Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 120
Bereich der Geschäftsgruppe Finanzen und Wirtschaft komme, möchte ich doch auf einige wenige Wortmeldungen meiner Vorredner eingehen, weil ich ganz einfach glaube, dass es sehr wichtig ist, dass man dazu, wenngleich auch kurz, Stellung nimmt.
Ganz besonders ist es mir ein Anliegen, auf eine
Wortmeldung aus der Generaldebatte einzugehen, nämlich eine Wortmeldung des
Herrn Klubobmanns Dr Tschirf. (GR Dr Matthias Tschirf: Das ist aber schön!) Dr
Tschirf hat sich in seiner Wortmeldung sehr über die boomende Wirtschaft
gefreut (GR Dr Matthias Tschirf: Ja, das ist gut!) - diese Freude teile ich -
und hat darauf hingewiesen, dass die gute Wirtschaftspolitik der
Bundesregierung in den letzten Jahren dafür verantwortlich war. (GR Dkfm Dr Fritz
Aichinger: Dank der Steuerreform, Herr Kollege!) Der Kollege Aichinger - du
hast dich schon auf das Stichwort gemeldet - hat das Ganze noch ergänzt: dank
der hervorragenden Steuerreform. Sie haben sich also bei Molterer und
Bartenstein bedankt. (GR Dkfm Dr Fritz Aichinger: Das können Sie auch! - GR Dr
Matthias Tschirf. Das sollten wir ins Protokoll aufnehmen!)
Was jetzt ganz wichtig ist, ist, dass du dich, lieber
Matthias, auch noch darüber beschwert hast, dass es im Wiener Budget viel zu
wenig Impulse in Richtung Investitionen gäbe. (GR Dr Matthias Tschirf:
Richtig!) Gleichzeitig bedankst du dich bei Bartenstein und Molterer. Die
beiden waren es, die beispielsweise den Investitionsfreibetrag abgeschafft
haben. Nach 60 Jahren haben sie den Investitionsfreibetrag auf Bundesebene
abgeschafft. Das sind Impulse für Investitionen, die Klein- und Mittelbetriebe
brauchen. Die hat die ÖVP unter Führung von Molterer und Bartenstein, Schüssel
nicht zu vergessen, abgeschafft. So schaut die Förderung der Klein- und
Mittelbetriebe und das Rückgrat der österreichischen und der Wiener Wirtschaft
seitens der ÖVP aus! Wir setzen hier ganz andere Maßnahmen, die ich noch
dementsprechend erklären werde. (Beifall bei der SPÖ.)
Aber es ist beruhigend, dass zumindest in Teilen der
ÖVP schon ein Umdenken stattfindet. Denn wenn wir über die Klein- und
Mittelbetriebe reden, dann wissen wir alle, wir sprechen auch über die
Nahversorgung. Und wenn wir über die Nahversorgung sprechen, dann wissen wir,
ganz wichtige Nahversorger für uns alle sind beispielsweise die Trafikanten.
Was machen die Trafikanten in ganz Österreich jetzt?
Ich möchte dazusagen, ganz klar mehrheitlich dominiert von der ÖVP, gibt es den
Fachverband in der Bundeswirtschaftskammer. In allen Trafiken, das werden schon
einige gesehen haben, hängt ein Plakat, auf dem steht: „Molterer sieht tatenlos
zu, wie die Existenz der Trafikanten zerstört wird. Das ist der Tod Ihrer
Nahversorgung!" Das schicken die ÖVP-Trafikanten aus. So schaut die
Unterstützung des Herrn Molterer für die Klein- und Mittelbetriebe und für die
Nahversorgungsbetriebe aus! Das brauchen wir nicht! Die Folge davon ist, das
hängt auch überall: „Wir streiken am 26.11.2007 - die Trafikanten."
Meine sehr geehrten Damen und Herren, jetzt aber zu
den Punkten des Budgetvoranschlags, wo Sie erkennen werden, dass es hier
hervorragende Maßnahmen für die Klein- und Mittelbetriebe, für das Rückgrat der
Wiener Wirtschaft, gibt.
Lassen Sie mich aber vorab noch einen weiteren Punkt
betonen, den ich wirklich essenziell für die Erstellung des Budgetvoranschlags
halte. Es wurde heute schon mehrfach betont, auch von Oppositionsrednerinnen
und -rednern. Ich möchte der Frau Vizebürgermeisterin und Finanzstadträtin Mag
Renate Brauner wirklich meinen herzlichen Dank für ihr erfolgreiches
Verhandlungsgeschick und für das erfolgreiche Verhandlungsergebnis beim
Finanzausgleich aussprechen. Sie hat mit ihrer professionellen und
ausgezeichneten Verhandlungstaktik einen hervorragenden Erfolg für Wien
erzielen können! Es ist ihr gelungen, zusätzliche Mittel für Wien und das
Wiener Budget zu lukrieren! (Beifall bei der SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, gleichzeitig
betone ich natürlich auch, dass dieses gute Verhandlungsergebnis, und auch das wurde
schon gesagt, uns nicht von einer Budgetdisziplin entbindet. Wir wissen, es
sind 10,4 Milliarden EUR Einnahmen und Ausgaben von
10,5 Milliarden EUR geplant. Das Defizit liegt mit
137,66 Millionen EUR quasi auf Vorjahresniveau. Der Schuldenstand
wird verringert, auch wenn der Kollege Aichinger sich darüber beklagt, dass das
zu wenig ist. Darüber kann man immer wieder diskutieren, nur sollte man dann
schon auch diskutieren, was man denn einsparen und wo man weniger Prioritäten
setzen sollte oder nicht.
Das sind alles Zahlen und Fakten, die generell
beeindrucken. Noch mehr, meiner Meinung nach, beeindruckt dieses Paket jedoch,
wenn man sieht, wie sich diese Zahlen und Fakten in Lebensqualität, in
Wohlstand und auch in das Glück für die Menschen in unserer Stadt verwandeln,
wenn man sieht, wie sie die Grundlage dafür bilden, dass die Menschen, die in
Wien leben, dadurch auch selbstbestimmt und gut leben können. Hier möchte ich
natürlich auch einige Beispiele dafür bringen. (GR Dipl-Ing Martin Margulies: Wie
alle glücklich sind!) - Ich weiß schon, Martin, natürlich ist es die Aufgabe
der Opposition zu kritisieren, aber genauso ist es auch die Aufgabe, denke ich,
von den Vertretern der Regierungsfraktion, hier zu zeigen, was tatsächlich mit
den Mitteln passiert. Es wurde schon von Klubobmann Oxonitsch darauf
hingewiesen, wenn dieses Weiterwurschteln und was Sie sonst noch an Ausdrücken
gebracht haben, für die Finanzpolitik der Stadt Wien bedeutet, dass wir
weiterhin so erfolgreich sind, nämlich in allen Bewertungen im Spitzenfeld zu
finden sind, dann lassen wir uns diese Kritik auch weiterhin gerne gefallen.
Wien investiert in die
Wirtschaftsförderung und Wien investiert in den Arbeitsmarkt. Wien setzt mit
einer Erhöhung der Wirtschaftsförderung von 11,42 Prozent auf insgesamt
rund 165 Millionen EUR deutliche Akzente für wirtschaftliche Dynamik
und hier gerade für neue Technologien und auch für kreative Industrien. Wien
setzt damit weiterhin einen Schwerpunkt in der Förderung für
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