Gemeinderat,
35. Sitzung vom 23.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 126
demographischen Entwicklung, auf Grund der Medizintechnikentwicklung und auf Grund des Therapiewesens. Die Aufwendungen betragen fast 2,5 Milliarden EUR, fast ein Viertel des Gesamtbudgets, und die Zuschüsse zu den Krankenanstalten haben ein Rekordniveau erreicht.
Was ist mit diesem Geld passiert? – Ich darf nur
erinnern an die vier neuen Geriatriezentren, die wir errichten, an die
Fertigstellungen im Allgemeinen Krankenhaus, allein über
40 Millionen EUR, Beschaffung zusätzlicher Dialyseplätze und nicht zuletzt
236 Millionen EUR, die in den Wiener Landesgesundheitsfonds fließen.
Diese Zahlen belegen wieder einmal, sehr geehrte
Damen und Herren, dass es Wiener Mittel sind, die in immer größer werdendem
Ausmaß die Qualität des Gesundheitswesens sichern. Umso wichtiger ist es, dass
in der momentanen Diskussion um Reformmaßnahmen des Bundes dafür gesorgt wird,
dass die nötigen finanziellen Mittel für die Krankenkassen bereitgestellt
werden. (Beifall bei der SPÖ.)
Auch im Bereich der sozialen Dienstleistungen, sehr
geehrte Damen und Herren, wurde mehr Geld aufgewendet, damit sich die Wiener
und Wienerinnen auf ihre Stadt verlassen können. Diese Zunahmen der Mittel im
Sozialbereich sind aber auch auf Grund klarer politischer Entscheidungen zu
erklären, wie zum Beispiel die Erhöhung der Sozialhilferichtsätze, die um
durchschnittlich 2,9 Prozent erhöht werden. Damit beweisen wir, dass wir
die Menschen nicht im Stich lassen, damit beweisen wir, dass wir sie auch
entsprechend unterstützen, und natürlich schlagen sich diese Erhöhungen auch
finanziell nieder, zum Beispiel der konkret angesprochene Fall mit allein fast
6 Millionen EUR.
Dasselbe gilt für die Schulen, Bildung und
Kindergärten. Auch hier hat die Stadt Wien mehr als 40 Millionen EUR
mehr als im Vergleichsjahr bereitgestellt. Ich darf Sie auch an die
Budgetdebatte und daran erinnern, dass im Budget 2008 die Bildungsausgaben –
ohne die Kinderbetreuung mitzuberechnen – erstmals über eine Schwelle von
1 Milliarde EUR liegen.
Sehr geehrte Damen und Herren! Die
Wirtschaftsförderung hat ebenfalls einen Rekordwert erreicht. Es sind
169,2 Millionen EUR, die für Wirtschaftsförderung im engeren Sinn –
da sind die indirekten Effekte noch gar nicht mitgerechnet – verwendet werden,
75 Millionen EUR für Forschung, Technologie und Entwicklung. All
diese Dinge werden wir im Herbst der Bevölkerung entsprechend präsentieren. Wir
werden bei unserem Forschungsfest am 11. und 12. Oktober den Wienern und
Wienerinnen zeigen, was Wiener Unternehmungen im Bereich Forschung und Technologie
machen. Ich kann Sie nur bitten, streichen Sie sich diesen Tag in Ihrem
Kalender schon jetzt rot an. Es wird sich auszahlen hinzugehen und sich das
anzuschauen.
Genauso wie es sich auszahlt, einen näheren Blick auf
das Kulturbudget der Stadt zu werfen. Während in anderen Bereichen in der
Kultur gekürzt wird, steigen in Wien auch diese Ausgaben. Es gab eine
Steigerung von über 11 Millionen EUR gegenüber dem Rechnungsabschluss
2006, und das Geld war sehr gut investiert.
Ich erinnere an die Eröffnung des Museums auf Abruf,
an das Förderpaket des Wiener Impulsprogramms für Geistes-, Sozial- und
Kulturwissenschaften, an das Förderinstrument Cash for Culture für junge
Kreative.
Hier, sehr geehrte Damen und Herren, ist Wien
führend, Europameister sind wir aber auch in einem anderen Bereich, im Bereich
der Daseinsvorsorge. Ein dichtes öffentliches Nahverkehrsnetz, die gesicherte
und hoch qualitative Versorgung mit Trinkwasser, eine vorbildlich organisierte
Abwasser- und Müllbeseitigung sind in Wien eine Selbstverständlichkeit –
manchmal ein bisschen zu selbstverständlich – und tragen wesentlich zur
Attraktivität der Stadt bei. Das hohe Niveau der Daseinsvorsorge ist ein gar
nicht gering einzuschätzender Standortvorteil im Wettbewerb der Städte und sie
ist natürlich auch entsprechend niedergeschlagen in den Zahlen, die Ihnen heute
vorliegen. 1,13 Milliarden EUR wurden dafür aufgewendet; auch hier
ein Zuwachs von mehr als 60 Millionen EUR.
Eng verbunden mit der Lebensqualität, sehr geehrte
Damen und Herren, ist die Wohnsituation der Wienerinnen und Wiener. Auch die
Wohnbauförderung erreichte mit 578 Millionen EUR einen Topwert und
ist damit um 33 Millionen EUR höher als im Jahr 2006.
Und das alles, sehr geehrte Damen und Herren, wurde
mit sinkendem Personalstand erreicht. Der Personalstand in der Stadt hat einen
Wert von 57 135, das sind um 472 Vollzeitdienstposten weniger als im
Jahr 2006, was vor allem dann, wenn man sich die steigenden Aufgaben der
öffentlichen Hand anschaut, zeigt, dass die Produktivität unserer Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen steigt. Für diesen tagtäglichen Einsatz und für ihre Ideen
möchte ich allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Magistrats an dieser
Stelle ein ganz, ganz großes Dankeschön aussprechen. (Beifall bei der SPÖ.) Nur durch ihre Kompetenz kann diese
Stadt ihren Bürgern und Bürgerinnen jene Dienstleistungen und Angebote zur
Verfügung stellen, die wir gewohnt sind und die für uns selbstverständlich
geworden sind.
Mein Dank gilt aber explizit auch jenen, die sich das
ganze Jahr über in täglicher Kleinarbeit um die Zahlen, Daten und
Finanzierungen kümmern. Das sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unserer
Finanzabteilung, vertreten durch unseren Finanzdirektor Richard Neidinger und
sein Team. Auch euch ein ganz großes, dickes Dankeschön! (Beifall bei der
SPÖ.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Zusammenfassend darf
ich sagen: Die Finanzpolitik dieser Stadt legt die Basis dafür,
dass die Menschen in dieser Stadt mehr Chancen haben,
mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt, mehr Chancen als Unternehmerinnen und
Unternehmer;
dass die Menschen mehr Möglichkeiten in der
Gestaltung ihres Lebens haben, von der Aus- und Weiterbildung bis zum
kulturellen und Freizeitangebot, mit dem diese Stadt aufwarten kann;
dass sie jene Infrastruktur
vorfinden, die sie in den jeweiligen Lebenssituationen brauchen, ob in der
Gesundheit oder in der Daseinsvorsorge, ob im Nahverkehr
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