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Gemeinderat, 23. Sitzung vom 27.06.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 10 von 99

 

des Informationsertrages, und daher nehme ich sie auch gerne wahr.

 

Zu Ihrer Frage: Die Beantwortung wird Sie vielleicht nicht so ganz freuen, denn sie betrifft das, was in den letzten Jahren passiert ist. Wir haben das ja oft in Wien auch diskutiert, wie die Entwicklung von Einkommen, wie die Entwicklung von Arbeitslosigkeit, wie die Entwicklung von Jugendarbeitslosigkeit im Speziellen durch die gesetzlichen Veränderungen des Jahres 2000 und folgende war und wie die Steigerungen, die es in dieser Zeit gegeben hat, sich natürlich ausgewirkt haben auch auf die Situation von Familien in Wien.

 

Und gerade deshalb, weil wir die Situation kennen, gibt die Politik dieser Stadt die richtigen Antworten. Einerseits mit der Tatsache, dass wir für zum Beispiel die Kinderbetreuungseinrichtungen – das gilt für Kindergärten, Horte und auch die schulische Betreuung – eine soziale Staffelung haben. Das heißt, dass jene, die niedrige Einkommen haben, keine Beiträge zahlen, weder für die Betreuung noch teilweise für das Essen, und dass natürlich auch dieses ganze Paket von Ferienangeboten vieles in sich birgt, was kostenlos ist. Das beginnt bei den unendlich vielen Möglichkeiten, Freizeit in Wien zu verbringen, das beginnt bei den Bädern, wo für die Familienbäder die Infrastruktur entscheidend verbessert wurde und die Angebote kostenlos sind für die Kinder und Familien, und das geht bis zu 42 km Strand in dieser Stadt, über die Grünanlagen, die wir in dieser Stadt haben, bis hin zu Aktionen wie „Rein ins Rathaus!" und viele andere Ferienspielstationen, für die nichts bezahlt werden muss.

 

Und eines sei auch noch dazugesagt: Das große Kulturangebot, das wir in dieser Stadt haben, beginnend bei dem, was am Samstag mit dem Filmfestival auf dem Rathausplatz beginnt, Kultur vom Feinsten zum Nulltarif, wo jeder und jede, die sich vielleicht keine Karte in der Staatsoper oder in anderen Theatern leisten kann, herkommen kann und wochenlang Kultur vom Feinsten konsumieren kann, bis hin zu den diversesten Openair-Kinos, die teilweise auch kostenlos sind. Das ist eine Fülle von Angeboten, die genau dem gerecht wird, was Sie verlangen: Dass Menschen, die wenig Einkommen haben, die sehr genau schauen müssen, wie sie damit auskommen, nicht ausgeschlossen sind. Denn Armut ist ja auch gekennzeichnet dadurch, dass man von bestimmten Aktivitäten ausgeschlossen ist. Da bin ich sehr stolz darauf, dass wir uns das in Wien leisten können.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke schön. – Die 2. Zusatzfrage wird gestellt von GRin Smolik.

 

GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Frau Vizebürgermeisterin!

 

Ich bin ein Fan vom Ferienspiel, stelle aber immer fest, dass die guten Angebote, die interessanten Angebote, vor allem für die älteren Kinder, sehr rasch ausgebucht sind, was schade ist. Aber da sieht man, dass auch die Nachfrage steigt und dass man sich da überlegen könnte, noch mehr anzubieten beziehungsweise parallel noch mehr zu machen.

 

Jetzt ist aber die Situation in den letzten Jahren so, dass durch die schulautonomen Tage es immer mehr dazu kommt, dass das auf eine Woche zusammengelegt wird, und da gibt es sehr wenig Angebote. Natürlich können Kinder nach wie vor den Hort besuchen, aber da ist eigentlich kein Ferienspiel oder etwas in der Art vorhanden in der Stadt, außer die normalen Museen und Sonstiges.

 

Gibt es Überlegungen, hier gerade dann auch im Herbst Angebote im Sinne des Ferienspiels zu machen?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.

 

VBgmin Grete Laska: Also zum einen ist das Thema der schulautonomen Tage eines, das für mich pädagogisch noch nicht ausdiskutiert ist. Bei der Einführung der schulautonomen Tage ist es vor allem darum gegangen, dass die Freigabe bestimmter Tage im Jahr eben schulautonom gemeinsam mit Lehrern, Eltern und Schülern im Schulforum entschieden werden sollte, individuell in den einzelnen Schulen. Das sollte aber jedenfalls nicht dazu führen, dass es hier eine neue Ferienanordnung gibt.

 

Nun wissen wir, wie die Realität in manchen Fällen ausschaut: höchst unterschiedlich, was total unbefriedigend ist. Denn hätte es die schulautonomen Tage schon gegeben während der Zeit, wo meine vier Kinder parallel in der Schule waren, hätten wir wahrscheinlich an den unterschiedlichsten Schulstandorten die unterschiedlichsten freien Tage gehabt, was familienpolitisch ein Schwachsinn ist und vor allem im Hinblick auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Schwachsinn ist.

 

Und was mich besonders ärgert – das sage ich als ehemalige Lehrerin ganz deutlich dazu –: Ein Grund war auch, dass man die Belastung, an einem Tag zum Beispiel unterrichten zu müssen und am Nachmittag eine Konferenz zu haben, beseitigen wollte. Das war ja eines der Argumente für die schulautonomen Tage. Weil es immer geheißen hat, das ist ja eine solche Belastung, sollte hier etwa die Möglichkeit bestehen, den Tag für Schüler autonom freizugeben und in Ruhe die Konferenz abzuhalten. Seit es die schulautonomen Tage gibt, gibt es diese Belastung nicht mehr!

 

Daher sage ich, ich bin der Meinung, wir sollten da alle gemeinsam – Bund, Länder, Elternvertreterinnen und -vertreter – noch einmal genau diskutieren, was da passiert und wie wir es korrigieren können.

 

Und gerade weil es so differenziert ist, ist es äußerst schwierig, Angebote wie das Ferienspiel zu machen, denn es sind keine Ferien. Was wir sehr wohl tun, ist, die Familientage anzubieten, die ja zu den Wochenenden sind, und auch an den schulautonomen Tagen die Betreuung anzubieten. Aber Zusätzliches ist, solange das so differenziert geregelt ist, nicht möglich.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke schön für die Beantwortung dieser Zusatzfrage. Die 3. Zusatzfrage wird von Frau GRin Riha gestellt. Ich bitte darum.

 

GRin Monika Riha (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Es ist begrüßenswert, dass es in Wien zur Unterstützung der Eltern so ein breites Freizeitangebot gibt. Jetzt

 

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