Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 6 von 120
besonders am Herzen liegt. Deswegen gibt es hier in diesem Budget Rekordzahlen, weil wir in dieser Stadt den hohen Standard der sozialen Versorgung und den hohen Standard der Gesundheitsversorgung nicht nur aufrechterhalten, sondern weiter ausbauen.
Warum die Kosten hier so steigen, glaube ich, brauche
ich in dieser Runde nicht genauer zu erläutern. Wir alle kennen die
Entwicklungen: Auf der einen Seite die demographische Entwicklung, auch der
Einsatz der Hightech-Medizin, die immer teurer wird, im wahrsten Sinne des
Wortes, sie wird auf beiden Seiten teuer, weil sie viel erreicht, aber
natürlich auch schwer zu finanzieren ist, und andererseits, dass sich die Zahl
der Sozialhilfeempfänger und –empfängerinnen in den vergangenen Jahren leider
stark erhöht hat. Das haben Sie alle miterlebt! Deswegen gibt es allein im
Gesundheitsbereich ein Rekordplus von 13,28 Prozent, konkret
183 Millionen EUR, die zu den ohnehin schon sehr, sehr hohen
Budgetposten noch draufgelegt werden. Es sind 1,563 Milliarden EUR,
die wir in die Gesundheit, in das tolle Niveau der medizinischen Versorgung
dieser Stadt investieren, die für räumliche und bauliche
Infrastrukturverbesserungen in neue, sehr beeindruckende Projekte verwendet
werden, zum Beispiel zur Dialyseversorgung der Wiener und Wienerinnen, aber
auch für umfassende Projekte zum Ausbau von Kommunikationstechnologien und generell
im Bereich Qualitätssteigerung und -sicherung.
Ein ganz wichtiger Teil fließt in die Wiener
Geriatriereform, ein wirklich ganz wichtiges Projekt, ein Paradigmenwechsel hin
zu kleinen, dezentralen Einheiten in den Bezirken. Wien wird bis 2015 mehr als
350 Millionen EUR in die Errichtung neuer Wohn- und
Pflegeeinrichtungen investieren, die auf eine einzigartige Art und Weise
höchste medizinische Versorgung mit wohnlicher, komfortabler, humaner
Atmosphäre für die Bewohner und Bewohnerinnen vereint und ich denke, das ist
eines der wichtigsten Projekte, das sich in diesem Budget widerspiegelt und
niederschlägt.
Auch die Zahl der Plätze in den Tageszentren wird
verdoppelt und die mobile Pflege und Betreuung ausgebaut werden, das heißt, wir
erneuern und erweitern die Wiener Pflegelandschaft komplett und setzen hier
Standards.
Das Sozialbudget - ich erwähnte schon, die Zahl der
Sozialhilfebezieher und -bezieherinnen steigt - wird ebenfalls beträchtlich
erhöht. Dieser Mehraufwand ist einerseits notwendig, weil eben die Ausgaben für
die Sozialhilfe steigen, andererseits aber auch auf Grund klarer politischer
Beschlüsse und einer klaren politischen Meinungsbildung. So wurde ja jetzt
schon beschlossen, die Sozialhilfe mit Jänner 2008 entsprechend zu erhöhen,
um hier die Wienerinnen und Wiener, die unsere Hilfe am dringendsten brauchen,
auch entsprechend zu unterstützen. Es wurde aber auch der Mobilpass
beschlossen, eine ganz wichtige Maßnahme, um die Mobilität der sozial Schwachen
zu unterstützen. Der Fonds Soziales Wien hat eine Vielzahl von Projekten, die
sich in der Erhöhung seines Budgets von 520 Millionen EUR auf
556 Millionen EUR niederschlagen.
Ziel, sehr geehrte Damen und Herren, all dieser
Maßnahmen ist die Steigerung der Lebensqualität der Wienerinnen und Wiener.
Dass wir hier schon ganz oben sind, zeigen uns internationale Studien, zeigt
uns aber auch die Beliebtheit Wiens als Tourismusmagnet und als
Kongressstandort. Auch hier werden wir uns aber nicht zurücklehnen, sondern
werden weiter arbeiten. Wir investieren gezielt in die Bereiche, die für die
Lebensqualität entscheidend sind:
Erstes Beispiel Daseinsvorsorge. Daseinsvorsorge ist
nicht nur eine ganz wesentliche Voraussetzung für das Funktionieren der Stadt
für die Menschen, die hier leben, sondern ist auch ein ganz wichtiger
Wettbewerbsvorteil im Wettbewerb der Städte, im internationalen Wettbewerb um
Wirtschaftsansiedlungen. Hier haben wir ein Topniveau erreicht. Die Ausgaben
für die Daseinsvorsorge ohne den U-Bahn-Bau erreichen einen neuen Spitzenwert:
Mit 524 Millionen sind es um 40 Millionen mehr, ein Plus von über
8 Prozent, und das wird vor allem für die Umwelt, für die
Abwasserbeseitigung mit plus 10 Prozent und die Müllbeseitigung mit über
9 Prozent investiert. Hier wollen wir das hohe Service und das tolle
Umweltschutzniveau dieser Stadt Wien auch weiter garantieren.
Die U-Bahn als Investition kommt mit
260 Millionen EUR noch dazu. Sie wissen ja, dass wir uns mit dem Bund
einigen konnten, dass der weitere Ausbau mit über 1,85 Milliarden EUR
erfolgen wird und wieder im Verhältnis 50 zu 50 mit dem Bund geteilt wird. Das
ist der nächste Schritt in der exzellenten Versorgung mit öffentlichen
Verkehrsmitteln in dieser Stadt. (Beifall bei der SPÖ.)
Auch den Bezirken, sehr geehrte Damen und Herren, mit
ihren vielfältigen Aufgaben steht mit diesem Budget wieder mehr Geld zur
Verfügung. Entsprechend der Bezirksmittelverordnung, die im Übrigen gemeinsam
beschlossen wurde - die Regeln, nach denen die Verteilung dieses Geldes
erfolgt, sind gemeinsam beschlossen worden -, hängen ja die Einnahmen des
Bezirks, übrigens ganz genauso wie die Einnahmen auch des Landes und der Stadt
Wien, von der Entwicklung bestimmter Steuereinnahmen ab und das ergibt auch
heuer wieder, wie auch im vergangenen Jahr, eine Erhöhung diesmal von über
2 Millionen. Darüber hinaus denke ich, dass die Basis für eine
grundsätzliche Diskussion über die Aufgaben und Finanzierung der Bezirke in der
Zukunft gelegt ist. Die entsprechende Studie zur Evaluierung ist schon in
Auftrag gegeben und ich denke, dass damit eine gute, sachliche Basis gelegt
sein wird, um über die zukünftigen Aufgaben und dann natürlich auch die
Finanzierung entsprechend zu diskutieren.
Ein zusätzliches Beispiel zur
Daseinsvorsorge, das für die Wienerinnen und Wiener unglaublich wichtig ist,
ist die Wohnbauförderung, denn wir wissen alle, Lebensqualität hängt
unglaublich eng mit der Wohnzufriedenheit zusammen. Hier hat Wien einen sehr
erfolgreichen Weg mit der Förderung der Errichtung von 6 000 neuen
Wohnungen, mit dem hohen Anteil an Gemeindewohnungen,
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