Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 120
den es in Wien gibt, und mit der Wohnbeihilfe, die
allen zur Verfügung steht, eingeschlagen. Allein 2007 wurden 10 000
Wohnungen aus Mitteln der Wiener Wohnbauförderung revitalisiert, also hier ist
Qualitätsverbesserung mit sozialer Absicherung. Das ist nämlich auch keine
Selbstverständlichkeit, denn in anderen Städten passiert das leider oft anders.
Diesen Weg wollen wir offensiv weitergehen. Sie wissen, Wien wächst und wir
sind stolz darauf, dass diese Stadt sich so gut entwickelt. Aber das ist gerade
für den Wohnbau eine große Herausforderung und deswegen steigt mit über
600 Millionen EUR der Budgetposten Wohnbauförderung auf einen
Höchstwert mit einem Plus von 15,6 Prozent gegenüber dem
Voranschlag 07. Diese zusätzlichen Mittel werden in Neubauprojekte und in
Stadterweiterungsprojekte, aber auch für nachhaltige Sanierungsmaßnahmen
eingesetzt. Wenn ich nur an die vorbildlichen und umfangreichen
Blocksanierungen im Rahmen der Wiener Stadterneuerung, unter anderem im Bereich
des Westgürtels, denke, dann meine ich, zeigt Wien hier vor, wie der Weg der
Stadterneuerung und der Stadterweiterung gemeinsam und gut abgestimmt
erfolgreich passieren kann. (Beifall bei der SPÖ.)
Und Wien, sehr geehrte Damen und Herren, Wien wäre
nicht Wien und die Lebensqualität in dieser Stadt wäre nicht das, was sie ist,
ohne Kunst und Kultur! Im Gegensatz zu anderen Städten, wo gespart wird,
zugesperrt wird, geht Wien auch hier einen anderen Weg. In Wien sind die
Kulturinvestitionen in den letzten Jahren gestiegen und das Kulturgeschehen so
vielfältig wie nie zuvor. Wien ist eine der führenden Theatermetropolen
Europas. Es gibt allein 140 Museen, die insgesamt über 7,5 Millionen
Besucher und Besucherinnen haben. Das städtische Budget für Kunst und Kultur
ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Im Jahr 2008 stehen dafür über
217 Millionen EUR zur Verfügung. Auch das ist eine deutliche
Steigerung von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wien ist eine führende
Theatermetropole und wird mit diesen möglichen laufenden Investitionen diesen
Ruf noch ausbauen können. Hier gibt es nicht nur Renovierungen und
Qualitätsverbesserungen im baulichen Bereich für traditionsreiche Häuser wie
die Josefstadt und das Volkstheater, sondern es kommen immer neue Dinge hinzu.
Wenn ich allein an das wirklich exzellente Projekt „Museum auf Abruf" hier
ganz in unserer Nähe denke - wer noch nicht dort war, dem kann ich es nur
dringend empfehlen! Das ist vorbildliche Kulturpolitik und damit legen wir mit
diesem Budget wieder die Grundlagen! (Beifall bei der SPÖ.)
Lassen Sie mich, sehr geehrte Damen und Herren, zum
Abschluss kommen und noch auf zwei Gruppen eingehen, die für mich auch ganz
besonders wichtig sind und deren Interessen sich in diesem Budget ebenfalls
niederschlagen.
Wien, sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen, macht
Politik für Frauen! Wir haben die meisten Einrichtungen für Frauen in dieser
Stadt. Wir haben die geringsten Einkommensunterschiede - sie sind uns immer
noch viel zu viel -, aber es ist kein Zufall, dass in Wien im Vergleich zu
allen anderen Bundesländern die geringsten Einkommensunterschiede sind und die
höchste Erwerbsquote ist. In Wien gibt es 24-Stunden-Notrufe für Frauen, in
Wien werden Frauen nicht alleine gelassen und Frauenförderung ist ein
integraler Bestandteil der städtischen Personalpolitik. Deswegen ist es schon
fast eine Selbstverständlichkeit, dass es ein eigenes Kapitel zu Gender
Budgeting auch wieder in diesem Budget gibt. Es ist schon fast ein
Standardkapitel. Sämtliche 189 Ansätze des Budgets werden nach dem Prinzip
der Geschlechtergerechtigkeit durchleuchtet und, meine Herren, oft ist das
Ergebnis oder manchmal ist das Ergebnis auch das, dass es Bereiche gibt, in
denen Männer benachteiligt sind und dann setzen wir auch hier Maßnahmen, zum
Beispiel mit unserem Männergesundheitszentrum oder mit unserem
Männergesundheitstag. Wenn man sieht, dass hier Männer entsprechende
Benachteiligungen haben, setzen wir Maßnahmen. Dieses Kapitel zeigt, dass in
Wien sowohl Gender-Politik, Gender Mainstreaming als auch Frauenförderung, denn
das sind zwei verschiedene Dinge, ernst genommen werden und die schlagen sich
in diesem Budget nieder.
Genauso wie sich niederschlägt, dass wir Politik für
alle Menschen in dieser Stadt machen und dass das friedliche Zusammenleben zwischen
Menschen, die hier geboren sind und denen, die zugewandert sind, ein ganz
wichtiges Anliegen ist, das wir hier auch umsetzen. Über 28 Millionen sind
hier als Ausgaben für die Integrationspolitik vorgesehen, wobei das nur
Integrationspolitik im engeren Sinn ist, denn alles, was in der Schule, in der
Wohnungspolitik, in den Kinderbetreuungseinrichtungen an integrativen Maßnahmen
gesetzt wird, ist natürlich Teil - und das auch gut so im Sinne des
Diversity-Managements - dieser Budgets. Das sind nur ganz explizite Maßnahmen,
wobei der Spracherwerb ganz an der Spitze steht. Hier werden ganz viele auch
sehr innovative Maßnahmen gesetzt und mit diesem Budget auch weiterhin gesetzt
werden. (Beifall bei der SPÖ.)
Sehr geehrte Damen und Herren, ich
denke, dass wir mit diesem Budget eine gute Grundlage für die Arbeit des
nächsten Jahres gelegt haben. Wir schaffen Rahmenbedingungen für eine
wirtschaftlich prosperierende, dynamische Stadt mit sozialer Verantwortung. Wir
setzen Schwerpunkte dort, wo es notwendig ist, um Wien im internationalen
Wettbewerb zu positionieren und um diesen Wettbewerb in der
Wirtschaftsförderung, in der Bildungspolitik, in der Forschungspolitik und in
vielen anderen Bereichen zu gewinnen. Aber all das, liebe Kollegen und
Kolleginnen, wäre nicht möglich, wenn diese Politik nicht auch in die Praxis
umgesetzt wird, jedes einzelne Detail davon. Und das haben wir unseren
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu verdanken, Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen, die mit unglaublich hoher Qualität und ganz hohem Niveau
diese Stadt meistens und sehr oft auch 24 Stunden rund um die Uhr
unterstützen und dafür sorgen, dass die Maßnahmen, die wir setzen, auch
wirklich realisiert werden. Maßnahmen, die immer intensiver werden, immer mehr
Aufgaben, die die Stadt Wien übernimmt und das mit einem gleichbleiben
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