Gemeinderat,
34. Sitzung vom 04.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 91
hergestellt wird. Es ist aber durch die Trassenführung, die jetzt im generellen Planungsprozess als die geeignetste festgestellt wurde, möglich, zur U-Bahn-Endstelle in Rothneusiedl eine Busanbindung herzustellen, sodass sowohl der Großgrünmarkt Inzersdorf als auch die Betriebe, die sich dort entlang der Laxenburger Straße befinden, sehr komfortabel an die U-Bahn angeschlossen werden können. - Das trifft nebenbei auch für alle Siedlungen, die südlich der Donauländebahn im Bereich Rothneusiedl, Oberlaa, entstanden sind, zu.
Was die Verknüpfung der Bahnstrecke Pottendorfer
Linie und der Donauländebahn für den Personenverkehr mit der U1 betrifft, so
haben wir auch diese Frage sehr intensiv untersucht. Und der Schluss daraus
war, dass für den Fall, dass über die Donauländebahn einmal – in ferner Zukunft
- ein Schnellbahnring entstehen sollte, eine Verknüpfung mit der U1-Station am
Stockholmer Platz sehr wohl möglich ist und eine komfortable Verbindung mit
150 m überdachtem Umsteigeweg eingerichtet werden kann. Die Lage der
Station Stockholmer Platz ermöglicht uns zur Zeit eine wesentlich bessere
Erschließung der Per-Albin-Hansson-Siedlung, als das bei einer noch näheren
Situierung an die Donauländebahn jemals möglich gewesen wäre.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke, Herr Stadtrat. Die 1. Zusatzfrage wird
von Herrn GR Hoch gestellt. – Bitte.
GR Alfred Hoch (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sie haben im
ersten Teil Ihrer Beantwortung auf das Prozedere kurz hingewiesen, wie man
jetzt zu diesem Plan gekommen ist. Ich habe mir diese Ausstellungen auch immer
sehr genau angesehen. Da hat man 2006, auch bei einer Ausstellung im Haus der
Begegnung in der Ada-Christen-Gasse, sogar schon diese Station Donauländebahn
drinnen gehabt. Das dürfte sich erst jetzt in den letzten Monaten wieder weiter
nördlich beim Stockholmer Platz situiert haben.
Wir haben jetzt das Problem, dass dann diese beiden
Stationen, Alaudagasse und Stockholmer Platz, gerade 200 m voneinander
entfernt sind - von Ausgang zu Ausgang natürlich - und das aus unserer Sicht
nicht wirklich sinnvoll ist und es, wie Sie jetzt selbst gesagt haben, dann zu
einem etwaigen Schnellbahnring in ein paar Jahren auch wieder 150 m sind.
Aus unserer Sicht ist das also nicht wirklich
sinnvoll, und wir haben uns wirklich sehr intensiv damit beschäftigt und uns
die Frage gestellt, warum man nicht doch bei dem Vorschlag U-Bahn-Station
Donauländebahn geblieben ist, so wie er noch Ende 2006 aufrecht war.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker:
Herr Gemeinderat! Die Frage, ob auf der Donauländebahn ein Schnellbahnbetrieb
geführt wird, ist nicht allein von der Stadt Wien abhängig. Wenn Sie sich den
Schnellbahnring entlang des Handelskais anschauen, also die S45, die bis zur
Station Handelskai fährt, so ist mit den Bundesbahnen vereinbart, dass es eine
Verlängerung bis zur U2 beziehungsweise bis zur S80 bei der Stadlauer Brücke
geben soll. Alles andere ist zur Zeit, auch von der Trassenanlage und von den
freien Trassen, die die Bahn zur Verfügung stellen könnte, so, dass die
Hauptlast für den Güterverkehr reserviert ist - sowohl von der Stadlauer Brücke
herunter zum Containerterminal in der Freudenau als auch über die neue
Winterhafenbrücke, die von den Bundesbahnen nur eingleisig ausgebaut wird, dann
weiter Richtung Ostbahn und Südbahn beziehungsweise über den Lainzer Tunnel Richtung
Westbahn. Das schränkt die Kapazitäten dort für den Güterverkehr doch deutlich
ein. Und daraus resultiert, dass trotz viergleisigem Ausbau der Donauländebahn
hier starke Einschränkungen bestehen, was die Möglichkeit betrifft, überhaupt
einen Schnellbahnbetrieb zustande zu bringen.
Das heißt, wir können zur Zeit nicht davon ausgehen,
dass die Bundesbahnen diesen Schnellbahnring tatsächlich errichten werden,
beziehungsweise können wir nicht sagen, zu welchem Zeitpunkt. Den Bewohnern der
Per-Albin-Hansson-Siedlung längere Wege auf Dauer zuzumuten, nur auf die
Vermutung hin, dass ein Schnellbahnring kommen könnte, wäre wohl wenig
zweckmäßig gewesen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke, Herr Stadtrat. Die 2. Zusatzfrage wird
von Herrn GR Dkfm Dr Maurer gestellt. - Ich bitte um die Frage.
GR Dkfm Dr Ernst Maurer
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Die U1-Station
Alaudagasse wird ja in Tieflage geplant. Die beiden südlicheren Stationen sollen
in Hochlage errichtet werden. Ich hätte gerne die Beweggründe dazu gehört.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte,
Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat! Wir haben die ursprüngliche
Planung, die auch betrieblich kostengünstigste Planung, so angelegt, dass die
Station Alaudagasse in Hochlage errichtet wird. Die Geländeverhältnisse sind
so, dass vom Verteilerkreis Favoriten herunter ein starkes Gefälle über die
Favoritenstraße bis zur Per-Albin-Hansson-Siedlung führt, sodass sich angeboten
hätte, bei diesem Gefälle gleich in die Hochlage herauszufahren.
Allerdings - und hier hat der Bezirk massive Einwände
kundgetan, denen wir gefolgt sind - hätte sich diese Station nur wenige Meter
vor den Hauptfenstern der Siedlung in der Alaudagasse situiert, und damit wäre
eine deutliche Benachteiligung für die BewohnerInnen dort entstanden.
Wir haben daher untersucht, ob die
Station Alaudagasse in Tieflage errichtet werden kann. Dies ist möglich. Es ist
aber nicht mehr möglich, die Station Stockholmer Platz unterirdisch zu
situieren, weil die Kreuzung zwischen der Donauländebahn und der Bundesstraße,
der ehemaligen Bundesstraße Favoritenstraße beziehungsweise Himberger Straße so
ist, dass wir dort seitens der Bundesbahnen schon die Planungen kennen, dass
eine Unterführung der Straße stattfinden wird - derzeit ist ja
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