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Gemeinderat, 32. Sitzung vom 27.03.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 75

 

worden, und vor allem wurden die Eckpunkte meiner Frage von Ihnen, Herr Bürgermeister, beantwortet.

 

Ich fasse daher noch einmal kurz zusammen. – Viele Anrainer sind mit uns in Kontakt, und daher darf ich es dann auch so weitergeben: Sie sind mit den Maßnahmen, die etwa auch seitens der Bezirke veröffentlicht wurden, zufrieden. Sie sehen keinen erhöhten Handlungsbedarf im Hinblick auf die bereits geplanten und beschlossenen Sicherheitsmaßnahmen. Ihrer Wortmeldung entnehme ich, dass Sie die Ottakringer Straße nicht als eine besondere Risikozone sehen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bürgermeister.

 

Bgm Dr Michael Häupl: Für mich haben Sie jetzt eine ziemlich freie Interpretation gewählt! Ich sage Ihnen das aber noch einmal klar und unmissverständlich: Ja. Ich akzeptiere jene Vorschläge, die die Sicherheitsbehörden in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien ausgearbeitet haben, um auch in der Ottakringer Straße ein friedliches Fußballfest im Rahmen der EURO 2008 zu organisieren. Ich vertraue aus Erfahrung darauf: Die Wiener Polizei verfügt über entsprechende Erfahrungen aus der Vergangenheit und hat dies im Regelfall auch sehr gut gelöst. Dezidiert sage ich: Ich bin gegen die Sperre der Ottakringer Straße.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke, Herr Bürgermeister.

 

Bevor wir zur 2. Frage kommen, möchte ich darauf hinweisen, dass es, wenn jetzt hinter mir ein Fotograf steht, einer Vereinbarung mit den Klubs entspricht. Ich bitte daher auch die GemeinderätInnen, ihre Plätze einzunehmen! Es sollen Fotos für das Archiv der MA 8 gemacht werden, und es wäre gut, wenn die Plätze möglichst besetzt sind.

 

Die 2. Frage (FSP - 01212-2008/0001 - KGR/GM) wurde von Frau GRin Ingrid Puller gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke gerichtet. (Die beliebte Straßenbahnlinie 21 soll mit der U2-Eröffnung am 10. Mai eingestellt und dafür sollen ersatzweise Buslinien verlängert werden. Die Einstellung des 21ers bringt eine Menge von Nachteilen für die Bevölkerung mit sich. Durch eine Weiterführung der Straßenbahnlinie 21, zumindest bis zur Fertigstellung der U2-Verlängerung bis zur Aspernstraße, könnte in der Praxis überprüft werden, ob der 21er von der Bevölkerung weiterhin angenommen wird. Wie lautet Ihre Meinung, Frau Stadträtin, zu einer solchen Weiterführung des Betriebes der Straßenbahnlinie 21?)

 

Bitte, Frau Vizebürgermeister.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Ich wünsche im Blitzlichtgewitter der Fotografen einen schönen guten Morgen!

 

Die Frage der Frau Gemeinderätin befasst sich mit der Linie 21 und der Frage der Veränderung der Verkehrskonzeption im Zusammenhang mit der neuen U2, die bekanntlich in allernächster Zeit rechtzeitig zur Fußballeuropameisterschaft bis zum Stadion führen wird. Ich habe mich in diesem Zusammenhang natürlich mit den Wiener Linien akkordiert und darf Ihnen in Absprache mit der Geschäftsführung der Wiener Linien Folgendes berichten:

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Wie Sie sich vorstellen können, ist es aus wirtschaftlicher Sicht, meiner Ansicht nach und auch nach Ansicht der Geschäftsführung der Wiener Linien nicht vertretbar, dass eine Straßenbahnlinie de facto parallel zu einer U-Bahn-Linie betrieben wird. Selbstverständlich war es uns und vor allem den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten sowie dem Bezirksvorsteher des 2. Bezirks ein großes Anliegen, die Interessen der Anrainer in die Oberflächenplanung mit einzubeziehen, und die Interessen der Anrainer und Anrainerinnen sind auch entsprechend eingeflossen.

 

Die Wiener Linien haben das neue Oberflächennetz in Absprache mit der Bezirksvorstehung der Leopoldstadt entwickelt und dabei sehr darauf geachtet, dass es auch, zum Beispiel durch Linienverlängerungen, entsprechende Verbesserungen für die Fahrgäste gibt.

 

Ersetzt wird die Linie 21, wie schon gesagt, primär durch die U2 selbst, im kurzen Abschnitt zwischen Stadion und Praterkai durch die Linie 77A und im Bereich Heinestraße/Mühlfeldstraße bis zum Praterstern durch die Verlängerung der Linie 80A. Der Bereich Taborstraße wird weiterhin mit der bekannten Linie N abgedeckt, die das Fahrgastaufkommen auch allein bewältigen wird, zumal ein gewisser und zwar beträchtlicher Anteil der derzeitigen Fahrgäste zur neuen U-Bahn verlagert wird. Somit bleibt auch – und das war für den Bezirk auch sehr wichtig – die Taborstraße in ihrer Attraktivität als Einkaufsstraße erhalten.

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bin genauso wie die Wiener Linien davon überzeugt, dass die Vorteile der Linie U2 bei Weitem überwiegen: Im Vergleich zur Straßenbahn ist die U-Bahn natürlich viel rascher unterwegs, hat eine viel höhere Fahrgastkapazität und wird in dichteren Intervallen an Werktagen alle fünf statt alle sechs Minuten und am Wochenende alle fünf statt alle zehn Minuten fahren.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. Die 1. Zusatzfrage wird von Frau GRin Puller gestellt. – Bitte.

 

GRin Ingrid Puller (Grüner Klub im Rathaus): Guten Morgen, sehr verehrte Frau Stadträtin!

 

Wie Sie schon angeführt haben, geben auch die Wiener Linien als Argument für die Einstellung der Linie 21 betriebswirtschaftliche Gründe an, das heißt, Einsparungen bei den Betriebskosten. Nun sagten Sie auch, dass es – für mich in Anführungszeichen – quasi Ersatzlösungen gibt. Diese „Ersatzlösungen“ kosten natürlich auch Geld, und daher stelle ich meine Frage an Sie: Wie hoch werden die zusätzlichen Betriebskosten für die Ersatzlösungen für den 21er jährlich sein? Wie hoch werden die Kosten für die geänderten Linienführungen bei den Bussen, die Sie teilweise auch angeführt haben, nämlich 11A, 77A, 80A und 80B, und für die eventuell auch notwendigen Intervallverdichtungen sein?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Grundsätzlich muss

 

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