Gemeinderat,
26. Sitzung vom 19.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 106 von 120
Kinderbetreuungseinrichtungen, Förderung von weiblichem Unternehmertum, Förderung von Frauen in Spitzenpositionen, Durchführung entsprechender Maßnahmen zur verbesserten sozialen und gesellschaftlichen Absicherung von Frauen, Maßnahmenpläne zur Schließung der Einkommensschere, Koordination der Maßnahmen und entsprechende Pläne zur Bekämpfung von Gewalt und Kontrolle und Evaluierung des Gender Budgetings in den einzelnen Geschäftsgruppen. In weiterer Folge möge dann diese Stabsstelle den zuständigen Gremien des Gemeinderats einen jährlichen Bericht mit den Ergebnissen vorlegen.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt. (Beifall bei der ÖVP.)
Jetzt habe ich noch einen Antrag zum Schutz für Frauen,
die von Gewalt betroffen sind. Laut dem österreichischen Gewaltbericht sind um
die 300 000 Frauen Opfer von häuslicher Gewalt. Jede fünfte bis
zehnte in einer Beziehung lebende Frau ist von Gewalt betroffen. Meine
Kolleginnen Sirvan Ekici, Monika Riha und ich bringen einen Beschluss- und
Resolutionsantrag betreffend die Erarbeitung eines Aktionsprogrammes zur
Bekämpfung von häuslicher Gewalt in Wien ein. Es gibt zwar viele
Einzelmaßnahmen wie Frauennotruf et cetera, die sehr wirkungsvoll sind und die
in den letzten Jahren gesetzt worden sind. Aber wir finden, es ist verabsäumt
worden, die vielen wichtigen Maßnahmen von öffentlichen Institutionen und
privaten Institutionen zur Bekämpfung dieser häuslichen Gewalt in einen
gemeinsamen Aktionsplan zusammenzufassen.
Die amtsführende Stadträtin wird ersucht, in
Absprache mit den anderen Geschäftsstellen und Gruppen der Stadt Wien den
zuständigen Stellen des Bundes und anderen verantwortlichen Institutionen so
einen umfassenden Wiener Aktionsplan zu erarbeiten.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt. (Beifall bei der ÖVP.)
Das Ressort hat einfach sehr viele Bereich, so komme
ich jetzt zum Bereich der Wiener Märkte. Es freut mich, dass das Budget im
Vergleich zum Voranschlag 2007 um 3,4 Millionen EUR erhöht wurde, im
Vergleich zum Rechnungsabschluss allerdings nur um 1,2 Millionen EUR.
Ein bisschen weniger freut mich schon, dass das Budget jedes Jahr deutlich
überschritten wurde. Ich traue mich angesichts des noch immer traurigen Zustandes
der Wiener Märkte und der Fülle an umzusetzenden Themen zu prognostizieren,
dass es wieder überschritten werden wird. Um diesem Fass ohne Boden vielleicht
einmal einen Boden zu geben, werde ich nicht müde, die Erstellung eines
Marktkonzeptes mittels Resolutionsantrag wieder einmal zu fordern.
Und hier stelle ich mir vor, dass das Konzept
folgende Punkte umfassen soll: Richtzahlen für die prozentuelle Aufteilung von
Marktflächen zwischen Gastronomieständen und klassischen Marktständen, einen
organisatorisch und zeitlich detaillierten Maßnahmenkatalog für die bauliche
und gestalterische Attraktivierung von Märkten und einen umfassenden
Finanzierungsplan zur Umsetzung der vorgesehenen baulichen und gestalterischen
Unternehmungen.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt. (Beifall bei der ÖVP.)
Ich gehe über zu einem Antrag betreffend Schaffung
eines einheitlichen kommunalen Ordnungsdienstes. In den letzten Monaten hat die
Stadt Wien damit begonnen, neben den bestehen Ordnungsdiensten für den Verkehr
neue Ordnungsgruppen zu schaffen, wie zum Beispiel die „Waste Watcher“. Um nun
eine entsprechende Einheitlichkeit und mögliche organisatorisch-administrative
Synergieeffekte zu erzielen, erscheint es sinnvoll, diese vielen verschiedenen
Ordnungsdienste zu einem einzigen kommunalen Ordnungs- und Wachdienst
zusammenzufassen.
Der Bürgermeister wird ersucht, in Absprache mit der
amtsführenden Stadträtin die verschiedenen bestehenden städtischen
Ordnungsdienste in einen einzigen kommunalen Ordnungs- und Wachdienst
zusammenzufassen und diesem die gesamte Kontrolle für die Einhaltung der
städtischen Verordnungen und Gesetze zu übertragen.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt. (Beifall bei der ÖVP.)
Und weil diese Geschäftsgruppe ja auch
Konsumentenschutz beinhaltet, habe ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen Sirvan
Ekici und Monika Riha zwei Anträge im Bezug auf Konsumentenschutz einzubringen.
Der eine betrifft die Schwerpunktsetzung auf neue Produkte im Rahmen des Konsumentenschutzes.
Die technischen Entwicklungen und das immer größer werdende Spektrum an
Produkten haben erhebliche Auswirkungen auf das Kaufverhalten der Konsumenten.
Besonders Jugendliche werden von diesen Entwicklungen angesprochen, also zum
Beispiel Mobiltelephonie oder Internet, Multimediageräte. Es ist durch diese
verschiedenen Maßnahmen und das Übermaß und die falsche Aufbereitung an
Informationen auch zu Fehlentwicklungen gekommen, die mit dem Kauf von
Produkten verbunden sind. Es sind einzelne Käufer, vor allem Jugendliche,
teilweise zu erheblichem Schaden gekommen und wurden mit unangebrachten
Zusatzbelastungen konfrontiert. Die Konsumentenschutzpolitik der Stadt Wien und
die von ihr gesetzten Maßnahmen haben eher noch die klassisch etablierten Themenbereiche
zum Inhalt. Die neuen Aspekte und Produkte sind noch eher ausgeblendet. Daher
bringen wir folgenden Beschlussantrag ein:
„Die amtsführende Stadträtin wird ersucht, im Rahmen
der eigenen Konsumentenschutzaktivitäten einen stärkeren Schwerpunkt auf neue
Produkte und damit verbundene Risiken zu legen. Im Rahmen dieser
Schwerpunktsetzung auf neue Produkte möge sie vor allem Jugendliche über die
damit verbundenen Risiken bedarfs- und zielgruppengerecht informieren und diese
dadurch beim Kaufprozess bestmöglich unterstützen.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt.“ (Beifall bei der ÖVP.)
Und in diesem Sinne gibt es da
einen zweiten und hiermit auch meinen letzten Antrag bezüglich
Konsumentenschutz. Es geht um die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für
Konsumentenschutz bei der Stadt Wien.
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