Gemeinderat,
24. Sitzung vom 20.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 82 von 94
tun!) Wo war die FPÖ in Wien, als es darum ging, das
Team-04-Programm umzusetzen? (GR Mag Wolfgang Jung: Wo ist die SPÖ?) - Ich habe
es hier immer gesagt, das können Sie mir glauben, das können Sie nachlesen! Wo
war die FPÖ, als es darum ging, das Team-04-Papier umzusetzen und wir bemerkt
haben, das Gendarmeriemodell passt nicht für Wien, das Dienstzeitmodell passt
nicht für Wien? (GR Mag Wolfgang Jung: Was wollen Sie denn jetzt?) Wo wart ihr?
Ihr habt geschwiegen, habt mitgetan! Wir haben festgestellt und auch öffentlich
gesagt, 95 Prozent der Wachzimmer in Wien sind nicht für die Umsetzung von
Team 04 geeignet. (StR Johann Herzog: Der SPÖ-Innenminister hat sie
zugesperrt!) Trotzdem habt ihr mitgetan! (StR Johann Herzog: Wo wart ihr, als
der Herr Minister die Wachzimmer zugesperrt hat?) Wo wart ihr, als wir festgestellt
haben, auf Grund dieser radikalen Personaleinsparung sind am Abend die
Wachzimmer in Wien personell nicht mehr so ausgestattet, wie es notwendig ist
und die ihr eigenes Wachzimmer behüten, weil sie so wenige Menschen haben? (GR
DDr Eduard Schock: Ihr eigener Innenminister hat das gemacht!) Geschwiegen habt
ihr, nichts habt ihr gesagt! (StR Johann Herzog: Ihr habt nichts gemacht!) Ihr
habt die Glaubwürdigkeit für dieses Thema bei Weitem verloren! (Beifall bei der
SPÖ.)
Wo waren Sie? Gerade Sie, Kollege Jung, haben überall
die Hand gehoben und haben zugestimmt! Sie haben im Nationalrat all diesen
Dingen zugestimmt! Wo waren Sie? Wo waren Sie, als es darum ging, dass die
Zusammenlegung der gesamten Kriminaldienststellen in Wien passierte und wir
gesagt haben, es ist verrückt, wenn wir aus den Bezirken Kriminalbeamte
abziehen und in fünf Zentren zusammenziehen? (GR Mag Wolfgang Jung: Wo war die
SPÖ in den letzten Jahren? Sagen Sie es uns!) Heute wird wieder zurückgeführt,
weil es sinnvoll und zweckmäßig ist, die Kriminalität dort zu bekämpfen, wo die
Kriminalität auch tatsächlich passiert. Es ist ganz einfach so. Wo waren Sie,
als es darum ging, dass man für die neuen Aufnahmen auf einmal das Einkommen
dieser neuen Menschen bei der Polizei um ein Drittel gekürzt hat? Sie haben bei
all diesen Dingen mitgetan und stellen sich heute als Feuerwehrmann hin. Ich
sage, Sie waren die Pyromanen, die damals genau dieses System unterstützt
haben! (GR Mag Wolfgang Jung: Sind Sie
in der Regierung oder wir?)
Ich habe
Ihnen nur gesagt, einen Spiegel vor das Gesicht zu halten, darf nicht schaden.
(GR Mag Wolfgang Jung: Antworten, Antworten!) Ich wollte ihnen das nur dazu
sagen, weil Kollege Ebinger am Anfang gesagt hat: „Sagen wir doch die
Wahrheit!" Ich habe Ihnen jetzt die Wahrheit gesagt. (StR Johann Herzog:
Wie schaut die Wahrheit in eigener Sache aus?) Das ist nachzulesen,
nachzuprüfen, jeder einzelne Satz. (StR
Johann Herzog: Die Wachzimmer sind unter einem sozialdemokratischen
Innenminister geschlossen worden!)
