Gemeinderat,
29. Sitzung vom 14.12.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 83 von 117
Ich schließe an die Poststücke vor der Dringlichen Anfrage an, es ist ein ähnlicher Wirkungsbereich wie der Gegenstand der Dringlichen Anfrage: Kinder und Jugendliche, wie und wer sorgt sich um sie in dieser Stadt? Wir haben drei sehr interessante Poststücke, und es ist glücklicherweise viel Geld, das wir heute für Jugendarbeit in dieser Stadt, für offene Jugendarbeit in dieser Stadt beschließen können: Verein Wiener Jugendzentren; Verein „Alte Fleischerei", „Back Bone - Mobile Jugendarbeit 20"; und Kultur- und Sportverein der Wiener Berufsschulen, wenn ich erinnern darf, hatten wir vor der Dringlichen Anfrage als Poststücke.
Aber es sind nicht nur Poststücke. Der Verein Wiener
Jugendzentren ist, wie die Kolleginnen und Kollegen von meiner Fraktion
sicherlich wissen - bei den anderen bin ich mir oft nicht so sicher -,
sicherlich das Rückgrat der offenen Jugendarbeit in unserer Stadt. Das ist ein
Verein, der, wie Sie hoffentlich wissen, 2008 sein 30-jähriges Bestehen feiert
und mit vielen Einrichtungen - Jugendzentren, Jugendtreffs, mobiler
Jugendarbeit, Stadtteilzentren - eine hervorragende Arbeit in dieser Stadt
leistet.
Ich habe jetzt während der Diskussion die Gelegenheit
genutzt, mir auch den Beschluss- und Resolutionsantrag der ÖVP betreffend
umfassende Evaluation der außerschulischen Wiener Jugendarbeit anzuschauen. Ich
darf dazu einige Worte verlieren, denn ich muss ehrlich sagen, ich bin schon
ein bisschen verwundert über einige Fragen, die hier gestellt werden,
insbesondere deswegen, weil gerade auch in den großen Trägern der Wiener
Jugendarbeit die ÖVP im Vorstand ist!
Zum Beispiel im Verein Wiener Jugendzentren gibt es
einen Vertreter der Jungen ÖVP. Ich denke mir, Sie werden Kommunikation haben
und miteinander reden. Wenn es nicht so ist, dann ist das natürlich nicht mein
Problem und nicht unser Problem, aber ich würde Ihnen raten, dass Sie es tun.
Da werden Beschlüsse gefasst, sodass auch zu Recht vom Verein und von der
Geschäftsführung dort angenommen wird, dass das dann mitgetragen wird. Das wäre
sehr, sehr wünschenswert.
Sie wissen auch, liebe KollegInnen von der ÖVP - da
Sie mit Ihrer Fraktion in diesem Vorstand vertreten sind -, es ist dort alles
transparent und alles offengelegt. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Dieser Bereich
der Wiener Jugendarbeit und der offenen Jugendarbeit ist dokumentiert. Es gibt
Halbjahresberichte, es gibt Statistiken, es gibt ein Monitoring, es gibt ein
Qualitätsmanagement. Es gibt festgelegte Qualitätsstandards, die auch überprüft
werden und überprüfbar sind. Es gibt eine Fachdienststelle, die eng angebunden
ist und die mit den Vereinen sehr gut zusammenarbeitet.
Im Prinzip aber sind das alles Sachen, die Sie wissen
oder wissen müssten, denn Sie sind in diesem Bereich sicherlich sehr, sehr gut
eingebunden. Sie sind informiert, Sie sind in Wirklichkeit mit dabei. Ich
finde, es ist ein bisschen sogar auch ein Affront gegenüber der wirklich sehr
guten Leistung der Jugendarbeit, dass hier auf folgende Weise operiert wird:
Möglicherweise ist etwas nicht transparent genug, et cetera.
Es gibt also die transparente, umfassende Darstellung
aller die Wiener Jugendarbeit betreffenden, von der Stadt Wien und den Wiener
Bezirken ausgehende Finanzströme. Es werden Budgets erstellt, es gibt
Voranschläge, sie werden eingereicht, sie werden diskutiert - ich wüsste nicht,
was daran nicht transparent ist. Das ist auf den Posten genau, auf das Haus
genau, auf die Person genau herunterzubrechen. In dieser Arbeit geht kein Cent,
kein Euro verloren, und es ist alles sehr, sehr wertvoll für die Jugendlichen
in dieser Stadt.
Da bin ich wirklich verwundert: Erhebung, Erfassung
der betreuungsbedürftigen Gruppen - wenn ich Ihnen hier Ihren Antrag zur
Kenntnis bringen darf. Wenn Sie sich erkundigt hätten, würden Sie wissen, dass
es das Team FOCUS gibt - und zwar schon seit längerer Zeit, das ist also nichts
Neues -, das an der Schnittstelle ist.
Da kommen wir auch zum nächsten Punkt in Ihrem
Antrag: Schnittstelle, Verbesserung der Schnittstellen. Da brauchen wir wenig
zu verbessern! Es gibt beim Team FOCUS, das schon seit längerer Zeit erhebt,
genau diese Brennpunkte. Das ist für die Bezirke da, wenn diese sich denken:
Könnten wir hier irgendwie etwas Besseres für unseren Bezirk brauchen? Sollten
wir etwas erweitern? Sollten wir da mehr machen? In welche Richtung sollten wir
gehen?
Mit den Profis zu reden, sich vor Ort zu begeben, zu
erheben, zu schauen: Das sind SozialwissenschafterInnen, die in diesem Team
FOCUS arbeiten, Sie können sicherlich auch gerne mit denen reden. Es sind ganz
gescheite, sehr engagierte Leute, die dann genau diese Erhebung und Erfassung
der betreuungsbedürftigen Gruppen, wie Sie es nennen, herausarbeiten und auch
fachlich qualifizierte Vorschläge unterbreiten, was da passieren sollte. Es ist
in der Wiener Jugendarbeit schon oft, oft vorgekommen, dass auf Vorschlag des
Teams FOCUS Einrichtungen eröffnet wurden, mit den betroffenen Vereinen umstrukturiert
wurden et cetera.
Zu der Prüfung, ob und inwieweit die Zusammenarbeit
mit der verbandlichen Jugendarbeit verbessert werden kann: Ich kann Ihnen
sagen, ich habe die Ehre, für Frau VBgmin Laska die Jugendplattform Wien zu
leiten. Wir haben dort natürlich auch die verbandliche Jugendarbeit einbezogen,
die sind mit dabei in einer Vernetzung, in der sie sich selber den Namen
gegeben haben: WIKJORG - also auch zum Mitschreiben, damit Sie das dann wissen.
Da sitzen sie mit allen Profis der Wiener Jugendarbeit und relevanten Stellen
zusammen, um die Wiener Jugendarbeit zu diskutieren und zu besprechen,
natürlich auch die Verbandlichen, die sich in diesem Vernetzungsgremium und
auch am Jugendstammtisch treffen, die in der MA 13 gut angebunden sind und
die überdies auch, glauben wir, genügend Förderungen erhalten.
„Das
Aufzeigen möglicher struktureller und administrativer Doppelgleisigkeiten bei
der Arbeit und Subventionierung der Jugendarbeit durch die Stadt Wien" auf
der ersten Seite des Antrags, und auf der zweiten Seite „die Erarbeitung
konkreter Maßnahmen zwecks Beseitigung möglicher struktureller und
administrativer Doppelgleisigkeiten" bei der Arbeit und erfolgenden
Subventionierung im Bereich der Jugendarbeit, das stellt eine
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