Gemeinderat,
32. Sitzung vom 27.03.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 31 von 75
zur Verfügung stehenden Mittel ausmacht, und in den Schulen ist es sogar noch mehr, also es ist ein Drittel, und das bedeutet 1 250 000 EUR vom Gesamtbudget, dann muss ich sagen, das ist dann schon eine ganze Menge, wodurch die Bezirke gelähmt werden, hier überhaupt noch produktiv etwas zu gestalten, wenn schon einmal ein Drittel der Summe wegfällt nur für Energiekosten.
Und da kommen wir dann schon zum Thema. Es gab vor
über 10 Jahren das berühmte Contracting. Es wurde damals den Bezirken aufs
Auge gedrückt, hat massive Kosten verursacht, und die Amortisierung war auf
10 Jahre festgelegt. Und von da an sollten die Energiekosten extrem gering
sein.
Jetzt einmal ganz unabhängig davon, dass ständig die
Energiekosten von der Stadt Wien erhöht wurden, und diese damit auch das
Bezirksmittelbudget sozusagen gekürzt haben, kann ich mich nicht erinnern, dass
sehr viel Positives aus diesem Contracting den Bezirken zu Gute gekommen wäre.
Das heißt, sie mussten zwar damals die ganzen Aufwendungen tragen, aber eines
Erfolges kann man sich noch nicht rühmen.
Ein weiterer Punkt ist die Instandhaltung der
Schulen. Auf die gehe ich jetzt gar nicht im Detail ein, denn ich möchte gar
nicht all die Protokolle, die hier schon über die Instandhaltung der Schulen
verfasst wurden und die Gespräche, die wir geführt haben und die in den
Protokollen ihren Niederschlag gefunden haben, sehen. Aber soviel sei doch
gesagt: Es sind hier Mittel auf Grund des Umstandes vergeudet worden, dass man
einerseits dem Bezirk verschiedene Dinge aufs Auge gedrückt hat, nämlich, dass
Schulen zu Tode saniert werden mussten, das heißt, es waren jahrelang immer nur
dieselben Schulen, die im Sanierungskonzept aufgeschienen sind, auf der anderen
Seite aber hat man viele Schulen völlig außer Acht gelassen, wo es zwingend
notwendig gewesen wäre, was ja letztlich dann auch zu dem Eklat geführt hat,
den wir vor zirka eineinhalb Jahren abgehandelt haben, nämlich, dass Schulen
gesperrt werden mussten.
Bei Schulen, die immer wieder saniert wurden, kamen
Sie dann plötzlich drauf - obwohl diese jahrelang Gegenstand dieser Sanierungen
waren -, dass es dort Falzziegeldecken gibt, wobei mein Kollege, Herr
Dr Madejski, schon gesagt hat, dass es zum Teil gar nicht einmal erwiesen
war, dass es Falzziegeldecken waren, und die wurden dann bei diesen 10 Jahre
lang sanierten Schulen wieder überprüft und wieder saniert.
Sie zäumen ja das Pferd vom Schwanz auf. Ich kann
doch nicht eine Schule 10 Jahre lang sanieren und dann eine
Deckensanierung vornehmen. Also, ich würde erst einmal beim Dach anfangen und
bei der Decke und dann den Rest sanieren. Dass das die Bezirke massiv belasten
muss, weil ja das dann Wahnsinnskosten verursacht, ist, glaube ich, sogar jedem
Laien klar. Von Experten möchte ich da überhaupt noch nicht reden. (Beifall
bei der FPÖ.)
Ein sehr großer Brocken ist zum Beispiel auch die
kulturelle Jugendbetreuung im Bezirk, die gleich einmal 320 000 EUR
ausmacht, und davon alleine an die Kinderfreunde 289 000 EUR gehen.
Und im selben Zusammenhang möchte ich auch die
Pensionistenklubs nennen, aber nicht etwa, weil ich dagegen bin, dass sich hier
die Pensionisten treffen, ihren Kaffee haben, Ihr Kipferl essen oder was immer
dort passiert, sondern, dass sich die SPÖ ihre eigenen Lokale auf Kosten der
Bezirke dann auch noch reinigen, sanieren und was auch immer lässt. Auf Kosten
der Bezirke organisieren und finanzieren sich die Vorfeldorganisationen oder
Ihre eigene Partei in Form der Räumlichkeiten der Pensionistenklubs, und das
kreide ich Ihnen an. (Beifall bei der
FPÖ.)
Es ist dann auch diese enorme Ziel- und
Planlosigkeit, die leider in der Stadt herrscht, das heißt, es gibt kein
ausreichendes Konzept, das man an die Bezirke weitergeben könnte, oder die
Bezirke selber verfügen über nicht genügend Weitblick, um hier besser zu
organisieren und damit Mittel einzusparen.
Und in diesem Zusammenhang muss ich ganz besonders
das Wort Notkompetenz in den Mund nehmen.
Denn – und ich komme jetzt noch einmal ganz kurz auf
diese Pensionistenklubs zurück – es verhält sich mit den Schulen und mit den
Kindertagesheimen im 10. Bezirk nicht anders. Wenn man Ende August
feststellt, dass für Schulanfang September oder für Beginn der Klubzeiten von
den Pensionistenklubs plötzlich die Räumlichkeiten gereinigt werden müssen und
das dann einen Notfallskompetenzfall darstellt, das ist nicht einzusehen. Dass
Ferien im Juli und im August sind, das weiß wirklich jeder in der Stadt, egal,
woher er kommt, egal, wie lange er hier ist, aber dass es eine
Bezirksvorsteherin nicht weiß und dann nicht auf günstige
Ausschreibungsangebote zurückgreifen kann, sondern das nächstbeste Angebot
nehmen muss, weil es ja nur eine Direktvergabe ist, das kann ich nicht
nachvollziehen. (Beifall bei der FPÖ.)
Bleiben wir gleich noch bei diesen Planungen. Bereits
Ende der 90er Jahre wurde ganz toll die Fußgängerzone Favoriten vorgestellt mit
Plan, Zeitrahmen und so weiter. Allein das Zeichnen der Pläne hat sicher eine
Menge Geld gekostet, ebenso die Vorbereitungsarbeiten dazu. Aber was haben Sie
daraus gemacht? Es wurden Blumentröge entfernt, die auch Bäume drinnen hatten,
die der Fußgängerzone ein bisschen Schatten gespendet hätten. Dafür wurden
monströse Blumenkästen aufgestellt, die niemandem gefallen, die niemand will.
Die kosteten ein Schweinegeld. Es wurden entlang der Fußgängerzone Bänke in der
prallen Sonne aufgestellt, ohne irgendein bisschen ein Charisma, ohne Charme,
ohne irgendetwas. Setzt euch hin und gebt einen Frieden! – Genau so schaut das
aus. Aber alle Leute, die sich dort hinsetzen, die zahlen das. Es zahlt nicht
die Stadt Wien.
Und jetzt sagt man, die
Fußgängerzone wird so toll, jetzt machen wir was. Sie hätten zehn Jahre lang
etwas machen können, denn jetzt muss das alles weggeräumt werden. Sie haben
dort jede Menge Litfaßsäulen hingestellt, damit zumindest ein bisschen Geld in
die Stadtkasse fließt über die Gewista oder wer immer diese
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