Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 112
Produktionswertes entspricht. – Ich halte fest: Das schaffen wir mit 0,4 Prozent der Betriebe, und das zeigt einmal mehr, dass die Wiener Landwirtschaft nicht nur ökologisch vorbildlich ist beziehungsweise einen wichtigen Beitrag zur kommunalen Selbstversorgung leistet, sondern dass die Wiener Landwirtschaft auch ökonomisch höchst effizient ist und damit wesentlich zum Produktionsaufkommen und damit auch zur Arbeitsplatzsicherung in unserer Stadt beiträgt. (Beifall bei der SPÖ.)
Lassen Sie mich kurz zum Schluss noch erwähnen: Mit
der Bioforschung Austria betreibt die Stadt Wien als einzige österreichische
Gebietskörperschaft auch eine wissenschaftlich anerkannte Bioforschungsanstalt,
die wichtige Grundlagen im land- und forstwirtschaftlichen Bereich schafft und
damit unentbehrlich geworden ist. Erlauben Sie mir dazu kurz noch eine
Randbemerkung: Diese Einrichtung finanziert sich zu 70 Prozent aus
Fremdaufträgen, und ich kann mir keinen eindrucksvolleren Beleg für die
Qualität der Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorstellen!
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich hoffe, ich
konnte verdeutlichen, welchen Stellenwert die Umwelt in der Politik dieser
Stadt hat. Das Budget wird auch im kommenden Jahr nicht nur stabil, sondern
auch höher als in den Vorjahren sein, und der gesteigerte Mitteleinsatz für
Umweltschutz, Grünraumgestaltung, Landwirtschaft und Sicherung des Trinkwassers
und die Investitionen in Sauberkeit und damit auch Sicherheit der Stadt sind
Investitionen in die Zukunft des Lebensmittelpunktes und Wirtschaftsstandortes Wien.
Ich möchte am Schluss noch einmal die Gelegenheit
nutzen zu erwähnen – weil man einfach nicht oft genug Danke sagen
kann –: All dies wäre ohne die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
einzelnen Magistratsabteilungen nicht möglich, die wieder einmal hervorragend
bewiesen haben, welch gute Teamplayer sie sind. Ich bin sicher, dass wir es
auch im nächsten Jahr schaffen werden, gemeinsam – Politik und
Verwaltung – für eine gesunde, nachhaltige und zukunftsorientierte
Umweltpolitik zu arbeiten. In diesem Sinne lade ich Sie alle ein, dem
vorliegenden Budgetentwurf zuzustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als
Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Matiasek. Ich weise darauf hin, dass
ihre Redezeit 15 Minuten beträgt.
GRin Veronika Matiasek (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Nach der Präsentation dieses verbalen
Hochglanzkatalogs durch meine Vorrednerin ist es fast schwierig, wieder auf die
Plätze und Straßen dieser Stadt, wo es vielleicht nicht ganz so schön
ausschaut, zurückzukehren! (Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ.)
Wenn ich heute hier auch einige Kritikpunkte anführen
will, möchte ich nichtsdestotrotz auch sagen, dass die umweltpolitischen
Maßnahmen in Wien im Großen und Ganzen durchaus zufriedenstellend sind, was ja
auch an einer gewissen Harmonie im zuständigen Ausschuss zu bemerken ist.
Ich möchte mich nun einem Thema widmen, nämlich der
Sauberkeit des öffentlichen Raumes, hinsichtlich welcher auch die Frau
Stadträtin bemerkt hat, dass alles nicht ganz so funktioniert, wie wir es uns
in dieser Stadt vielleicht wünschen würden. Wir haben erst kürzlich ein neues
Reinhaltegesetz beschlossen. Im Zuge der Beschlussfassung haben wir, obwohl es
auch dazu gewisse Kritikpunkte gibt, mit Ihnen die neuen
Sauberkeitseinsatztruppen, die Sie „Waste Watcher" und „Kehr-Force"
genannt haben, mitbeschlossen, wenngleich wir, wie ich auch betonen will,
lieber einen einheitlichen städtischen Ordnungsdienst haben würden, dem unter
anderem die Kompetenz zur Kontrolle, aber durchaus auch zur Sanktionierung im
Hinblick auf Verunreinigungen in unserer Stadt obliegt. Wir würden
selbstverständlich lieber einen einheitlichen städtischen Ordnungsdienst sehen,
nichtsdestotrotz war es sicherlich notwendig, einen entsprechenden Akzent zu
setzen. Das bezieht sich nicht auf die ganze Stadt, es ist aber auch punktuell
gewiss notwendig, dass wir uns mehr für Sauberkeit im öffentlichen Raum
einsetzen.
Das betrifft erstens unsere Altstoffsammelzentren,
die grundsätzlich eine gute Einrichtung sind. Vor allem in den gürtelnahen
Bereichen kommt es aber immer wieder zu Verunreinigungen, die nicht nur im
unmittelbaren Umfeld dieser Sammelzonen nachteilig wirken, sondern bewirken,
dass ganze Grätzel wirklich stark verschmutzt sind. Ich selbst bin leider aus
einem solchen Bezirk, wo vor allem rund um die Altstoffsammelzentren die
Sauberkeit sehr zu wünschen übrig lässt.
Wenn man sich die Größenordnung von 30
beziehungsweise 200 Mitarbeitern für diese neuen Einsatztruppen ansieht, dann
muss man sagen: Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein! Das ist zu wenig,
denn um wirklich Sauberkeit gewährleisten zu können, ist es sicherlich
notwendig, die Anzahl der Mitarbeiter dramatisch zu erhöhen. Frau Stadträtin!
Es wird ja sicherlich in absehbarer Zeit einen Bericht geben, wie der Einsatz
dieser neuen Sauberkeitstruppen in Wien gelaufen ist, und ich bin schon
neugierig, wie dieser ausfällt! Bis jetzt habe ich leider in einigen Gebieten,
die mir schon lange als verunreinigt auffallen, noch keine Wirkung wahrnehmen
können, aber wir werden ja sehen, was Sie uns hier zu erzählen haben!
Die Verunreinigung des öffentlichen Raums ist kein
Kavaliersdelikt. Unsere Stadt ist im Großen und Ganzen eine schöne und saubere
Stadt, und ich glaube, gerade deshalb kann man die Verunreinigung des
öffentlichen Raums nicht als Kavaliersdelikt ansehen! (Beifall bei der FPÖ.)
Einerseits geht es um die Müllablagerungen, die immer wieder
stattfinden, auf der anderen Seite ist es uns aber auch ein ganz besonderes
Anliegen, etwas zu unterbinden, was den öffentlichen Raum in Wien wirklich
verunreinigt, was aber auch zu hohen Kosten führt, nämlich das wilde Plakatieren.
Das wilde Plakatieren wird sehr wohl auch im neuen Reinhaltegesetz
angesprochen, leider konnten Sie sich nicht dazu durchringen, nicht nur die
Wildplakatierer, wenn Sie dieser habhaft
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