Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 10 von 112
Rathaus): Die tatsächliche Berichtigung zur
tatsächlichen Berichtigung ist: Interessant war, dass Kollege Valentin eine
Himmelsrichtung vergessen hat, und zwar den Nordosten Wiens, da schaut die
Sache nämlich ganz anders aus. Es stimmt, über den Westen Wiens hat es eine
große Reduktion gegeben. Über den Nordosten, da würde ich Kollegen Valentin gerne einmal bitten, mit mir gemeinsam
in ein Lokal unserer Wahl zu gehen, vielleicht in Eßling oder Groß Enzersdorf
und dann einmal zu schauen, ob das stimmt mit der Nachtflugregelung, oder ob
dort nicht in Wirklichkeit, im Jahr 2005 nächtens, wie wir auch im
Dialogforum lesen können, 3 400 Landungen stattgefunden haben. Danke
schön. (Beifall bei den GRÜNEN – GR Erich Valentin: Ich nehme die Einladung
gerne an!)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zum
Wort gemeldet, um die Debatte auch fortzusetzen, Herr GR Parzer. Ich erteile es
ihm.
GR Robert Parzer (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Um das Thema weiterzuspinnen, das Kollege Maresch
begonnen hat und auf das Erich Valentin repliziert
hat: Er hat auf keinen Fall unrecht, der Kollege Maresch. Ich wohne direkt in
Eßling und ich bin sehr konfrontiert, lieber Erich, mit all den Sachen, die
unser Rüdiger jetzt gesagt hat. Es stimmt, dass wir zwar ein Nachtflugverbot
haben, aber es wird sehr oft gebrochen. Und wenn du gerne einmal bereit bist,
zu mir zu kommen an einem Sonntag, würde ich dich einladen zu einer Jause, mein
Lieber, dann kannst du die Flieger anschauen, die über uns hereinkommen. Das
sind nicht wenige, das geschieht tagsüber, ich weiß schon, aber auch in der
Nacht. (GR Karl Dampier: Lieber Robert, ich sehe sie, aber ich beunruhige mich
nicht!) Um halb zwei Uhr, lieber Karl, du wohnst ein bisserl weiter weg, das
darfst du, aber ich schlafe dort und ich merke auch, dass hier große Störungen
sind. So ist das im Leben. (Beifall bei der ÖVP.)
Jetzt zum Budgetvoranschlag 2008, der wenig neue
Weichenstellungen erkennen lässt -, und das spiegelt sich leider im Stillstand
in diesem Ressort sehr oft wider und zeichnet sich dadurch aus, dass Vorschläge
der Opposition von vornherein eher abgelehnt werden -, doch manchmal werden
diese Vorschläge dann in der einen oder in der anderen Art wieder als aktuelle
Beispiele in einer anderen Form ins Leben gerufen.
Ich will jetzt ein bisschen auf die letzten zwei
Sachen, die in Wien installiert wurden, eingehen, das ist die „Waste
Watchers“-Gruppe oder -Truppe und das ist die „Kehr-Force“-Truppe.
Ich kann nur sagen, es ist halt eines: Wir haben eine
Verschlechterung des Sauberkeitszustandes in Wien, und diese haben wir immer
wieder angekündigt, aber es wurde nichts gemacht, denn die Opposition hat
leider zu wenig Recht hier und die SPÖ hat mit ihrer Propaganda das eher als
Miesmache hingestellt und immer gesagt, schaut euch doch andere Großstädte an,
die sind viel ärger als wir. Aber an dem soll es nicht liegen, wir wollen eine
wirkliche Abwehrstrategie schaffen.
Was wollen wir? Wir wollen - und das habe ich immer
schon gesagt - eine Stadtpolizei haben. Warum eine Stadtpolizei? Die
Stadtpolizei könnte sich sehr leicht aus den vielen Personen, die jetzt in der
„Waste Watchers“-Truppe sind, die jetzt in der „Kehr-Force“-Truppe tätig sind,
die Grillplatz-Polizei spielen, oder die Parkwächter sind, aus diesen Leuten
könnten wir ganz leicht eine Stadtwache rekrutieren, die dann zuständig für das
alles ist und auch die notwendige - und das ist immer wichtig - Kompetenz hat,
denn Sie können mir glauben, keiner von uns kann doch wirklich annehmen, dass
heute ein Bürger, wenn ihn jemand von der „Waste Watchers“-Truppe aufhält, dann
die 36 oder 21 EUR, wie viel es immer ist, zahlen würde. Ich kann es mir
nicht vorstellen.
Ein Aufschrei nach unserem Vorschlag war das
Gegenargument, also es kommt nicht in Frage, wir bleiben weiter bei unserer
derzeitigen Situation. Und es ist halt so, dass ein erster Ansatz in Richtung
Sauberkeit zwar diese „Waste Watchers“-Truppe war, aber, jetzt sage ich Ihnen
noch einmal, Hand aufs Herz, 30 Personen, zwei Mann pro Truppe, das sind
15 Trupps, die da in Wien ausschwärmen, und ich glaube, ich brauche in der
Donaustadt allein 4 Trupps, weil die so klein ist gegenüber den anderen
Bezirken. Auch wenn der Karl den Kopf schüttelt, (Der Redner meint GR Karl
Dampier.) ich glaube, der hat keine Probleme. Es macht nichts, es gibt eben den
Unterschied zwischen deinen und meinen Problemen. Die Frage ist nur, wie das
weiter gehen soll.
Unsere Forderung bleibt eine Stadtwache, das ist die
Linie, die wir schon lange vertreten und die wir auch gerne durchziehen würden.
(Beifall bei der ÖVP.)
Mein Kollege Roman Stiftner wird sicher noch einige
Defizitbereiche in dieser Stadt aufzählen. Ich möchte dem wirklich nicht
vorgreifen, möchte aber noch andere Sachen ansprechen.
Ich denke an den Bereich Wasser. Beim Wasser ist
sicher nicht alles in Ordnung. Ich weiß schon, dass Wien ein super Trinkwasser
hat, und wir damit sehr zufrieden sind. Aber nicht in allen Bezirken, meine
Damen und Herren, ist das so. Auch die Bezirke über der Donau würden gerne
immer mit Trinkwasser vom Hochschwab versorgt werden.
Soviel nur zum Wasser, und es ist ja so, dass wir dadurch auch Wasser
sparen lernen könnten. Warum? Wir haben sehr viele Gemeindebauten,
Genossenschaftsbauten und so weiter, wo keine Wasserzähler in den Wohnungen
sind. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass keiner genau weiß, was er wirklich an
Wasser verbraucht, vielleicht wäre hier einmal ein Ansatz gegeben, Wasserzähler
auch in diesen Wohnungen zu installieren. Wir haben da ein Beispiel in Hamburg
gesehen. In Hamburg ist der Wasserverbrauch 10 bis 15 Prozent
zurückgegangen auf Grund dieser Maßnahmen und es zahlt sich eben aus, wenn man
Wasser spart, und daher sollten neben der fast moralischen Begründung für das
Wassersparen angesichts der nicht absehbaren Folgen des Klimawandels auch
technische Überlegungen zu mehr Anstrengungen dieser Stadtregierung in Richtung
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