Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 94 von 112
funktionieren. Und ich glaube ich, wir sind einer Meinung, dass wir auch mit noch mehr Nachdruck versuchen, solche Einzelfälle zu verhindern.
Zu StR Walter möchte ich im Hinblick auf die
Einkommensentwicklung sagen: Die WienerInnen sind diejenigen, die sich am
meisten leisten können, und daher brauchen wir uns auch nicht zu verstecken.
Das schöne Zitat mit den Wärmestuben kenne ich schon.
Es zeigt uns aber auch den Unterschied. Daran sehen wir, wie es früher
ausgeschaut hat und wie die Wienerinnen und Wiener heute wohnen. Der soziale
Wohnbau leitet seine Funktion gerade aus diesem Zitat ab!
Dazu, dass sehr viel für die thermische Sanierung
geschieht, komme ich noch sozusagen in einem eigenen Block.
Ich werde jetzt nicht auf alle zehn Fragen eingehen.
In einigen Punkten erschließt sich die Antwort aus meinen Ausführungen sozusagen
von selbst. Bei manchen Fragen würde mich interessieren – denn daraus
ergeben sich auch die politischen Unterschiede –, was neben der Frage die
Antwort der ÖVP wäre. Allerdings gibt jemand, der fragt, zunächst einmal selbst
keine Antworten. Wir werden sie geben, und wir werden handeln, und
dementsprechend wird – frei nach dem Stifter-Zitat – das Getreide
hinauf wachsen und wird die Sonne der sozialdemokratischen Regierung auf das
Wiener Wohnen scheinen. In diesem Sinn wird es ja sehr poetisch weitergehen,
und es ist fein, dass auch das einmal angesprochen wurde!
Es wurde schon gesagt, das es eine neue Initiative
gibt, dass die Mieter die Hausverwaltung ja wechseln können, wenn sie wollen,
dann allerdings für fünf Jahre. Das können wir ja einmal probieren, allerdings
prophezeie ich denen, die das wirklich machen, ihr schwarz-blaues Wunder, wenn
sie sich mit einer privaten Hausverwaltung einlassen! Ich wohne zum Beispiel in
einem Haus, das von der größten privaten Wiener Hausverwaltung verwaltet wird,
und wünsche daher alles Gute! Wie wir allerdings wissen, sind die Mieterinnen
und Mieter durchaus zufrieden mit Wiener Wohnen. Es hat sich übrigens auch noch
keine Mietergruppe gemeldet, die diesen Wechsel haben möchte, aber man sollte
auch niemandem sozusagen den Weg ins Unglück verbauen.
Es wurde das leistbare Wohnen in Wien angesprochen:
Wir brauchen das zum Beispiel nicht nur mit Paris zu vergleichen, auch in Prag
oder Bratislava, wo die Mieten ja billiger sind, gibt es eine rasante
Mietentwicklung. Wir haben uns das angeschaut: Natürlich sind auch in Wien die
Mieten gestiegen, im internationalen Vergleich aber wesentlich moderater und
äußerst günstig für eine so stark wachsende, boomende Stadt wie Wien. In
solchen Städten wird normalerweise Wohnraum knapp und ist Spekulation Tür und
Tor geöffnet.
Unser Rückgrat sind natürlich die 220 000
Gemeindebauten, die wir in Wien haben. Im Gemeindebau zahlt man eben im Schnitt
um 50 Prozent weniger als auf dem freien Wohnungsmarkt. Und weil es diese
Wohnungen gibt, die selbstverständlich den sozial Schwachen zur Verfügung
stehen, wird auch der Preisanstieg in allen anderen Sektoren entsprechend
gedämpft. Daher sind wir froh, dass wir die Gemeindebauten haben. Sie sind gut
verwaltet, und wir wollen hier auch nicht privatisieren. Davon ist jetzt auch
die ÖVP schon abgekommen, sie versucht jetzt halt, irgendeine neue Verwaltung
zu installieren, aber ich prophezeie, dass auch das im großen Stil nicht
klappen wird.
Dass Wiener Wohnen hier entsprechend investiert, möchte
ich Ihnen ebenfalls nicht vorenthalten: 232 Millionen werden in den
baulichen Bereich investiert, 390 Millionen in die Erhaltung, das sind
zusammen 622 Millionen für die Mieterinnen und Mieter. Und die
IFES-Studie, die von allen, auch von der Opposition, gerne zitiert wird, zeigt,
dass 72 Prozent der Betroffenen sehr zufrieden oder zufrieden sind. Es ist
also ein sehr hohes Ausmaß an Zufriedenheit vorhanden. Natürlich ist das Ziel
immer 100 Prozent, aber man muss sagen, dass die Mieterinnen und Mieter mit
Wiener Wohnen zufrieden sind, und wir sind stolz darauf, dass wir mit Wiener
Wohnen derzeit eine gut funktionierende Hausverwaltung haben.
StRin Brauner und StR Ludwig ist es gelungen, die
Wohnbauförderung auf gleichem Niveau zu halten. Das war an sich schon ein
Erfolg, denn es hat auch ganz andere Pläne gegeben. Wir brauchen das Geld, und
wir setzen es auch entsprechend ein. Es ist geplant, dass wir bis zum Jahr
2010, also in den nächsten drei Jahren, 20 000 Wohnungen errichten, und
diese 20 000 Wohnungen werden sicherstellen, dass die Mieten trotz des
Wachstums nicht ins Endlose steigen können, weil entsprechend dem steigenden
Bedarf eben mehr gebaut werden kann.
Der geförderte Wohnbau ist daher wichtig für die
Mietenhöhe, aber nicht nur für die Mietenhöhe, sondern er ist auch für die
Bauwirtschaft im Sinne des Wirtschaftswachstums und der Arbeitsplätze, die
damit gesichert werden, wichtig. Bei der Objektförderung im Neubau haben wir am
19. Juni des heurigen Jahres die Förderung bis zu 115 EUR angehoben.
Voraussichtlich werden heuer 6 800 Wohneinheiten gefördert, und die
Objektförderung wird von 251 auf 291 Millionen angehoben.
Zur Sanierung: Wir versuchen, gerade bei speziell
ausgesuchten Gebieten die Sanierung voranzutreiben, aber auch zum Beispiel bei
Gemeindebauten, Dachgeschoßwohnungen et cetera, et cetera. Es geschieht also
auch etwas sozusagen im eigenen Wohnraum, und es stimmt nicht, dass Wien nichts
tut. In den bestehenden Bauten geschieht sehr wohl auch etwas: Im gürtelnahen
Bereich wird saniert, die Wohnsubstanz wird verbessert, und wir versuchen
damit, keine großflächigen Problemräume zuzulassen, was uns auch gelingt.
Natürlich gibt es fallweise trotzdem da oder dort Bausünden von Privaten,
hinsichtlich welcher wir aber entsprechend vorgehen und versuchen, das
hintanzuhalten.
Zur Subjektförderung: Auch die einzelnen Mieter werden mit
116,5 Millionen EUR gefördert. Die allgemeine Wohnbeihilfe von
31 Millionen EUR ist für 26 000 Wohnbeihilfenbezieher vorgesehen.
Dabei muss man hinzufügen, dass wir vor wenigen Jahren mit
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