Gemeinderat,
35. Sitzung vom 23.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 23 von 126
und
wir bekennen uns auch dazu. Wir bekennen uns dazu, was Sie ja scheinbar nicht
tun, dass wir hier tatsächlich einen Beitrag leisten. Aber das dann uns in die
Schuhe zu schieben, welchen wesentlichen Beitrag wir gerade auch in
konservativen Bundesländern leisten, das wird es nicht spielen, meine Damen und
Herren, das weisen wir auch entschieden zurück! (Beifall bei der SPÖ.)
Es ist hier auch das Thema Wirtschaftswachstum
angesprochen worden. Ich kann hier nur einmal mehr, weil ja immer wieder auch
die Zitate gerne verlangt werden, den Peter Mayerhofer zitieren, der in einem Wirtschaftsmagazin
auch festgestellt hat, dass das Wiener Wirtschaftswachstum und die Wiener
Wirtschaftswachstumsdaten sehr beachtlich sind. Im internationalen Vergleich
zeigt sich nämlich, dass mitteleuropäische Großstädte generell nur moderat
wachsen. Das Wirtschaftswachstum in Wien ist sehr gut und Wien ist bereits eine
der reichsten Regionen Europas und befindet sich nicht wie etwa Osteuropa in
einem Aufholprozess, wo die Wachstumsraten normalerweise höher liegen würden.
Das belegt eindeutig, wir sind hervorragend, auch im internationalen Vergleich
und die Zahlen der Frau Vizebürgermeisterin haben es ja auch gezeigt. Auch in
diesem Bereich, nicht nur in den Budgetdaten, sondern in vielen weiteren Daten
brauchen wir uns vor einem internationalen Vergleich überhaupt nicht zu
scheuen. Das betrifft den Arbeitsmarkt, das betrifft die Investitionsquote, das
betrifft selbstverständlich auch die Ausgaben im Bereich der Gesundheit und
Pflege.
Und
hier vielleicht auch ein paar Worte, weil das hier von der Kollegin Vassilakou
angesprochen wurde - sie ist jetzt leider nicht mehr im Saal, soll so sein -,
was den Bereich der Pflege betrifft. Ich kann nur sagen: Frau Kollegin, gehen
Sie hier nicht diesem billigen Wahlpopulismus aus Niederösterreich auf den
Leim. Schauen wir uns die nackten Zahlen an. Sehen wir uns an, welches
Versorgungsangebot es in dieser Stadt auf der einen Seite gibt und sehen wir
uns konkret auch an, welche Zahlen und Summen zum Beispiel im Bereich der
Pflege in Wien tatsächlich investiert werden. 680 Millionen EUR
werden in diesen Bereich investiert. Das ist halb so viel wie in ganz
Österreich in diesen Bereich investiert wird. Wir haben Versorgungssicherheit,
wir haben qualitätsvolle Versorgungs- und Betreuungseinrichtungen und da braucht
man nicht etwas, was es in Wien nie gegeben hat wie zum Beispiel den Regress,
abzuschaffen und das noch hier in diesem Kreis als große Wohltat zu feiern,
sondern einfach das sehen, was es ist, nämlich 40 Jahre zu spät gekommen.
In Wien hat es das seit vielen, vielen Jahrzehnten nicht mehr gegeben, was hier
einfach im Zuge einer Wahlbewegung aus billigem Populismus abgeschafft wurde.
Hier war Wien tatsächlich einmal mehr Vorreiter, meine Damen und Herren! (Beifall
bei der SPÖ.)
Dass
es für diesen Bereich scheinbar ein paar Informationsdefizite insgesamt gibt,
ist ja auch deutlich geworden, was den Bereich der Psychiatrie, der von der
Kollegin Vassilakou auch angesprochen wurde, betrifft. Da ist mehr oder minder
gesagt worden, in Wien gehen die Reichen in irgendwelche private
Psychiatrieeinrichtungen und die, die es sich nicht leisten können, kommen ins
Otto-Wagner-Spital. Also abgesehen davon, dass der gesamte Bereich der
Psychiatriereform, der eben auf Regionalisierung und Vor-Ort-Einrichtungen
aufbaut, überhaupt keine privaten Einrichtungen in diesem Bereich vorsieht und
vorweist, zeigt ja, da hat man eine Informationslücke. Vielleicht sollte man
sich mit diesem Bereich ein bisschen näher auseinandersetzen, bevor man hier in
diesem Gemeinderat die eine oder andere Behauptung aufstellt, die einer
Überprüfung einfach überhaupt nicht standhält, meine Damen und Herren!
Und
jetzt auch vielleicht ein paar Worte, weil das auch noch angesprochen wurde,
zum Bereich der Wiener Linien und hier konkret auch zur Diskussion um den 21er.
Weil hier von der Kollegin Vassilakou jetzt irgendwie eine, wie ich meine,
sinnvolle, gute Lösung der Öffentlichkeit präsentiert wurde, die es unserer
Ansicht nach einfach überflüssig macht, tatsächlich noch eine Befragung, die
rund 130 000, 140 000 EUR gekostet hätte, durchzuführen, da
genau dieses Lückenschlussprogramm mit dieser Lösung stattfindet. Aber hier der
ÖVP, weil sie sich - und da muss ich sie ausnahmsweise in Schutz nehmen - einer
sinnvollen Lösung angeschlossen hat, das zu unterstellen, da möchte ich schon
darauf hinweisen, dass es angeblich einen grünen Bezirksrat gegeben hat, der
hier bei dieser Lösung in der Leopoldstadt mitgestimmt hat. Einige waren ja gar
nicht da und ein ehemaliger grüner Bezirksrat hat ebenfalls für diese Lösung
gestimmt. Daher kam ein sehr klares und eindeutiges Votum mit über
75 Prozent in der Leopoldstadt zustande, eben auch mit Stimmen der GRÜNEN,
ebenfalls auch mit Stimmen unserer Partei, weil wir meinen, es ist eine
wirtschaftlich vertretbare, aber auch sinnvolle Lösung für die
Leopoldstädterinnen und Leopoldstädter. Da sollte man diese Diskussion
vielleicht auch einmal in der eigenen Fraktion führen und das kann ich der
Kollegin Vassilakou hier nur anraten.
Meine Damen und Herren, keine
Frage, wir haben selbstverständlich in dieser Debatte bis jetzt noch relativ
wenig über Wien gesprochen. Da ist auch noch darüber gesprochen worden, wie
groß jetzt der Einfluss des Wiener Bürgermeisters auf die Bundespolitik ist.
Eines wissen die Wienerinnen und Wiener aber ganz genau: Der Einfluss, der
Einsatz, das Durchsetzungsvermögen unseres Bürgermeisters, wenn es um die
Interessen Wiens geht, darüber braucht sich niemand ein Kopfzerbrechen zu
machen, der ist ein hervorragender und die sehr hervorragenden Daten dieser Stadt
belegen es ja auch. Denn all das, was hier in internationalen Rankings immer
wieder zum Ausdruck kommt, was aber auch letztendlich im Stimmungsbild der
Wienerinnen und Wiener zum Ausdruck kommt, ist einfach nicht selbstverständlich
und das fällt nicht vom Himmel. Dahinter steht harte Arbeit, dahinter steht
Politik. Eine Politik, die sich letztendlich auch wesentlichen Grundwerten der
Sozialdemokratie verpflichtet fühlt, wenn es darum geht,
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