich. Das wird von uns Freiheitlichen natürlich auch
abgelehnt. (Beifall bei der FPÖ.)
Ein wichtiges Thema: Lehrlinge in Wien. Da wird ja
auch sehr viel erzählt, sehr viele Märchen haben wir da heute schon gehört. Tatsache
ist, dass die Lehrlinge im Stich gelassen werden im roten Wien. Tatsache ist,
dass eine Imagepolitur für den Lehrberuf notwendig ist, dass die Politik sich
viel mehr einsetzen muss für die Lehrlinge, für den Lehrberuf. Das ist auch ein
Auftrag an uns alle. Tatsache ist aber auch, dass in Wien nur rund
16 000 Lehrlinge vorhanden sind, aber in viel kleineren Bundesländern
wie Tirol 13 000, Niederösterreich 18 000 und Steiermark auch
18 000. Diese Zahlen sprechen eine ganz klare Sprache. Man sieht eben,
dass die Lehrlingspolitik in Wien völlig fehlgeschlagen ist.
Wir hatten im Jahre 1980 noch
31 000 Lehrlinge, jetzt sind es nur noch 16 000 Lehrlinge.
Aber ganz klar festzustellen ist, dass nur ein gut ausgebildeter Lehrling ein
unverzichtbarer Faktor für die Wirtschaft und Gesellschaft ist. Es ist eben
Aufgabe der Politik, hier auch Hand anzulegen.
Wir haben bei einer der vergangenen Sitzungen Anträge
zur Aufwertung des Lehrberufes eingebracht: Gratisöffis für Lehrlinge oder die
Integration der Führerscheinausbildung für die Lehrlinge in die
Lehrlingsausbildung. Diese Anträge wurden aber abgelehnt. Und genau das ist
eben auch die Politik hier in Wien, denn man wehrt sich anscheinend gegen eine
Besserstellung der Lehrlinge. Wien ist und bleibt Schlusslicht leider auch im
Lehrlingsbereich.
In Oberösterreich zum Beispiel gab es allein
3 000 neue Lehrstellen auf Grund eines Stufenmodells mit mehreren
Abschnittslehren. Anscheinend haben andere Bundesländer mehr Phantasie als sie
hier vorhanden ist. Mittlerweile gibt es in Oberösterreich mehr offene
Lehrstellen als Lehrstellensuchende. In Wien schaut es so aus, dass auf eine
offene Lehrstelle fünf Lehrstellensuchende entfallen. Man sieht eben, Wien ist
auch hier Schlusslicht.
Abschließend noch kurz ein Gedanke
zur Förderungspolitik. Wir haben Förderungen diskutiert, zum Beispiel an die
Arena oder an das Amerlinghaus. Das waren sehr interessante Akte, und man hat
gesehen, dass im Amerlinghaus mehrere Linksparteien ansässig sind, wie die
Antifaschistische Linke oder die Partei „Die Linke" oder die SLP, die
Sozialistische Linkspartei oder der Sozialistische Widerstand International.
Ich will jetzt nicht von Sado-Maso-Vereinen reden, sondern ich bleibe
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