Gemeinderat,
22. Sitzung vom 26.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 38 von 118
beispielsweise die finanzielle Ausstattung für diese Planung wiederum ganz beim Laska-Ressort. Ich glaube, es würde der Stadt gut tun, wenn die unterschiedlichen Geschäftsgruppen besser zusammenarbeiten würden. Man muss sich nur vor Augen führen, dass für den Riesenradplatz 33 Millionen EUR plus Bestandsentgelte bis März 2012 zur Verfügung stehen, mit dem besonderen Vermerk „Gestaltung des Riesenradplatzes".
Jetzt sind vor Kurzem die Pläne bekannt geworden, wie
dieser Riesenradplatz ausschauen könnte. Das sind Visualisierungen von einem
Entertainment-Unternehmen, nicht wirklich von seriösen Planern, würde ich
meinen, sondern eher von Leuten, die in diesem Geschäftsfeld der
Unterhaltungsindustrie zu Hause sind, worauf sich der Fachbeirat für
Stadtgestaltung zu Wort gemeldet hat, dessen Aufgabe es ist, als externes
Expertengremium stadtrelevante Projekte zu beurteilen. Ich glaube, es wird mir
hier niemand widersprechen, wenn ich sage, dass der Riesenradplatz ein durchaus
stadtrelevantes Projekt ist. Das ist ein Ort wie der Kahlenberg, der doch einen
wesentlichen Beitrag zum Image der Stadt liefert. Dieser Fachbeirat und auch
andere namhafte Experten haben sich ganz eindeutig geäußert, dass diese Planung
so sicher nicht aussehen kann, woraufhin Frau StRin Laska abwinkend gesagt hat,
das ist nur der Neid zwischen Architektenkollegen. Da sieht man sehr schön,
wenn nicht einmal die Stadträtin im Haus unsere eigenen Gremien aus anderen
Geschäftsgruppen ernst nimmt, wie wenig hier geschäftsgruppenübergreifend
gedacht wird.
Ich möchte in diesem Zusammenhang auch einen Antrag
stellen, der genau diese Planungen näher beleuchten soll. Es hat sich schon
gezeigt, dass auch die Masterplanvergabe an den Herrn Mongon nicht ganz korrekt
abgewickelt wurde. Es wurden da viele Anregungen vom Kontrollamt an die Prater
Service GmbH geliefert. Deshalb nun der Antrag betreffend die Prüfung und die
Vergabe sowie die Vertragserfüllung des Vertrags zwischen der Stadt Wien
Marketing und Prater Service GmbH und den Firmen Explore 5D - das ist
diese besagte Unterhaltungsplanungsfirma - sowie der Baufirma STRABAG zur
Entwicklung und Herstellung eines neuen Riesenradplatzes, vor allem in
Anbetracht der hohen bereitgestellten Mittel. Ich hoffe und nehme doch an, dass
auch die Wiener SPÖ oder die anderen Oppositionsparteien Interesse daran haben,
ob man aus dem letzten Kontrollamtsbericht gelernt hat und das diesmal
ordnungsgemäß abgewickelt wurde, auch in Anbetracht dessen, dass hier schon
erste Bauarbeiten im Gange sind und noch immer nicht bekannt ist, wie dieser
Platz aussehen wird. Also, wie gesagt, ich bringe diesen Antrag ein und hoffe
auf Ihre Unterstützung.
Zum Thema ressortübergreifend möchte ich auch noch
ein positives Beispiel oder eine Anregung bringen. Es gibt im
Gesundheitsressort die Möglichkeit, wenn man beispielsweise eine Auslandsreise
macht, sich kostengünstig von der Stadt Wien impfen zu lassen. Man kann sich in
eine Adressatenliste eintragen und bekommt dann per Mail eine Impferinnerung.
Das ist wirklich ein tolles Service. Jetzt kam uns die Idee, wieso das
eigentlich nicht geht, dass man als Bewohner der Stadt seinen Namen in eine
Liste einträgt und sagt, man will über Flächenwidmungsverfahren informiert
werden und man bekommt dann automatisch eine Mail, wenn dieses Gebiet in
Bearbeitung ist. Das wäre zum Beispiel auch ein Beitrag, wie man aus anderen
Ressorts und deren Handhabe ein bisschen etwas profitieren könnte und würde
dazu beitragen, dass die BürgerInnen der Stadt beispielsweise bei
Flächenwidmungsverfahren mehr Information bekämen.
Mein zweites größeres Thema, also weg vom
Ressortübergreifenden, oder nein, eigentlich hängt es zusammen. Überschrift:
„Die Stadt muss die öffentlichen Aufgaben wahren und Qualität
sicherstellen". Es ist eindeutig auch ressortübergreifend. Ich beziehe
mich jetzt auf den Schulbau. Es gab in letzter Zeit einen Beschluss,
Public-Private-Partnership-Modelle im Schulbau auszuprobieren. Ich denke, dass
man sich als Stadt und eben auch gerade als Planungsstadtrat nicht von dieser
Philosophie verabschieden darf, dass wir höchste Qualität für unsere
Schulgebäude wollen. Man hat da in den letzten Jahren doch einiges versucht und
es wäre falsch zu sagen, wir werden dieser Aufgabe nicht mehr Herr, wir lagern
das aus und deswegen können wir uns auch um diese Qualitäten nicht mehr kümmern,
die dort in den letzten Jahren erreicht wurden. Das war eindeutig auch wieder
ressortübergreifend.
Ich möchte diesbezüglich einen Beschluss- und
Resolutionsantrag gemeinsam mit meiner Kollegin Susanne Jerusalem und auch mit
den Mandataren Karlheinz Hora und Heinz Vettermann der SPÖ betreffend Schulbau
in Wien einbringen. Der Beschlussantrag lautet:
„Der Wiener Gemeinderat spricht sich dafür aus, dass
bei etwaigen Schulneubauten inklusive PPP-Modellen gemäß Wettbewerbsleitfaden
der Stadt Wien vorgegangen wird, um die planerische Qualität des Schulbaus
sicherzustellen."
Ich bitte aber natürlich auch die anderen Fraktionen
um Unterstützung.
Ein ganz ähnlicher Antrag, es geht aber um ein
anderes Feld, und zwar, wie wir alle wissen, die Stadt verändert sich, die
demographische Entwicklung ist doch allen hier bekannt, auch die
Umstrukturierungen, die im Pflegebereich anstehen.
Es ist also auch in der
Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales - und da auch im ausgegliederten
Unternehmen Krankenanstaltenverbund - wichtig, die Qualitäten, die zur
Jahrhundertwende beispielsweise mit den Arealen in Steinhof geboten wurden,
auch in Zukunft sicherzustellen und eine Qualitätssicherung bezüglich der
Baulichkeiten zu forcieren. Es ist vor allem für kranke und alte Menschen, die
wenig mobil sind, sehr wichtig, in einer gesunden, guten Umgebung leben zu
können. Genauso wichtig ist es aber auch für das Personal, das Pflegepersonal,
geeignete Bedingungen in so einer wirklich schwierigen und belastenden
Tätigkeit vorzufinden.
Ich glaube, die Stadt Wien als
eine reiche Stadt sollte da ja nicht nachgeben und jetzt sagen, schnell,
schnell,
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