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Gemeinderat, 26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 54 von 112

 

Interessant ist das vor allem deshalb, weil er da eigentlich nichts anderes sagt als das, was wir jetzt zu Papier gebracht haben! Wir müssen jetzt nicht über Einzelheiten diskutieren, ob eine Station in einer gewissen Straße oder Gasse sein muss. Der Herr Stadtrat sagt aber unter anderem das, was wir immer gesagt haben: „Die U-Bahn muss einmal bis zum Wienerberg fahren.“ – No na! Es ist schön, dass du jetzt überhaupt draufkommst, dass sie bis zum Wienerberg fahren muss! Das sagen wir schon seit Jahren! Der unselige Planungsstadtrat Swoboda hat uns das Ganze ja eingebrockt, indem er dort etwas hingebaut hat, ohne irgendwelche Anschlüsse zu planen.

 

Du sagst richtigerweise, dass es diese Verlängerung geben muss. Da kann ich dir zustimmen! Schau dir unser Konzept an! Dann wirst du feststellen, dass unsere Konzepte nicht sehr weit auseinander liegen! Daher möchte ich dich ersuchen, dass die Pressedienste der SPÖ nicht immer alles nur herunter machen, sondern dass wir in Zukunft konstruktiv miteinander die neue U-Bahn-Planung angehen!

 

Du sagst in dem Interview zum Beispiel: „Ob eine Verlängerung Richtung Reumannplatz und weiter bis zum Wienerberg möglich ist, das werden die Untersuchungen ergeben.“

 

Weiters sagst du: „Der U-Bahn-Bau ist mit der jetzigen vierten Ausbaustufe sicher nicht abgeschlossen.“ – Das Gleiche sagen wir! Lies dir das genau durch! Lies dir unsere Pressemappe und unsere Aussendungen durch! Wir sagen das ebenfalls.

 

Du sagst: „Es wird sicherlich noch eine fünfte Phase geben. Möglicherweise werden meine Nachfolger draufkommen, dass auch eine sechste Phase benötigt wird.“ – Das ist in Wirklichkeit nichts anderes als das, was wir sagen! Wir reden von 10-Jahres-Programmen, dass es 2018 bis 2028 eine fünfte und 2028 bis 2038 eine sechste Ausbaustufe geben wird. Und man kann jetzt fraglos darüber diskutieren, was in die fünfte und was in die sechste Ausbaustufe genommen wird.

 

Ich möchte da jetzt ein bisserl nachhelfen. Ich kann mir zumindest aus unserer Sicht vorstellen, was prioritär ist. Du wirst mir dann vielleicht eine Antwort geben, vielleicht auch nicht. Möglicherweise wird das dann Kollege Ekkamp tun, der offensichtlich der Fachmann für den U-Bahn-Bau ist, denn ich allerdings jetzt nicht sehe.

 

Ein Beispiel: Die U1-Verlängerung geht nach Rothneusiedl, und wir könnten uns einen Lückenschluss in Richtung Oberlaa/Kurzentrum beziehungsweise Richtung Laaerberg/Monte Laa und wieder zurück in die Troststraße vorstellen. Warum macht das Sinn? – Das macht deswegen Sinn, weil das Kurzentrum Oberlaa jetzt um zirka 120 Millionen EUR – bis zum Endausbau werden es 140 Millionen EUR sein –ausgebaut wird. Das wird ein Tourismusmagnet sein. Die Wienerinnen und Wiener werden das Angebot in Anspruch nehmen. Man wird dort Kuren abhalten. Lieber Freund! Dann werden tausende Menschen dorthin fahren. Sollen diese Leute dann dort mit dem 67er quasi „herumruacheln“ oder vielleicht mit dem Privatauto dorthin fahren? Wollen wir nicht den Individualverkehr zurückdrängen? Wollen wir nicht, dass die Leute zu solchen touristischen Einrichtungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren? – Daher macht eine Verlängerung wirklich Sinn!

 

Wenn wir schon bei Rothneusiedl sind, dann frage ich: Warum machen wir nicht endlich zwei alternative Masterpläne für Rothneusiedl? Einer sollte das Stadion und das Einkaufszentrum enthalten und einer nicht, weil wir offensichtlich noch immer nicht genau informiert sind. Niemand weiß – beziehungsweise weiß es vielleicht der Herr Bürgermeister –, ob der Streifen jetzt verkauft ist oder nicht. Aber das ist im Augenblick belanglos, lieber Herr Stadtrat. Wir können ja zwei alternative Masterpläne machen, das kann doch nicht so schwierig sein! Die U-Bahn kommt sowieso hin, das Stadterweiterungsgebiet kommt auch, öffentliche Einrichtungen kommen auch, Schulen kommen auch, Kindergärten kommen auch. Machen wir doch einmal einen Masterplan in diese Richtung, und erstellen wir dann eine Alternative, nämlich einen Masterplan mit den Möglichkeiten einer Mehrzwecksporthalle, eines Stadions oder eines Einkaufszentrums. Damit ist noch nicht festgeschrieben, was letztlich kommt, und es wird auch die Größenordnung nicht festgeschrieben. Fangen wir aber bitte endlich an, einen Masterplan auszuarbeiten und bauen wir nicht die U-Bahn irgendwohin nach Rothneusiedl, so dass letztlich vielleicht die nächste Siedlung 700 m davon entfernt im Süden liegt! Das kann es nicht sein, lieber Stadtrat! Wir fordern den Beginn der Erarbeitung eines Masterplans 1 ohne und eines Masterplans 2 mit Stadion und Einkaufszentrum. – Das ist die Zukunft in Rothneusiedl. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Du hast richtigerweise gesagt, dass die U2 nach Süden in Richtung Wienerberg oder Schöpfwerk verlängert werden soll. Das ist ganz richtig! Es gibt dann zwei Möglichkeiten, einerseits eine Verlängerung von der Gudrunstraße. Zur Gudrunstraße möchte ich übrigens sagen: Das ist die falsche Station, aber leider ist sie jetzt schon geplant. Die Gudrunstraße ist die falsche Station für die U2 beim Hauptbahnhof, und zwar nicht, weil sie vom Hauptbahnhof weg ist, dort passt sie schon hin. Man hätte aber zum Beispiel eine weitere Verlängerung in Richtung Keplerplatz machen können. Das hätte Sinn gemacht, dann hätte man nämlich wirklich einen Lückenschluss zur U1 gemacht. Warum diese eine Station nicht geplant wurde, ist mir unklar! Das ist aber nur ein Kritikpunkt. Das kann man jetzt nicht ändern. Man sieht daran aber, dass sich auch Planer einmal verschätzen und falsch planen können.

 

Der Plan für eine U5 geistert schon seit Jahren herum. Es war aber in den letzten Jahren gar nicht möglich, die U5 von ihrer Dimension her zu planen, da gebe ich dir vollkommen recht! Jetzt muss man das aber angehen. Jetzt muss eine Planung der U5 vorangetrieben werden, und zwar von Dornbach im Westen Wiens in Richtung Rathaus. Somit erreicht man alle westlichen Bezirke über die Alser Straße. In der Weichenhalle beim Rathaus mündet die geplante U5 – ob fünfte oder sechste Ausbaustufe, lassen wir dahingestellt – in die jetzige U2 und führt dann hinüber in Richtung Gudrunstraße und

 

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