Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 112
Jahr 2008 wird ÖkoKauf, das magistratsinterne und abteilungsübergreifende Projekt, das die Grundlagen für die ökologischen und umweltfreundliche Beschaffungspolitik gelegt hat, zehn Jahre alt, was, wie ich glaube, uns allen im nächsten Jahr eine gute Gelegenheit zu einer Leistungsschau bietet.
Ein besonderes Anliegen – ich habe es schon
erwähnt – ist mir als Biosprecherin meiner Fraktion vor allem die
Beschaffungspolitik im Zusammenhang mit Lebensmitteln. Dass beim Essen in
Wiener Kindergärten die Hälfte der verwendeten Zutaten aus biologischem Anbau
stammt, dass in den Wiener Schulen dieser Anteil bei 30 Prozent liegt,
dass manche Warengruppen, wie etwa das Brot oder die so genannte weiße Palette
der Milchprodukte, die im Bereich der Wiener Krankenhäuser zum Einsatz kommen,
sogar zu 100 Prozent biologisch sind und dass auch in den Wiener
Pensionistenwohnhäusern und bei „Essen auf Rädern" der Bioanteil
30 Prozent beträgt, ist nicht nur europaweit einzigartig, sehr geehrte
Kolleginnen und Kollegen, sondern das ist auch mit ein Verdienst des Projektes
ÖkoKauf, mit dem die wichtigen ökonomischen Grundlagen in diesem Bereich gelegt
wurden.
ÖkoKauf schafft aber auch für uns alle und vor allem
für unsere Kinder wichtiges pädagogisches Begleitmaterial. Ich erwähne hier nur
kurz die Biobox für die Wiener Kindergärten.
Die MA 22 ist aber auch Vertragspartnerin im
Klimabündnis Österreich, einem Bündnis, das vor allem zur Senkung der CO2-Emissionen
verpflichtet. Diese Maßnahme – das möchte ich hier mit aller Deutlichkeit
sagen – wird von Seiten der Stadt Wien mit aller Ernsthaftigkeit und
Verantwortung durchgeführt. Wien ist, wie Sie alle wissen, die einzige
Millionenstadt Österreichs und die Stadt mit dem größten Verkehrsaufkommen und
der dichtesten Bevölkerung. Wien ist aber auch vorbildhaft in Sachen
Klimaschutz. Und das kommt nicht von ungefähr. (Zwischenruf von
GR Mag Rüdiger Maresch.) Ja, danke, das war sozusagen die richtige
Formulierung! (GR Dipl-Ing Roman Stiftner: Das ist eigentlich
Lobhudelei!) Nein! Du solltest besser zuhören! Ich wiederhole es, damit Kollege
Maresch nicht mühsam das Protokoll heranziehen muss. (GR Mag Rüdiger
Maresch: Dadurch wird es nicht richtiger!) Wien ist die einzige Millionenstadt
Österreichs. (Zwischenruf von GR Dipl-Ing Roman Stiftner.) Ich kann
es gerne noch einmal wiederholen: Wien ist die einzige Millionenstadt
Österreichs. Wenn du daran etwas auszusetzen hast, melde dich bitte zu einer
tatsächlichen Berichtigung!
Es kommt nicht von ungefähr, dass wir den Klimaschutz
ernst nehmen und dass wir ihn auch mit der notwendigen Verantwortung
wahrnehmen. Es gibt das KliP; dazu wird mein Kollege Peter Florianschütz noch
sprechen. Klimaschutzpolitik in Wien – und das interessiert vielleicht
auch die Kollegen von der ÖVP mehr, als sie sich hier lustig machen
sollten – ist aber auch Investitionspolitik, und damit schaffen wir
Arbeitsplätze und sichern die ökologische Zukunft der Stadt. (Zwischenruf von
GR Dipl-Ing Roman Stiftner.) Sie können sich gerne nachher melden,
ich möchte Ihnen nur sagen: Daher lehnen wir als Stadt – ich sage es gerne
öfters, so lange Sie mir zuhören! – das Freikaufen von
Klimaschutzverpflichtungen ab! Das sei Ihrer Partei ins Stammbuch geschrieben!
(Beifall bei der SPÖ.)
Ich wiederhole: Klimaschutz in Wien ist tagtäglich
gelebte Verantwortung gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern dieser Stadt,
aber auch eine Verantwortung gegenüber dem Grünraum in dieser Stadt. Und das
Stichwort Grünraum bringt mich quasi naturgemäß zur MA 42, zum
Stadtgartenamt der Stadt Wien. Jeder Park, den Sie besuchen, jede Blume, an der
Sie sich im öffentlichen Raum erfreuen, und auch jeder städtische
Kinderspielplatz, auf dem Ihre Kinder oder – bei manchen hoffentlich sogar
schon – Enkelkinder spielen, stellt einen immens wichtigen Beitrag zur
Gestaltung, aber auch zur Nutzung des öffentlichen Raums dar. Hier wird nach
unserer Devise „Grünraum ist für alle da" auf höchstem Niveau gestaltet,
hervorragend verwaltet und betreut, und dieses Angebot leistet nicht zuletzt
auch einen wichtigen Beitrag zum gemeinschaftlichen Zusammenleben. Grünraum in
Wien ist Lebensraum, dazu bekennen wir uns. Grünraum ist kein Museum, sondern
Lebensraum für Alte und Junge, für Menschen, die hier geboren wurden und –
die FPÖ sollte sich jetzt kurz die Ohren zuhalten! – auch für solche, die
zu uns gezogen sind. Die Wiener Parks bieten allen Platz.
Wir planen allein für das Jahr 2008
15 Parkneubauten. Eine Fläche von über 90 000 m² wird geplant,
gestaltet und dann der Öffentlichkeit übergeben werden.
Um die Tatsache, dass in Wien beinahe jeder zweite
Quadratmeter Grünraum ist, beneiden uns nicht nur andere Weltstädte, sondern
diese Tatsache trägt vor allem zu hohem Lebenskomfort und zu
Lebenszufriedenheit in unserer Stadt bei. Bestückt werden die Parks, aber auch
der restliche öffentliche Raum – ich möchte es poetisch ausdrücken – mit der
ganzen Pracht, die die Wiener Blumengärten zu bieten haben: 32 000
Frühjahrsblumen, 1,3 Millionen Sommerblumen, 50 000 Herbstblumen,
27 000 Stauden und 33 000 Gehölze werden von Stadtgärtnerinnen und
Stadtgärtnern gezogen und ausgepflanzt. (Zwischenruf von GR Mag Rüdiger
Maresch.)
Kollege Maresch! Erstens: Wenn du mir etwas sagen willst,
dann setz dich in die Bank oder komm heraus! Zweitens: Hör mir jetzt zu!
(Beifall bei der SPÖ.)
Das geht mir wirklich auf die Nerven! Ich lobe hier
mit keinem einzigen meiner Worte die SPÖ, sondern ich lobe die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter dieses Hauses. Wenn ihr das nicht schafft, dann ist das euer
Problem! Mir ist es ein Bedürfnis! (Beifall bei der SPÖ.)
Ich erwähne diese Zahlen auch nicht, um Sie zu langweilen oder um diese
nachher abzufragen, sondern um zu demonstrieren, was die Stadt Wien mit dem
Geld tut, das sie einnimmt. Wir stecken es nämlich nicht in die Tasche und
erfreuen uns im Stillen daran. Nein! Wir investieren es zur Freude der
Menschen, aber auch zur ökologischen Sicherung und ökonomischen Absicherung in
diese Stadt. Die MA 42 setzt nämlich nicht nur all
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular