Gemeinderat,
22. Sitzung vom 25.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 116 von 140
und das von 2,1 Millionen Kunden angenommen wird, dann sind das Arbeitsfelder. Und wenn es – nur so im Detail – beispielsweise auch darum geht, 30 000 Einkaufswagen zurückzuholen und 25 000 davon auszufolgen, dann ist das ebenfalls die Leistung einer effizienten Umweltpolitik.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ein anderes Detail:
Seit Inkrafttreten der Elektroaltgeräteverordnung vom August 2005 können
Elektroaltgeräte, auch Kühlschränke, gratis zurückgebracht werden. Fazit:
Früher gab es 500 bis 700 illegal abgelagerte Kühlschränke pro Monat, jetzt
sind es nur mehr ein Viertel davon, nämlich 150 bis 200. Da wurden, abgesehen
von den Fuhrparkleistungen mit 122 000 Ausfahrten oder den Leistungen der
Straßenreinigung mit 290 000 zurückgelegten Kilometern der Kehrmaschinen
oder 177 000 zurückgelegten Kilometern der Straßenwaschfahrzeuge ganz
große Leistungen erbracht.
Es wurde hier auch vom Partikelstaub gesprochen: So wurde
zum Beispiel die Neuanschaffung von 38 Fahrzeugen bei der MA 48 eindeutig
zu einem Umweltrenner mit den neuen Euro-4-Motoren und Katalysatoren, die Staub
reduzieren: 30 Prozent weniger CO2-Ausstoß, 30 Prozent
weniger HC, 30 Prozent weniger NOX, 38 Prozent weniger Ruß
und 80 Prozent weniger Partikel.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wien hat
Vorbildwirkung im Umweltbereich erreicht, nicht nur durch technische
Optimierungen der Müllverbrennungsanlage auf dem Flötzersteig, wo die
Rauchgasreinigung adaptiert wurde, indem die Elektrofilter durch textile
Staubfilter ersetzt wurden. Die von Herrn Hufnagel erwähnten Hightech-Anlagen
im Umweltzentrum Simmering sind eine Dokumentation für Umweltschutz auf
höchstem Niveau und ein Meilenstein in Sachen Umwelt. Die zitierte
Hauptkläranlage, die Biogasanlage und die Müllverbrennungsanlage dokumentieren
das eindrucksvoll.
Meine Damen und Herren! Die Donau verlässt Wien genauso
sauber, wie der Fluss in die Stadt fließt, und die neue Hauptkläranlage reinigt
dank neuer Technologien bis zu 95 Prozent. Die zitierte Biogasanlage mit
dem Zweck, die Vergärung der biogenen Abfälle und Biogas zu nutzen und den
Klärrückstand zu verwerten, ist genauso effizient wie die
Müllverbrennungsanlage Pfaffenau, die 2008 kommen wird und den Zweck hat, mit
thermischer Behandlung von Restmüll aus den Haushalten der Stadt Wien
gleichzeitig Energie in Form von Strom und Fernwärme zurückzugewinnen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wien ist weit vorne,
und damit es so bleibt und neue weitere Initiativen möglich sind, bedarf es
auch weiterer Rahmenbedingungen beim Bund. Sie wissen, dass die Stadt Wien
österreichweit Vorreiter ist. Sie geht im Klimaschutz, wie ich es jetzt
skizziert habe, mit dem Biomassekraftwerk in Simmering und der Fertigstellung
der Biogasanlage neue Wege, was wesentlich zur Treibhausgasemissionsreduktion
beiträgt.
Daher wird hier der Beschluss- und Resolutionsantrag gestellt,
dass die Bundesregierung die Novellierung des Ökostromgesetzes in Angriff
nehmen möge und so rasch wie möglich einen Entwurf mit folgenden Zielen
vorlegen soll: Das Ökostromgesetz soll deutlich mehr Mittel für
Energieeffizienzprogramme bereitstellen. Die für den Ausbau von Ökostromanlagen
zur Verfügung stehenden Gelder müssen spürbar erhöht und gezielt eingesetzt
werden. Die Planungs- und Investitionssicherheit muss gewährleistet sein. Und
Eintrittsbarrieren müssen verringert werden. – Ich darf diesen Antrag
hiemit einbringen.
Das Rezept für den Wiener Umweltschutz lautet – und das
ist auch die Antwort darauf, was in den vergangenen Jahren geschehen
ist –: Wissenschaftliche Grundlagen und Professionalität. Das ist die
Mischung, mit der sich Wien auch in Zukunft ganz vorne einreihen können wird.
Ich möchte an dieser Stelle besonders den Abteilungen danken!
Es geht aber, wie ich vorher schon erwähnt habe, auch um die
Rahmenbedingungen, etwa durch das bundesweite Umweltverträglichkeitsgesetz, das
UVP-Gesetz. Aus diesem Grunde bringe ich einen weiteren Beschluss- und
Resolutionsantrag betreffend Novellierung des UVP-Gesetzes ein. Dieses Gesetz
wurde im Jahr 2005 damals mit den Stimmen der schwarz-blau-orangen Koalition
gegen den massiven Widerstand der SPÖ und vieler Umweltgruppen novelliert.
Diese Novelle ging eindeutig zu Lasten der Umwelt, der Bevölkerung und der
Wirtschaft. Die Schwellenwerte wurden hinaufgesetzt. Außerdem wurden auch
umfassende Generalausnahmen für Rennstrecken, Militärflughäfen und Fußballstadien
getroffen. In der Praxis haben sich aber immer mehr Schwächen gezeigt. Daher
sind zukünftig klare und präzise Schwellenwerte vorzugeben. Und auch die
Kumulierungsbestimmungen sind möglichst einfach und nachvollziehbar zu
gestalten.
Der Resolutionsantrag lautet, dass die Bundesregierung
umgehend eine Novellierung des UVP-Gesetzes in Angriff nehmen möge und so rasch
wie möglich einen Entwurf vorlegen soll, der die Umwelt schützt, Bürgerrechte
stärkt und Rechtsicherheit bietet. Dabei sind klare und präzise Regelungen
sowohl für Schwellenwerte als auch bei den Kumulierungsbestimmungen
umzusetzen. – In formeller Hinsicht beantragen wir die sofortige
Abstimmung dieses Antrages.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zum Thema Verkehrspolitik
hat Herr Hufnagl schon gesprochen. Herr Parzer! Hier ist wirklich sehr viel
geschehen, etwa im Zusammenhang mit dem öffentlichen Verkehr.
Lassen Sie mich zum Schluss noch allen Damen und
Herren der Abteilungen der MA 30 – Wien Kanal – danken. Ich erinnere
an den 2,6 km langen, modernsten Tunnel, der für das
Schmutzwassermanagement gebaut wurde und einen Durchmesser von 7,5 m hat.
Ich darf mich auch bei der
MA 31 für die verschiedenen Schwerpunktsetzungen bedanken, etwa für die
Instandsetzung von Aquädukten und Wasserbehältern, zum Beispiel beim
Trinkwasserkraftwerk Mauer. Auch die Bleileitungen sollen möglichst noch im
Jahr 2007
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