Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 120
Klein- und Mittelbetriebe und für Ein-Personen-Unternehmen, die man bitte nicht vergessen soll, die, und das wurde heute schon oft betont, das Rückgrat der Wiener Wirtschaft bilden und auch dafür sorgen, dass es so viele Arbeitsplätze in Wien gibt und dass die Arbeitslosigkeit in Wien in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen ist.
Zu der Kritik an der Wiener Wirtschaftsförderung kann
ich schon sagen, dass in den letzten Jahren, im Übrigen eigentlich gemeinsam
mit der Interessensvertretung, gemeinsam mit der Wirtschaftskammer, mit Frau
Präsidentin Jank, diese Förderungen beschlossen wurden und dass wir auch
beschlossen haben, uns genau anzusehen, wo es wirklich sinnvoll ist zu fördern,
wo Förderung tatsächlich notwendig ist. Genau dieses Konzept ist in den letzten
Jahren wirklich aufgegangen, denn wenn man sich ansieht, wie viele
Investitionen mit diesen Förderungen ausgelöst wurden, so kann sich das
durchaus sehen lassen.
Wien investiert in die Bauwirtschaft bei
nachfragewirksamen Ausgaben 1,576 Milliarden EUR in das
Baunebengewerbe. Auch hier haben wir natürlich wiederum eine Förderung für die
Wirtschaft, für die Klein- und Mittelbetriebe, und eine Förderung für
Arbeitsplätze und vor allem auch für Ausbildungsplätze.
Wien investiert auch und besonders in die Jugend. Wir
fördern im Ausbildungsjahr 2007/2008 die Lehrlingsausbildung mit
12,4 Millionen EUR. Mehr als 4 000 junge Wienerinnen und
Wiener bekommen dadurch die Chance eines Platzes in einem der
Ausbildungslehrgänge beziehungsweise einer Lehrlingsstiftung zur Ausbildung.
Lehrlinge sind, und das wissen wir alle, unsere Facharbeitskräfte von morgen.
Wien gibt ihnen jedes Jahr und immer mehr eine gute Chance und damit auch der
Wirtschaft hervorragende Unterstützung. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, Wien investiert
in Mobilität. Insgesamt 1,85 Milliarden EUR werden Stadt und Bund in
die vierte Ausbaustufe der Wiener U-Bahn investieren. Das bedeutet nicht nur
rund 14 km mehr U-Bahn in Wien, das bedeutet auch mehr Lebensqualität,
mehr Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Nahversorgung, Naherholung und so
weiter. Wien investiert in die Logistik. Um das Wachstum beispielsweise des
Wiener Hafens weiter zu stärken, investiert die Stadt Wien bis Ende 2009
mehr als 150 Millionen EUR in die Erweiterung und in die
Modernisierung des Hafens und seiner Infrastruktur. Hier ist es das Ziel der
Stadt, den Wiener Hafen damit zu einer der modernsten und leistungsstärksten
Logistikdrehscheiben in Mittel- und Südosteuropa zu entwickeln und zu
etablieren.
Wien, auch das ist ein ganz wichtiger Punkt,
investiert in die Jungunternehmerinnen und in die Jungunternehmer. Wien ist das
Bundesland mit der höchsten Zahl an Unternehmungsgründungen. So schlecht kann
also die Unterstützung und die Förderung nicht sein, wie Sie immer betonen.
Allein 2006 waren es über 8 000 Neugründungen, die es in Wien gegeben
hat. Der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds hat die Jungunternehmerförderung und
den Gründungsbonus für die Jungunternehmerinnen und die Jungunternehmer bis
31. Dezember 2010 verlängert. Mit der Jungunternehmerförderung unterstützen
wir die Neugründungen beziehungsweise auch Übernahmen von Kleinbetrieben in
Wien. Das ist ein ganz wichtiger Bereich. Der Gründungsbonus stärkt vor dem
Schritt in die Selbstständigkeit die Eigenkapitalbildung - das ist eine
Botschaft an den Kollegen Stark - von GründerInnen und JungunternehmerInnen.
Hier wissen wir auch, dass das ganz wichtige Impulse bringt.
Wir wissen, die Wirtschaft hat viele Gesichter. Wien
gibt jedem einzelnen Gesicht, das sich selbstständig machen will, dadurch auch
eine Chance.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen Sie mich
an dieser Stelle auch die Gelegenheit nützen, mich bei den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds und natürlich auch aller
anderen Einrichtungen der Stadt Wien, die die Selbstständigen, die die Klein-
und Mittelbetriebe fördern, beraten und unterstützen, bedanken. Herzliches
Dankeschön! (Beifall bei der SPÖ.)
Wir wissen, dass diese Arbeit unschätzbar wichtig ist,
nicht nur für jene, die sich selbstständig machen, sondern auch für jene, die
durch die Wiener Betriebe einen Arbeits- und einen Ausbildungsplatz bekommen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich möchte ganz
zum Schluss noch einen wichtigen Punkt anmerken und betonen, dass das auch ein
ganz wichtiger Bereich einer erfolgreichen Wirtschaftspolitik der Stadt ist.
Lassen sie mich zu einem Eckpfeiler der Wiener Wirtschaftspolitik kommen,
nämlich der Wien Holding. Die Leistungsbilanz der Wien Holding überzeugt und
ist der Beweis dafür, dass die Entscheidung der Stadt Wien richtig war, die
Wien Holding neu zu strukturieren, erfolgreich weiterzuführen, auszubauen und
zu stärken. Ich erinnere daran, was es damals für Diskussionen und für
Kritikpunkte gegeben hat. All diese wurden eines Besseren belehrt. Mittlerweile
vereint nämlich die Wien Holding unter ihrem Konzern rund 70 verschiedene
Unternehmen. Der Konzern agiert neben dem Kulturbereich auch noch in dem
Bereich Immobilien, Logistik und Mobilität, Medien und Bildung sowie im
Umweltbereich. Kaum ein anderer Konzern deckt mit seinen Unternehmungen derart
viele Bereiche ab. Sowohl der gelungene Mix aus gewinnbringenden
Wirtschaftsunternehmen und Unternehmen mit gemeinwirtschaftlichen Aufgaben als
auch die Strategie der Partnerschaft mit privaten Investoren haben sich
hervorragend bewährt.
Im Jahr 2006 hat die Wien Holding Umsatzerlöse in der
Höhe von rund 310 Millionen EUR erwirtschaftet und den
Konzernbilanzgewinn nahezu verdoppelt. Auch die Umwegrentabilität ist enorm.
Alle Unternehmen im Konzern tragen laut WIFO-Studie zur gesamtösterreichischen
Wertschöpfung rund 970 Millionen EUR bei und sichern, und das ist,
glaube ich, ein ganz wichtiger Aspekt, rund 15 000 Jobs
österreichweit und allein in Wien 8 600 Arbeitsplätze.
Die Wien Holding steht für
zukunftsorientierte, nachhaltige Projekte, die den Wirtschaftsstandort sichern,
das
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