Ich sage Ihnen, und der Herr Bürgermeister hat das
sehr trefflich ausgeführt (StR Johann Herzog: Er hat nur laut geantwortet!),
wir haben, auch nachweisbar, weil hier mitgeteilt, versucht, in der
Anfangsphase mit Herrn Minister Strasser ins Gespräch zu kommen. Wir haben
versucht, mit ihm ins Gespräch zu kommen und haben darum gebeten, unsere
Meinung zu dieser Strukturänderung doch mitzuberücksichtigen. (StR Johann
Herzog: Was war vorher, als es ein sozialdemokratischer Minister war?) Wissen
Sie, was er gesagt hat? Es waren alle sozialdemokratischen Bezirksvorsteher und
Bezirksvorsteher-Stellvertreter damals im Innenministerium. Er hat auf die Uhr
geschaut und hat gesagt: „Der Termin für die Umsetzung ist in drei Tagen.
Liefern Sie mir bis morgen in der Früh um 7.30 Uhr einige Vorschläge. Wenn
sie gescheit sind, werden wir sie vielleicht berücksichtigen." (GR Anton
Mahdalik: War das ein Blauer?) - Von Innenminister Strasser rede ich, nur damit
Sie mitkommen. - Nach zweieinhalb Stunden Versuch, ein inhaltliches Gespräch zu
führen. Es hat nicht funktioniert.
Ich vergesse nie, ich war für die Stadt Wien bei
einer Veranstaltung in der Bundespolizeidirektion und habe dem Herrn Minister
dort gesagt: „Herr Minister, versuchen wir doch, eine Kooperationsebene aufzubauen."
Er hat gesagt: „Grüßen Sie mir den Herrn Bürgermeister, der hat eh eine schöne
Stadt." Das waren seine Aussagen zu diesem Thema. Ich sage hier ganz
ehrlich, ich war sehr froh, als die Frau Ministerin Prokop gekommen ist und die
Möglichkeit bestand, einen Sicherheitspakt zu gestalten, eine Kooperation
herbeizuführen. Es gibt auch jetzt wieder einen Sicherheitspakt mit
Innenminister Platter, den der Herr Bürgermeister hier dargestellt hat. Also
tun wir nicht so, als hätten wir uns nicht bemüht, genau auf dies hinzuweisen.
Ich sage Ihnen auch, warum die Bemühungen damals so
wichtig waren (GR Anton Mahdalik: Weil nichts geschehen ist!) und wo die FPÖ
zugeschaut hat. Wir haben in der Zeit von 2001 bis 2003 in Wien eine
Kriminalitätssteigerung von 44 Prozent gehabt, in Zahlen ausgedrückt von
180 000 auf 257 000. Ihr habt mitgespielt (StR Johann Herzog: Was
heißt, mitgespielt? Haben wir Kriminalität betrieben, oder was?) und heute
wollt ihr so tun, als wäre das uns anzulasten! Sie waren in der Bundesregierung
und haben das mitgeduldet, was hier passiert! (StR Johann Herzog: Was soll der
Vorwurf?) Sie haben keine einzige Initiative gestartet! (GR Dr Wolfgang Ulm:
Sie haben diese Zahlen verschwiegen!) - Nie im Leben, diese Zahlen waren ja öffentlich, Kollege Ulm! (StR Johann
Herzog: Ihr habt bei der Bekämpfung versagt! Ihr habt selbstverständlich die
Kriminalität verleugnet!) Im Übrigen ist der Sicherheitsbarometer, der dann
unter Strasser gewirkt hat, noch unter General Schnabl eingeführt und damals auch
schon geprobt worden. Glauben Sie mir, ich bin jetzt seit 15 Jahren
Sicherheitssprecher, ich kenne relativ viel, was in dieser ganzen Zeit passiert
ist.
Was mir noch wichtig ist, die
Parkraumbewirtschaftung ist ein wichtiger Teil der Entlastung der Wiener
Polizei. Ich bin erst vor 14 Tagen bei einer Veranstaltung der
Parkraumbewirtschaftung gewesen. Im Moment sind über 100 MitarbeiterInnen
der Parkraumbewirtschaftung direkt der Polizei zugeteilt. Insgesamt haben wir
weit über 300 Menschen eingesetzt, die sich genau um das
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