Gemeinderat,
35. Sitzung vom 23.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 24 von 126
Chancengleichheit
in dieser Stadt, Solidarität in dieser Stadt, ein Miteinander in dieser Stadt
sicherzustellen. Wien ist nicht zuletzt deshalb so lebenswert, weil die Wiener
Stadtregierung im Interesse der Wienerinnen und Wiener, wie ich meine, die
Entwicklung Wiens nicht dem Zufall überlässt, sondern seit Jahrzehnten auch
aktiv gestaltet. Auch gestaltet, und so viel auch zu dem Bereich, und sich auch
bereits jetzt schon den Kopf über das Wien des Jahres 2050 zerbricht. Wir
haben deshalb auch als Sozialdemokratie einen sehr breit angelegten
Dialogprozess mit den Wienerinnen und Wienern in Gang gesetzt, wo es darum
geht, wie soll Wien tatsächlich 2030, 2050 aussehen, mit vielen
unkonventionellen Ideen. Und ich bin sehr froh darüber, dass sie sich an diesem
Diskussionsprozess, den andere Parteien in diesem Hause ja scheinbar nicht
einmal führen, tatsächlich auch beteiligen, weil eben auch durch die Politik
heute die Weichen für die Zukunft gestellt werden. So wie sich Wien heute
präsentiert, ist das einfach ganz wesentlich ein Ergebnis von vielen
Jahrzehnten sozialdemokratischer Politik. (Beifall bei der SPÖ.)
Im
Bereich der Wohnqualität - und das belegt ja auch die heute schon angesprochene
Mercer-Studie und das ist ja auch schon gesagt worden - ist das einfach deshalb
so, weil es hier seit Langem auf der einen Seite einen intensiven Wohnungsneubau
und auf der anderen Seite die sanfte Stadterneuerung gibt.
Und
jetzt nur noch einen Sidestep zu der vom Kollegen Schock angesprochenen
Sanierung in Hamburg und wie toll das im Hafen ist. Ja, dort sieht man, es ist
wunderschön, gar keine Frage. Nur jemand, der dort früher gewohnt hat, wohnt
dort nicht mehr, weil es sich dort keiner mehr leisten kann, dass er
entsprechend wohnen kann. Wir gehen hier in Wien ganz bewusst einen anderen Weg
der sanften Stadterneuerung, der es den Bewohnerinnen und Bewohnern auch
möglich macht, nach der Sanierung in ihren Häusern, in ihren Wohnungen zu
bleiben. Wir machen hier keine Politik für die Reichen und für die wenigen, die
es sich leisten können, sondern tatsächlich für die Bewohnerinnen und Bewohner.
Deshalb ist die Lebensqualität in Wien eine so hohe und auch die Akzeptanz
dieser Lebensqualität eine so hohe, meine Damen und Herren! (Beifall bei der
SPÖ.)
Diese
Lebensqualität wird auch gehalten oder deshalb hoch gehalten vor allem auch
durch sichere, ich habe schon darauf hingewiesen, qualitätsvolle und vor allem
auch leistbare öffentliche Dienstleistungen, die wir - und auch so viel wieder
zu den Krokodilstränen vor allem seitens der ÖVP, wenn es da einmal eine
Gebührenerhöhung gibt - durchaus auch, und ich erinnere hier nur noch an
Plakate, die es gegeben hat, immer wieder vor völlig sinnlosen Privatisierungen
geschützt haben. Wenn es nach Ihnen ginge, würden wir über das gar nicht mehr
reden. Da würden irgendwelche Private Gewinne machen, wahrscheinlich schlechte
Dienstleistungen zur Verfügung stellen und sie nicht im Interesse der
Wienerinnen und Wiener zum Einsatz bringen können. Wir haben hier nicht
mitgespielt, als es darum gegangen ist, die Gemeindewohnungen zu verkaufen oder
viele andere Einrichtungen zu privatisieren. Wir bekennen uns zu diesen
öffentlichen Dienstleistungen und das wird auch in Zukunft so bleiben, meine
Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Wir
haben auch eine außerordentlich hohe soziale Qualität, weil wir, und das
belegen ja die Zahlen, rund 2,4 Milliarden EUR in den Bereich der
Gesundheitsversorgung und der sozialen Versorgung in Wien tatsächlich
investiert haben und ein breites und dichtes Netz an Hilfestellungen für die
Menschen aufgebaut haben, das sie auch intensiv nutzen und wo sie auch ganz
genau wissen, sie bekommen hier entsprechende Qualität geliefert. Wien ist, und
das belegen ja eben auch die Zahlen des Rechnungsabschlusses, vor allem aber
auch die Bereiche, wenn man sich die Betriebsansiedlungen ansieht, wenn man
sich den Bereich der Arbeitsmarktsituation ansieht und vieles mehr, ein
wirklich dynamischer Wirtschaftsstandort mit vielen international tätigen
Unternehmen, mit einer bemerkenswerten Forschungslandschaft - nicht umsonst ist
ja gerade dieses Kapitel in der Rechnungsabschlussrede der Frau
Finanzstadträtin auch sehr ausführlich behandelt worden – und mit einem hohen
Bildungs- und Ausbildungsniveau. Auch das belegen gerade die internationalen
Studien der letzten Zeit. Da lassen wir uns Wien wirklich nicht schlechtreden. Es
ist das deshalb so, weil wir tatsächlich durch eine Vielzahl von Förderungen
und Investitionen diese Entwicklung ganz bewusst auch gewollt, unterstützt und
beeinflusst haben.
Wenn
wir hier jetzt in den nächsten Tagen in den Spezialdebatten noch die Möglichkeiten
haben werden, das eine oder andere sehr ausführlich zu diskutieren, wo ich
jetzt nur kursorisch darauf eingehen kann und da nur versuchen konnte, auf die
gröbsten, ich sage es jetzt einmal wohlwollend, Missverständnisse und Irrtümer
ein wenig einzugehen, dann muss man schon auch sagen: Schauen wir doch ein
wenig über die Grenzen Wiens und dann erkennt man einfach ganz klar, wie hervorragend Wien tatsächlich dasteht, nicht nur eben in dem einen
angesprochenen generellen Punkt der Lebensqualität, sondern in wie vielen
Bereichen wir von der persönlichen Sicherheit über die Ausbildungssituation
hier Spitzenwerte belegen können.
Wir sehen aber auch, dass Wien auch im
internationalen Vergleich mit dem besten Netz an öffentlichen Dienstleistungen
in Europa ausgestattet ist. Keine andere Stadt bietet ihren Bürgern ein so
dichtes, funktionierendes und vor allem auch leistbares Netz an öffentlichen
Dienstleistungen. Das belegen ja im Übrigen auch die Vergleiche im Bereich der
Landeshauptstädte, wo wir ja nachweisen können - und Sie können es sich ja
anschauen -, dass wir immer unter dem Schnitt der Gebühren und Tarife liegen,
gerade auch immer wieder auch unter Landeshauptstädten, die durchaus nicht von
sozialdemokratischen Bürgermeistern regiert werden. Wir brauchen uns in diesem
Bereich vor nichts zu verstecken.
Wien
ist auch die Nummer 1 im sozialen Wohnbau mit 220 000
Gemeindewohnungen, mit 70 000 neu
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular