Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 112
durchaus in verschiedensten Medien immer wieder so kleine Ankündigungen, und da steht dann drinnen, zum Beispiel in „Unser Wien", kann man nachlesen „Anmelden für Ökoparzelle, selbst Gemüsekultivierung, ernten, die MA 49 macht es mit ihren Ökoparzellen möglich. Die 80 m² großen Flächen in Eßling, Lobau, werden mit biologischen Gemüsesamen bestellt", und so weiter.
Dann gibt es eine Internetadresse, da kann man sich
anmelden. Dann schaut man nach auf der Internetadresse, da steht „Ökoparzellen
der Stadt Wien, Gemüse selber ernten und kultivieren. Ein Fleckerl Erde ganz
für sich persönlich." Ist ja irgendwie ein netter Zug. Das Problem ist
nur, das Fleckerl gibt es nur für ein Jahr, dann ist es vorbei mit dem
Fleckerl, weil dann kommt entweder ein Kieswerk oder das
Landwirtschaftsministerium oder wer auch immer, und dann, wenn der Vertrag
nicht wieder auf ein Jahr verlängert wird, dann ist es vorbei.
Unsere Forderung: Endlich einmal längere Verträge mit
dem Ministerium auszuhandeln, schließlich ist ja die SPÖ auch in der
Bundesregierung, oder haben wir das vergessen. (Zuruf von GRin Sonja Kato.) Du
bist eh später dran, entschuldige, Frau Kollegin, ganz kurz.
Also noch einmal, auf ein Jahr und eigentlich kaum
eine Absicherung. Das haben die BürgerInnen nicht so gern, wenn es in
Wirklichkeit langfristig keine Absicherung gibt. Aber wie gesagt, ein Fleckerl
für sich ganz persönlich, also das klingt ja fast poetisch, aber halt wie
gesagt, nur für ein Jahr, und dann ist nichts.
Dann komme ich noch zu einer Kleinigkeit, auch eine
interessante Sache im „profil“: Das Palais Schlaff. War ja interessant,
immerhin, schöne Gegend, Salmannsdorfer Höhe, wenn ich mich nicht täusche.
Also, wie gesagt, Palais Schlaff, ehemalige Postvilla, schwierig, schwierig,
nicht restituiert worden. Wie schaut es aus? Die Firma ist, wie es so schön
heißt, die MS-Privatstiftung, also die Martin Schlaff-Privatstiftung, und sie
hat ein Bauvorhaben am 20. April dieses Jahres in der
Magistratsabteilung 22 eingereicht. Das „profil“ bezeichnet es als
Expressbescheid, acht Wochen dauert es und schon ist der Bescheid da, und schon
darf man eine Garage mit 22 Stellplätzen, anderswo steht wieder
einmal 14 Stellplätze, in ein Epk hineinnageln. Das geht schon, ganz einfach,
laut „profil“.
Und dann aber, interessanterweise, kommt das: Nach
acht Wochen - das bringt nicht einmal die ASFINAG zusammen, so einen schnellen
Bescheid -, und weiters schreibt der Redakteur vom „profil“ dann: „Die Stadt hat
offenbar nichts dagegen einzuwenden, Ingrid Luttenberger, Sprecherin von
SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl verweist, vom ‚profil’ darauf angesprochen, auf
SPÖ-Umweltstadträtin Sima."
Nun gut, interessant, sie ist zuständig, keine Frage.
Deren Sprecherin Anita Voraberger wiederum verweist auf die zuständige
MA 22. Dort heißt es lapidar: „Das Bauvorhaben wurde sowohl von uns als
auch von der weisungsfreien Umweltanwältin streng geprüft. Wir haben uns an
geltendes Recht gehalten." Das wird sicher stimmen, aber dass am Schluss,
für so ein hurtiges Unternehmen, die Umweltanwältin, die ja weisungsfrei ist
und hier eigentlich gar nicht mit der Stadt Wien unbedingt unmittelbar was zu
tun hat, sozusagen herangezogen wird, dass eigentlich sie es war, die es genehmigt
hat, finde ich eine interessante Geschichte. Vielleicht sollte Herr Schlaff mit
samt seiner Privatstiftung in Zukunft, wenn er gern ein schönes Fleckerl will,
halt gleich bei der Umweltanwältin einreichen. Vielleicht geht es dann nicht so
schnell, aber trotz alledem denke ich mir, das ist ja in Wirklichkeit ein
Sittenbild.
Nächster Punkt, auch eine interessante Geschichte: Es
gibt immer so schöne Weihnachtsschmankerl, und Weihnachten ist ja nicht mehr so
weit. Also gibt es wieder einmal den berühmten Weihnachtssack. Der
Weihnachtssack, die große und die kleine Version beim Billa, 3 EUR der
kleine Sack, der größere Sack 4 EUR. Nun, wunderbar, das kann man
natürlich aufheben für das nächste Jahr. Das machen die Wenigsten, denn
nächstes Jahr kauft man sich wieder einen neuen, das hebt kein Mensch auf so
lange. Aber egal, eine gute Geschichte, eine Erfolgsgeschichte, und die StRin
Ulli Sima hat es erfunden.
Schaut man ein bisschen nach, wie das mit den
Weihnachtssäcken ist, da kommt man doch glatt drauf, dass vor ein paar Jahren
eine andere Umweltstadträtin, nämlich die Vorgängerin, die Frau Kossina, auch
den Weihnachtssack erfunden hat. Wenn man noch länger recherchiert, kommt man
drauf, dass der Herr Svihalek auch einen Weihnachtssack erfunden hat, und sein
Vorgänger, der Herr Bürgermeister? Vielleicht hat er auch einen Weihnachtssack
erfunden.
Faktum ist, und das ist interessant: Der
Weihnachtssack der Frau Kollegin Kossina, da geht es darum, das war der
Licht-ins-Dunkel-Weihnachtssack, und zwar diesmal nicht mit Billa, sondern mit
Spar. Also, was kommt unter dem Strich heraus? Diesmal nicht mit Spar, sondern
diesmal mit Billa. Weil, wie wir hier alle wissen, ist ja Billa eine
österreichische Firma, oder? Auf jeden Fall, super war der Weihnachtssack, eine
Erfolgsgeschichte. So steht es zumindest in der Rathauskorrespondenz.
Gehen wir weiter, schauen wir uns die Geschichte
weiter an. Wie geht es weiter mit der Information, mit der Auskunft, das ist ja
auch eine interessante Sache. Es gibt ja das UIG, und nach dem UIG, dem
Umweltinformationsgesetz, kann man sich um Auskunft bemühen, und dann bekommt
man vielleicht eine Auskunft.
Also, wieder eine kleine
Geschichte dazu: In der MA 45 ist man zuständig für die Renaturierung des
Wienflusses. Nun, was passiert da? Man zäumt das Pferd vom Schwanz auf. Macht
ja nichts, ist immerhin besser als gar nichts. Also wird renaturiert von der
Mündung bis zum Blumenthal, bis zur ehemaligen Kläranlage. Eine wirklich gute
Geschichte, keine Frage. Es gibt einen Monitoring Bericht vom Vorjahr. Dann
will man sich den Monitoring Bericht heuer anschauen und zwar den vom 2006er
Jahr, und das zieht sich. Das zieht sich, er kommt nicht und kommt nicht. So,
dann gibt es im Sommer eine Zusammenfassung. Ich frage im
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular