Gemeinderat,
22. Sitzung vom 25.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 103 von 140
brauchen, sie wissen offensichtlich ohnedies genug.
Schauen wir weiter, was sich in der Stadt Wien noch
tut, und zwar bei der MA 48: Es gibt dort immer wieder Beschwerden über
Biotonnen im Garten. Ich meine jetzt aber gar nicht diese mühsame Geschichte im
16. Bezirk, in der jemand den Volksanwalt bemüht hat. Interessant ist
meiner Meinung nach vor allem, warum die entsprechenden Informationen nicht zu den
BürgerInnen durchdringen. Diesbezüglich könnte noch einiges getan werden!
Einiges getan werden könnte auch in einer Sache, die
in der letzten Legislaturperiode – wenn ich mich nicht täusche – sehr
wichtig war. Da ging es um die Verpackungsverordnung. Sie wurde von der Stadt
Wien angeboten, ist aber dann vom jetzigen und auch damaligen Umweltminister
ruhig gestellt worden. Es tut sich also gar nichts bei der
Verpackungsverordnung beziehungsweise ist es das Einzige, was sich dabei tut,
dass sich die Quoten ein bisschen ändern. Da gibt es eine Aktion „Mehrweg
bringt mehr", und das ist meiner Meinung nach eine total wichtige Sache.
Wenn man sich allerdings die Zahlen anschaut, dann stellt man fest, dass die
Gesamtmehrwegquote in Österreich mittlerweile auf 48 Prozent gesunken ist.
Das ist also eigentlich eher eine sehr bedenkliche Geschichte!
Bei Mineralwässern gibt es auch sinkende
Gesamtquoten: Es wird nur mehr jede dritte Mineralwasserflasche wiederbefüllt.
Vor ein paar Jahren waren das noch viel mehr! Bei Bier beträgt die Quote nur
mehr 80 Prozent, und bei Limonaden sind es überhaupt nur mehr
15 Prozent. – Das heißt, wir bewegen uns auf eine Situation zu, in
der es nur mehr die Verbundverpackungen beziehungsweise Einweggebinde gibt!
Interessant dabei ist nur, dass die Stadt Wien, und
vor allem die vorige Umweltstadträtin, Frau Kossina, immer davon gesprochen
hat, dass man mehr tun muss. Es wurde angekündigt, dass es, wenn Schwarz-Blau
oder Schwarz-Orange weg sind, eine entsprechende Initiative im Bund geben wird.
Damals behauptete man natürlich, dass eindeutig der Bund schuld ist. Jetzt gibt
es einen roten Bundeskanzler. Es gibt zwar noch immer den eigenartigen Herrn,
der immer gesagt hat, dass alles in Ordnung ist, nämlich den Herrn Pröll, aber
der Herr Bundeskanzler stammt aus der SPÖ und daher wäre es wichtig, wenn sich
die SPÖ einmal an das erinnern würde, was sie damals immer gesagt hat: Wenn wir
in der Regierung sind, dann wird sich auch bei der Verpackungsverordnung etwas
ändern!
Das ist aber nicht der Fall! Ganz im Gegenteil: Es
ist alles so geblieben. Es ist zwar nett, wenn es recyclierbare Verpackungen
beziehungsweise Zahnsysteme bei Bechern gibt, aber die Verpackungsverordnung
wartet noch immer darauf, von der jetzigen Bundesregierung wieder einmal
repariert zu werden.
Schauen wir uns jetzt einmal die MA 31 an: Nach wie
vor wird Trinkwasser fürs Waschen von Straßen beziehungsweise für die
Parkbewässerung verwendet. Man kann natürlich sagen: Die Quellen fließen
ohnehin. Man sollte sich aber einmal anschauen, was gestern – wie ich
glaube – von „arsenal research“ darüber veröffentlich wurde, wie sich das
Wetter in den nächsten Jahren bis 2050 ändern wird. Dann wird es nämlich in
Ostösterreich erheblich weniger regnen, und dann werden wir mit dem Wasser ein
Problem bekommen. Dann wird man nicht mehr sagen können: Das Wasser fließt von
der Rax, vom Schneeberg und vom Hochschwab ohnedies in die Wasserleitungen. Das
wird man dann nicht mehr sagen können, da wird man sich etwas überlegen
müssen. – Wir warten darauf, dass sich die Stadt Wien diesbezüglich etwas
bewegt! Es könnte da interessante Projekte beim Grauwasserbereich und beim
Grundwasserbereich geben! Wir werden ja sehen, was man da tun wird!
Betreffend MA 30 habe ich schon gesagt, dass es da plus
26 Millionen EUR Körberlgeld gibt. Und beim Cable Runner ist eine
ausländische Firma eingestiegen. Die Stadt Wien hat jetzt nur mehr 25 Prozent.
Noch einmal zurück zur MA 48, da habe ich nämlich
eine wichtige Sache vergessen: Die MVA Pfaffenau in Simmering wird bald fertig
sein. Mittlerweile wissen ja schon mehr Leute, wo die Pfaffenau ist. Sie ist
nicht in Niederösterreich, sie ist nicht in der Buckligen Welt, sondern sie ist
in Simmering. Jetzt wird es dort bald eine nette große Eröffnung geben, genauso
wie bei der Biogasanlage. Und dann werden wir sehen, was betreffend
Müllvermeidung geschieht. – Es wird nämlich nichts geschehen! Faktum ist,
dass die Müllmengen leicht zugenommen haben. Aber wir werden sehen, was man mit
dem Müll machen wird, wenn die Müllverbrennungsanlage vielleicht zu wenig
Futter hat!
Am Schluss bleibt mir jetzt noch die MA 49: Zu den
Biobauern habe ich schon etwas gesagt. Interessant ist, dass es immer heißt,
dass die Stadt Wien die größte Biobäuerin Österreichs ist. – Fraglos wird
an den beiden Standorten gute Arbeit geleistet, es gibt auch Standorte, die
keine Biobauern sind, nämlich Lindenhof, Laxenburg, Magdalenenhof und Cobenzl.
Das wird aber immer so nebenbei verschwiegen. Von sechs Standorten sind es also
immerhin vier, die keine Biobetriebe sind.
Ich frage daher: Warum werden der Lindenhof, der
Magdalenenhof, Laxenburg und der Cobenzl nicht umgestellt? Der Cobenzl ist ein
Weinbaubetrieb der Stadt Wien. Dort gibt es nicht nur putzige Tiere im
Streichelzoo, wobei man nicht genau weiß, ob die Tiere das in Wirklichkeit
brauchen oder wollen. Das mit dem Tierschutz ist ja so eine Sache. Dann ist mit
großem Trara eine Fotovoltaik-Anlage eröffnet worden, was ja sehr gut und
wichtig ist.
Aber seien wir doch ehrlich: Es
gibt keinen Biowein der Stadt Wien. Warum ist das so? Uns wird immer gesagt:
Das geht nicht, das kann nicht sein, außerdem ist der Wein nicht so gut. –
In Anbetracht dessen frage ich mich ganz ernsthaft: Warum gibt es dann
überhaupt Wiener Bioweinproduzenten? Warum gibt es dann zum Beispiel beim
Maran – das ist ein großer Biosupermarkt in mehreren Bezirken – ein
ausgesuchtes Sortiment an Bioweinen aus Österreich? Aber die Stadt Wien macht
es halt lieber anders! Die Stadt Wien hat lieber konventionellen Wein mit ein
bisserl Spritzmitteln und
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