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Gemeinderat, 26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 112

 

diese Blumen aus und bepflanzt unglaubliche 1,9 Millionen Quadratmeter an Grünraum, sondern die MA 42 nimmt auch im Bereich der Arbeitsplätze der Stadt eine sozial sehr verantwortungsvolle Position ein. Das Stadtgartenamt ist der wichtigste Lehrlingsausbildner für Gärtnerinnen und Gärtner in ganz Österreich. 76 Lehrlinge werden derzeit als landwirtschaftliche Gärtnerinnen oder Gärtner, als LandschaftsgestalterInnen oder als FloristInnen ausgebildet. Dazu kommen noch drei handwerkliche Lehrlinge, fünf Bürokaufleute und zwei Lehrlinge für den Beruf des technischen Zeichners. Die MA 42 – das kann angesichts anderer vergleichbarer Situationen nicht genug betont werden – gibt damit zahlreichen jungen Menschen eine Chance und vor allem eine hervorragende Ausbildung mit auf den Lebensweg. Dafür auch von dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Magistratsabteilung 42! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Was die soziale Verantwortung betrifft, die diese Abteilung einnimmt, so spiegelt sich diese vor allem im Bereich der Integration behinderter Menschen wider. 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch einige Jugendliche, denen in einem Gärtnerprojekt die Eingliederung in den Berufsalltag ermöglicht werden soll, zeigen, wie ernst die Stadt Wien ihre diesbezügliche Verpflichtung nimmt. Und besonders freut mich sozusagen das jährliche Match in diesem Budgetvoranschlag: Die angepeilte Frauenquote von 50 Prozent rückt in immer greifbarere Nähe. Der Frauenanteil bei der MA 42 beträgt 35,32 Prozent, und das ist gut so. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Wenn jetzt schon die Frauenquote im Raum steht, dann möchte ich erwähnen, dass es vielleicht der einzige Kritikpunkt ist, den man bei der MA 49 anführen könnte: Dort ist nämlich der Mitarbeiterinnenstand noch ein bisschen weiter von dieser Quote entfernt: Das ist aber, wie gesagt, der einzige Kritikpunkt.

 

Wenn die Umweltabteilung so etwas wie das ökologische Gewissen und die MA 42 unser Gärtner ist, dann ist die MA 49 quasi Bauer und Förster in Personalunion, und hier zeigt sich wieder einmal, für welche Überraschungen die Großstadt Wien gut ist. – Wien ist nämlich nicht nur Millionenmetropole von Weltrang, sondern auch einer der größten Landwirtschaftsbetriebe Österreichs. Wien ist nicht nur inoffizielle Weltkulturhauptstadt, sondern auch inoffizielle Weinhauptstadt. Wien ist nicht nur Sitz von internationalen High-Tech-Unternehmen, sondern auch Heimat eines der größten Nationalparks. Wien ist nicht nur europaweit Spitze bei der Versorgung mit biologischen Lebensmitteln, sondern Wien ist auch Biobauer, und zwar der zweitgrößte Biobauer Österreichs. Die MA 49 ist ein riesiger Betrieb, der 2 500 ha landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet. Auch das ist wiederum ein Beweis für unsere Einzigartigkeit und vor allem auch für zukunftsorientierte, zu 100 Prozent gentechnikfreie und zu 75 Prozent biologische Erzeugung. Die bewirtschaftete Rebfläche beträgt 35 ha, und hier wird mit der beste Wein dieser Stadt produziert, was alles andere als selbstverständlich ist. Vielmehr ist das das Ergebnis jahrelanger harter und konsequenter Arbeit, für die ich auch im Sinne der Lebensqualität und der Außenwerbung der Stadt herzlich danken möchte! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Zudem werden am Stadtrand jährlich 10 ha aufgeforstet. Über 2 Millionen Menschen besuchen und nutzen jährlich das Erholungsgebiet Wienerberg, den Nationalpark Lobau, den Lainzer Tiergarten oder den Kinderbauernhof auf dem Cobenzl. 25 000 Wienerinnen und Wiener nutzen auch die angebotenen Führungen und Exkursionen, und ich denke, das ist ein eindrucksvoller Beweis für die Präsenz der MA 49 auch im Alltag der Menschen.

 

Die Grundlagen für viele dieser Maßnahmen schafft die MA 58, die nicht nur das Wiener Reinhaltegesetz vollzieht, sondern auch das wichtige Programm für die ländliche Entwicklung betreut, das mit seinen zahlreichen Förderungsmaßnahmen integraler Bestandteil der Wiener Landwirtschaftsbetriebe ist.

 

Das neben dem Biolandbau ökologisch wohl nachhaltigste agrarpolitische Ziel der Wiener Landwirtschaft ist sicherlich die Sicherstellung der gentechnikfreien landwirtschaftlichen Produktion. Mit dem Wiener Gentechnik-Vorsorgegesetz, der Plattform „Freiwillig ohne Gentechnik" und unserer Mitgliedschaft im europäischen Netzwerk „Gentechnikfreie Regionen" belegt die Stadt Wien eindrucksvoll, wie hohe landwirtschaftliche Produktivität und qualitätsvolle Erzeugung auch ohne den Einsatz von Gentechnologie möglich sind. Es ist dies ein lautes und deutliches Bekenntnis gegen Gentechnik in der Landwirtschaft und in den Lebensmitteln, und all das steht im Interesse der gesunden Böden in dieser Stadt, aber auch im Interesse der Gesundheit der Menschen. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Insgesamt – und auch das ist sicherlich ein internationaler Spitzenwert – werden 16 Prozent der gesamten Fläche Wiens landwirtschaftlich genutzt. Das beweist, wie verantwortungsvoll wir mit unseren Traditionen umgehen, das bringt aber auch mit sich, dass die Stadt Wien einen enorm hohen Selbstversorgungsgrad hat. Zu 35 Prozent können wir uns mit Wiener Gemüse selbst versorgen, zu 3,6 Prozent mit Wein und immerhin auch zu 7,5 Prozent mit Getreide. Zeigen Sie mir, liebe Krankrednerinnen und Krankredner von der Opposition, eine andere Weltstadt, die dasselbe von sich behaupten kann, und ich erstarre vor Ihnen in Demut!

 

Und die Produktion in Wien steigt auch noch. Im Hinblick darauf möchte ich den 770 Wiener landwirtschaftlichen Betrieben von dieser Stelle aus herzlich für ihre wirklich schwierige und immer auch den Witterungsverhältnissen anzupassende Arbeit danken! Diese 770 Wiener landwirtschaftlichen Betriebe produzieren 140 000 t pflanzliche Nahrungsmittel, davon 61 000 t Gemüse. Damit schaffen die 770 Wiener landwirtschaftlichen Betriebe – auch das möchte ich Ihnen angesichts der Budgetdebatte und auch der großen Leitlinie der Sicherung des Wirtschaftsstandortes Wiens nicht vorenthalten –, die 0,4 Prozent der Gesamtanzahl der landwirtschaftlichen Betriebe Österreichs ausmachen, einen Produktionswert von 89,9 Millionen EUR, was 1,65 Prozent des gesamten österreichischen

 

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