Gemeinderat,
24. Sitzung vom 20.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 93 von 94
Kollege Aigner auch -, dass seit dem Frühjahr mit
dieser BürgerInneninitiative geredet und verhandelt wird, dass die MA 17
eingeschaltet war für einen Dialog und für eine Mediation (StR Johann Herzog:
Mit durchschlagendem Erfolg!), dass mehrere Gespräche mit Bezirksvorsteher Karl
Lacina stattgefunden haben, der sich immer bemüht, wobei man Ihre
Verunglimpfungen nicht hinnehmen muss.
Sie brauchen gar nicht so zu lachen. Es ist
niedergeschrieben, es ist aufgeschrieben, und es gibt Aktenvermerke darüber in
der Bezirksvorstehung, dass keine der Parteien, weder ÖVP noch FPÖ, es jemals
angesprochen hat - so viel zu Ihrem „BürgerInnenvertreter" und „Die Wähler
werden zu Ihnen kommen". Wann haben denn die KollegInnen von Ihren
Parteien in der Bezirksvertretungssitzung irgendwann einmal in diesem Jahr
möglicherweise eine Problematik Dammstraße angesprochen? (GR Christian
Oxonitsch: Nie!) Na, wann war das? (GR Christian Oxonitsch: Schweigen im Walde!)
Habt ihr die Belege? Wann habt ihr in einer Präsidiale gesprochen? Wann habt
ihr in einer Bezirksvertretungssitzung gesprochen? Wann ist das Thema
Dammstraße und Aufstockung jemals von euch auch nur hinterfragt worden? Wann
war das? (Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Null, niemals!
Erst als es dazu gekommen ist, dass die Bürgerinnen
und Bürger gesagt haben, gut, wir marschieren zum Amtshaus - was ihnen
natürlich absolut freisteht -, um die Unterschriften zu überreichen, da sind
die Einschaltungen im „Heute" und sonst noch wo losgegangen: HC Strache
bei der überparteilichen BürgerInneninitiative. (GR Harry Kopietz: Selber bringen sie nichts zusammen! Sie brauchen
eine Bürgerinitiative!) Ihr habt euch draufgesetzt! Ihr habt euch
draufgesetzt auf die Armen, die naiv das Geld genommen haben. (GR Harry Kopietz: Kollege Aigner sitzt zu
nahe bei den Freiheitlichen!) Ich glaube das auch.
Ihr habt euch auf diese BürgerInneninitiative, die
ihre legitimen Rechte vertreten hat - keine Lärmbelästigung, Parkplatzsituation
- draufgesetzt und habt sie vereinnahmt, habt sie in Wirklichkeit missbraucht.
Die Frau Schuster will, wie gesagt, nichts mehr mit euch zu tun haben, rein gar
nichts! (StR Johann Herzog: ... im Stich gelassen! Nicht gekümmert! Außer
Blabla nichts!)
Ich kann es euch auch ankündigen: Nächster Termin ist
der 3. Oktober, es ist bereits mit der BürgerInneninitiative vereinbart,
wieder die Gespräche aufzunehmen, was heißt, aufzunehmen, sie natürlich
weiterzuführen, so wie sie schon geführt wurden (StR Johann Herzog: Ohne
Ergebnis!), und zu einer Einigung zu kommen. Es werden nur die Baubehörden
dabei sein, es wird natürlich der Verein dabei sein, die „ATIB“, und so wird
dann sinnvoll gesprochen werden.
Die BürgerInneninitiative - erkundigt euch, redet mit
ihnen - will nichts mehr mit euch zu tun haben. So schaut die Unterstützung für
die Bürgerinnen und Bürger bei euch aus! (StR Johann Herzog: Schauen wir uns
einmal an, wer was mit wem zu tun haben will! Wer was mit Ihnen zu tun haben
will!) So schaut das aus: Vereinnahmung, Verhetzung, sich darzustellen und
natürlich auch Rechtsradikale in eurem Zug dulden. Natürlich ist auch gesehen
worden, wie ihr ihnen freundlich die Hand schüttelt. (Zwischenruf von StR
Johann Herzog.) Lehnt das nicht ab, sagt nicht, dass es nicht so war, weil es
natürlich gesehen wurde. Das ist ja lächerlich, was ihr da alles verbreitet.
Natürlich hat HC Strache noch vor Ort gesagt, der Bezirksvorsteher nimmt die
Unterschriften nicht an. Alles nicht wahr, die BürgerInneninitiative war natürlich
dort, hat mit ihnen gesprochen, und es ist schon ein nächster Termin
ausgemacht. (StR Johann Herzog: Aber nicht am Demonstrationstag!) So ist das. (Beifall bei der SPÖ. - Zwischenrufe bei der
FPÖ.)
Nur ganz kurz noch zur ÖVP, denn ich kann es mir nicht
verkneifen: Bei uns ist es eben so, bei den Sozialdemokratinnen und
Sozialdemokraten, und ich glaube, darauf können wir mit Recht stolz sein: Bei
uns heißt es nicht Zahn um Zahn. Bei uns heißt es auch nicht: Wenn die anderen
nicht so sind und wenn sie nicht die Kirchen bauen - was übrigens nicht stimmt
-, dann werden wir aber auch nicht die Gebetsräume und die Minarette ...
Was ist denn das für eine Art, bitte? Ist das eine
Art, wie man politisch verantwortlich mit Fragestellungen, die die Menschen
bewegen, umgeht? Ist das wirklich eine Art? Ich kann es nicht fassen, das ist
unverantwortlich! Da darf man kein öffentlicher Mandatar oder Mandatarin sein,
wenn man sich so verhält. Das geht einfach nicht! (Beifall bei der SPÖ und den GRÜNEN. - StR Johann Herzog: Das
beurteilen aber nicht Sie!)
An die KollegInnen von der ÖVP gerichtet: Aufpassen,
dass Sie nicht vom Teppich fallen. (StR Johann Herzog: Nicht Sie beurteilen
das! Gott sei Dank!) Wir reichen euch die Hand, wir machen einen gemeinsamen
Antrag. Ich glaube, das ist an sich schon zuvorkommend von uns, das muss ich
ehrlich sagen nach den Sachen, die passiert sind und die auch in der
Brigittenau passiert sind. Ich finde das in Ordnung, dass man sagt: Okay,
zurück ins Boot, wir machen das jetzt gemeinsam, und wir rufen sozusagen alle
demokratischen Kräfte und alle Kräfte, die sich dem widmen wollen, dazu auf,
gemeinsam diese Sachen sinnvoll zu diskutieren.
Wir sollten auf jeden Fall Sachen, die in
Nachbarschaftskonflikten liegen, wo es um Lärmproblematik geht, wo es um
Parkplätze geht, wo es ums alltägliche Leben geht, trennen von einer Diskussion
über Religion, über Islam, und nicht daraus noch den Terror ableiten. Das ist
unzulässig, und ich bitte Sie wirklich, diesen Weg nicht weiterzubeschreiten.
Denn das ist unverantwortlich den Menschen gegenüber, das wird Ihnen nicht
gerecht, und das löst auch die Probleme nicht, die sie gelöst haben wollen. Das
ist der Punkt: Es löst ihre Probleme nicht. (Beifall bei der SPÖ. - GR Mag Wolfgang Jung: Sie lösen keine Probleme,
Sie schaffen Probleme!)
Die Probleme werden gelöst, indem
man genau hinschaut und sie so identifiziert, wie sie sich darstellen. (GR Mag Wolfgang Jung: Die Probleme haben
Sie geschaffen ...!) Wenn es um Lärmproblematik und Parkplatz geht,
dann ist es unverantwortlich, daraus ein Islamisierungs- ist gleich, weiter in
Ihrer Diktion,
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