Gemeinderat,
22. Sitzung vom 26.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 33 von 118
Herzog: Von wir können Sie nicht reden!) Das stellen wir uns in der Wiener Sozialdemokratie so vor, dass wir uns
sowohl die demographische Entwicklung als auch die Entwicklung am Arbeitsmarkt und
die Entwicklung in der Bildung anschauen und auf Basis dessen die Zuwanderung
regeln und das an Integrationsmaßnahmen koppeln wollen. (GR Mag Wolfgang
Jung: Noch mehr Zuwanderer!) Da sehen wir das Instrument der
Zuwanderungskommission als ein absolut geeignetes Instrument, um einen nächsten
Schritt in der Integrationspolitik zu gehen.
Zur Schule, obwohl das eh
diskutiert wurde, möchte ich noch sagen, ich habe letzte Woche die
Gelegenheit gehabt, die Zahlen aus 2006 und für 2007 im Schulbereich noch einmal
ganz genau anzusehen. Auf eine Zahl sind wir sehr stolz, nämlich darauf, das es
mittlerweile 30 Prozent Kinder mit Migrationshintergrund von der
Volksschule ins Gymnasium schaffen. Ich glaube, wenn hier mit so vielen
negativen Zahlen agiert und natürlich auch Schindluder auf dem Rücken der
Kinder getrieben wird, dann sind solche Erfolgszahlen an dieser Stelle richtig
platziert.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, es
wird immer wieder behauptet, dass es einen Zusammenhang zwischen der nichtdeutschen
Muttersprache und den mangelnden Deutschkenntnissen gibt. Dieser existiert
nicht, sie haben heute x-mal Studien zitiert, dann lesen Sie die Studien auch
in diesem Bereich. Was wir aber brauchen, und das sage ich, ist ganz wichtig,
ist eine Unterstützung, nicht nur jener Kinder, die vom Kindergarten oder auch
nicht vom Kindergarten in die Volksschule kommen, sondern auch von jenen
Kindern und Jugendlichen, die so genannte SeiteneinsteigerInnen sind. Da machen
wir heuer im Sommer sehr viel. Es geht darum, diesen Kindern und Jugendlichen
eine Perspektive anbieten zu können. Auch das ist ganz wichtig, ist heute nicht
angesprochen worden und ich möchte das an dieser Stelle noch einmal extra
hervorheben.
Kommen wir zu dem Thema der Wiener Antidiskriminierungsstelle
und zu dem, was Marco Schreuder heute hier eingebracht hat. Ich habe es vorher
gesehen, ich weiß, du bist im Paternoster steckengeblieben, deshalb hast du
diese Debatte nicht mitbekommen, aber die Kollegin Krotsch aus unserer Fraktion
hat die Arbeit der WASt beschrieben und auch die politischen Positionen dazu.
Vielleicht eines an dieser Stelle, es wird hervorragende Arbeit in der WASt
geleistet. Was mir aber immer wichtiger erscheint, ist eine gute
Vernetzungsarbeit hier anbieten zu können und gemeinsam bestimmte Forderungen
politisch zu tragen, auch in der Öffentlichkeit zu tragen. Dieses Netzwerk
werden wir in der Zukunft noch verstärken. Wir treten gemeinsam dafür ein, nach
wie vor, auch wenn das vorher von dir kritisiert wurde, dass es eine
eingetragene Partnerinnenschaft und Partnerschaft für Lesben, Schwule und
Transgender-Personen am Standesamt geben soll. Daran möchte ich nicht rütteln.
Jede andere Lösung wäre wieder eine Diskriminierung und daher können wir uns
mit einer anderen Lösung gar nicht anfreunden.
Vielleicht noch zu der Beratungsstelle und dem
Antrag: Das wird gerade geprüft, aber sowohl die WASt als auch die Kolleginnen
und Kollegen vom Krankenanstaltenverbund haben aus ihrer Sicht schon eine
Stellungnahme abgegeben. Ich denke mir, es geht in die Richtung, in die du dir
das auch vorstellst. Eines muss ich zu dem Antrag sagen, der Antrag geht in
allererster Linie in die Richtung, dass versucht wird, ein Beratungsangebot
anzubieten. Es geht nicht in die Richtung, in die du es dargestellt hast. Aber
trotz allem halte ich das auch nicht für sinnvoll und glaube, dass wir in
dieser Stadt gut aufgestellt sind, was das Angebot für diese Gruppe betrifft.
Last but not least, ich habe es schon zu Beginn
gesagt, mir ist wichtig, dass wir beim Personal für die jungen Menschen und
ihre Ausbildung sorgen und Fortschritte machen. Ich habe die interkulturelle
Kompetenz angeführt. Ich möchte aber noch einmal auf das Eingehen, was Monika
Vana kritisiert hat, die Zahlen im Aus- und Weiterbildungsbereich der Frauen.
Ich denke mir, wenn man sich die Zahlen konkret ansieht, gibt es auch einige
positive Ausreißer. Das, was du kritisiert hast, ist der Bereich der Schulung
im technischen Bereich. Ich habe mich da auch schon einmal mit der
Verwaltungsakademie in Verbindung gesetzt. Ich denke mir, da gilt es weiter
dafür einzutreten, dass unsere Frauenförderung in dieser Stadt dementsprechend
erfolgreich ist. Diese Forderung nach der Stabsstelle ist für mich nicht ganz
nachvollziehbar, weil wenn man sich das Wiener Gleichbehandlungsgesetz ansieht,
sieht man, es gibt die Gleichbehandlungsbeauftragten, es gibt die WASt, die
sehr aktiv arbeitet und wir sind gerade dabei, mit den
Gleichbehandlungsbeauftragten daran zu arbeiten, wie wir den nächsten Schritt
in einer sehr aktiven Frauenförderpolitik für die eigenen Mitarbeiterinnen
setzen können.
Zum Abschluss, ich bin seit 25. Jänner in dieser
Funktion, es macht Spaß, es macht eine Riesenfreude. Ich habe diese
Herausforderung angenommen und finde sie ausgesprochen spannend. Sie würde aber
niemals so gut gehen, wenn ich nicht die Mitglieder im Ausschuss hätte, wenn
ich nicht die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser Stadt
hätte, wenn ich nicht die ärmelhochkrempelnden AbteilungsleiterInnen hätte, mit
denen ich jetzt schon gemeinsam an einem Plan für 2008 gearbeitet habe, und
wenn ich nicht mein tolles Büro hätte. Bei allen möchte ich mich an dieser
Stelle offen und herzlich bedanken!
Ich kann nur sagen, dieses Ressort ist eine große
Herausforderung. Gehen wir das gemeinsam an! Das, was 2006 gelungen ist, war,
denke ich mir, eine wirkliche Erfolgsgeschichte und darauf sind wir auch sehr
stolz! - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke,
Frau Stadträtin. Man merkt beim Engagement deiner Wortmeldung, das es dir
wirklich Spaß macht.
Zur Geschäftsgruppe liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen zur Beratung der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr. Ich
darf den Herrn Amtsf
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