Gemeinderat,
31. Sitzung vom 29.02.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 59 von 95
Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Jürgen Wutzlhofer:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Es ist ein bisschen schwer, als Berichterstatter -
noch dazu zu einem Tagesordnungspunkt, der nicht ganz, aber dann doch damit zu
tun hat - auf alles einzugehen. Ich versuche das so weit wie möglich, mich am
Akt entlang hantelnd.
Im Akt geht es um die Betreuung durch Tagesmütter und
Tagesväter, bis hin zu einer 40-stündigen Betreuung, eine gute Ergänzung des
Systems an Kinderbetreuungen, das die Wiener Kindergärten bieten, sowohl
private als auch städtische Träger - das ist in dem Akt sehr, sehr gut
ausgeführt -, in einem System, das natürlich Jahr für Jahr sukzessive ausgebaut
wird. Welchen anderen Schritt dafür, das Ziel zu erreichen, dass alle Kinder in
Wien und in Österreich einen Kindergartenplatz haben, könnte man tun, als das
System Jahr für Jahr auszubauen?
Natürlich stehen auch durch die 15a-Vereinbarung mehr
Plätze zur Verfügung. Nicht das Gegenteil ist der Fall! Die 15a-Vereinbarung
beziehungsweise das neue Schuleinschreibungsmodell bietet im Grunde genommen
jetzt auch die Chance, das zu entwickeln, was Sie ohnehin ausgeführt haben,
nämlich eine Ausbildung auf der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik für
frühe Förderung, die Ausarbeitung der Kriterien für das Screening - das ist
jetzt gerade passiert - und die Ausbildung für MultiplikatorInnen im Bund.
Natürlich geht das alles relativ schnell, denn wir
wollen ja heuer schon mit der frühen Förderung beginnen. Nur, was wäre die
Alternative? Dass wir ein Jahr später anfangen? Natürlich ist es auch völlig
richtig, dass es relativ schnell gehen muss oder dass mit dem neuen
Ausbildungsmodell an der Bundesanstalt für Kindergartenpädagogik - mit den drei
neuen Ausbildungsmodellen, die wir vorschlagen - nicht jedes Problem von morgen
gelöst werden kann. Aber wir gehen es an, und die Alternative kann doch nicht
sein, dass wir a) keine Kindergartenplätze mehr ausbauen beziehungsweise b) das
hier von allen - nicht ganz von allen - für richtig gehaltene System der frühen
Förderung nicht akzeptieren.
Ganz kurz noch zu Ihren Ausführungen zum Thema „Recht
auf einen Kindergartenplatz". Sie haben es ja richtig zitiert, das gibt es
in Dänemark, das gibt es in Deutschland - alles ganze Staaten. Ich würde mir
wirklich wünschen, und ich sage das ohne jede Polemik, dass wir hier auch
gemeinsam dem Bund gegenübertreten und für eine Österreich-weite Lösung kämpfen
können. Sie finden das eine oder andere Mal die Kindergartensysteme in anderen
Bundesländern besser, wir finden - und ich glaube, wir haben die Statistik
hinter uns - das Wiener System besser. Egal, wenn wir gemeinsam für so eine
Sache auf Bundesebene kämpfen, glaube ich, haben Sie unsere Zustimmung, und
genauso, was die Ausbildung auf akademischem Niveau betrifft.
Was den Akt angeht, erhoffe ich eine einstimmige
Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Wir gelangen nun zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates,
die dem Antrag des Berichterstatters zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der
Hand. - Ich danke für die Einstimmigkeit.
Wir kommen zu den Beschluss- und Resolutionsanträgen,
eingebracht von der ÖVP.
Der erste Antrag betrifft die Einführung eines
Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz für Kinder zwischen drei und sechs
Jahren. In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an die amtsführende Stadträtin
für Bildung, Jugend, Information und Sport beantragt.
Wer diesem Antrag die Zustimmung gibt, bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. - Das ist einstimmig so angenommen.
Der zweite Antrag betrifft die Einrichtung eines
akademischen und europaweit zertifizierten Lehrgangs für Kindergartenpädagogik
an der Pädagogischen Hochschule Wien. Auch hier wird in formeller Hinsicht die
Zuweisung des Antrags an den Gemeinderatsausschuss der Geschäftsgruppe für
Bildung, Jugend, Information und Sport beantragt.
Wer diesem Antrag zustimmt, bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. - Dies wird von ÖVP, SPÖ und GRÜNEN unterstützt, gegen die
Stimmen der FPÖ, und hat somit die ausreichende Mehrheit.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 68 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die
2. Gemeinderatssubventionsliste 2008. Ich bitte den Berichterstatter,
Herrn GR Strobl, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Friedrich Strobl:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich
bitte um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist
Herr GR Dr Aigner. Ich erteile es ihm.
GR Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und
Herren!
Das vorliegende Geschäftsstück beinhaltet unter
anderem eine Subvention an das Institut für Höhere Studien. Wir stimmen dieser
Subvention selbstverständlich zu. Das IHS ist ja ein ganz wichtiges
Wirtschaftsforschungsinstitut, das der Politik viele zahlenmäßige Grundlagen im
wirtschaftspolitischen Bereich an die Hand gibt, Zahlen, Daten und Fakten über
Wachstumsprognosen, über Inflationsprognosen, aber auch über Ursachen für
Entwicklungen.
Die Politik ist sehr darauf angewiesen, den
Empfehlungen, aber auch den Handreichungen, die die Wirtschaftsforscher der
Politik stellen, entsprechend Folge zu leisten. Das gibt mir hier die
Gelegenheit, mir aus gegebenem Anlass ein paar grundsätzliche Gedanken über die
Wirtschafts- und Steuerpolitik in diesem Land und in dieser Stadt zu machen.
Wir sind ja mittendrin in einer wirtschafts-, sozial- und steuerpolitischen
Debatte.
Was heute schon die Nationalbank
festgehalten hat -
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